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Tagesereignisse
— In Schmied wurde der Bauer Michael Erhärt, in .Würzbach der Gemeindepfleger Michael Burkhardt zu Schult- (, heißm/srnannt. (St -A.)
-g^-^Wildbad, 24. Juni. Nachdem nun sämmtlicke Gaseinnck- tungen wie auch die Gassabrik fertig geworden, brannte gestern Abend zum ersten Mal das Gaslicht sowohl in den Straßenlaternen als in den Gasthöfen und Privatwohnungen, und dasselbe verbreitete überall ein intensiv Helles Licht, so daß wir damit zufrieden zu sein Ursache haben. Tie Freude über dieses Licht und die Neugier war so groß, daß eine Menge Leute dem Straßenlaternenanzünder folgte, um die Hellen Flammen zu bewundern. Statt der früheren 13 Straßenlaternen haben wir nun deren 32, da auch die Nebenstraßen jetzt beleuchtet sind. Im Ganzen werden hier etwa 500 Flammen brennen. (Sebw
— Reutlingen, 24. Juni. Gestern Abend 5 Uhr wurde ver Grundstein des Denkmals für Friedrich List in seiner Vaterstadt Reutlingen gelegt. Die Enthüüungsfeier soll am 6. August d. I. stattfinden. (Schw. M.)
— Tagesordnung des Schwurgerichtshofs zu Rottwell im 2. Vierteljahr. Den 30. Juni Anklagesache gegen den Schneider Johannes Gubler von Böhringen, OA. Sulz, wegen versuchter Verführung zur Unzucht; den. 1. Juli gegen den Steinhauerlehrling Jakob Kehler von Binsdorf, OA. Sulz, wegen versuchter Versichrung zur Unzucht; den 2. Juli und am folgenden Tage gegen den vormaligen Postgehilsen Ernst Carl Friedrich Hasenmayer von Bittenseld, OA. Waiblingen, wegen Unterschlagung amtlich anver- trauter Gelder; den 4. und 6. Jusi gegen den Uhrmacher Fabian Schumpp von Villingen, in Baden, wegen Todtschlags. (St.-A.)
— Die badische zweite Kammer wird in corpore das am 28. Juni stattfindende badische Landesschießen in Mannheim besuchen. Dasselbe verspricht großartig zu werden. Es sind bis jetzt von 165 Privaten oder Gesellschaften Ehrengaben tm Werthe von "254 Gulden gestiftet; andere werden noch erwartet. Im Ganzen ist an Gaben die Summe von 33,039 Gulden ausgesetzt.
— Darm stadt, 22. Juni. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer drückte bei Berathung des Gesetzesentwurfs über die Erhebung der Staatsauflagen für die letzten 6 Monate von 1863 die Regierung den Wunsch aus, es möge ihr die bei der Prorogation aus die ersten 6 Monate von 1863 entzogene Vollmacht zum Abschluß von Zoll- und Handelsverträgen wieder ertheilt werden, während der Ausschuß dringend empfahl, es nicht zu thun. Die Kammer stimmte dem Antrag des Ausschusses mit 42 gegen 2 Stimmen bei. — 24. Juni. Die hiesige zweite Kammer ist in ihrer überwiegenden Mehrheit dem deutschen Abgeordnetentag beigetreten. Präsident und Vicepräsident der Kammer, sowie die beiden Secretäre und die Präsidenten der vier Ausschüsse haben ihren Beitritt erklärt, und gehören einschließlich der schon in Weimar bei- getretenen Herren Metz und Tudichum von Büdingen bis heute siebenunddreißig der fünfzig Mitglieder im Ganzen zählenden zweiten Kammer dem deutschen Abgevrdnetentag an.
— Ansbach, 15. Juni. Bei der heute stattgefundenen 13. Gewinnziehung des Ansbach-Gunzenhausener Eisenbahn-Anlehens sind > von den am 15. v. Mts. erschienenen 26 Serien die beigesetzten Hauptpreise gefallen: Serie 225, Nro. 40 Gewinn fl. 18,OM, S. 225, Nro. 48 Gewinn fl. 2000, S. 4166, Nro.47 fl. 500.
— Berlin, 22. Juni. Das gestern ausgegebene Kommunalblatt der Haupt- und Residenzstadt Berlin veröffentlicht mit dem letzten Protokoll über die Stadlvcrordnetensitzung vom 18. d. M^ den Wortlaut des Dcpntationsprotokvlls über die Angelegenheit, > betreffend den Erlaß einer Adresse an den König. Letztere war in l besonderem Abdruck erschienen. Heute Morgen wurde nun in den' sammtlichen Berliner Buchhandlungen das gestern ausgegebene Kommunalblatt und das extra erschienene Protokoll der Deputation
der Stadtverordnetenversammlung mit Beschlag belegt. — Es sind jetzt über 30 Zeitungen verwarnt, davon die Berliner Reform und die heitere Welt zweimal; das letztgenannte Blatt ist nunmehr eingegangen. — Die „Times" ist am letzten Freitag hier konfiszier worden. — 23. Juni. Der Magistrat trat gestern in einer außerordentlichen Sitzung in Berathung über die von der Stadtverork netenversammlung am Donnerstag gefaßten Beschlüsse. Der erste Beschluß, nach welchem die Absendung einer Deputation an den König durchaus gesetzlich und die dagegen erlassene Verfügung der Potsdamer Regierung nicht begründet ist, wurde ohne Abstimmung angenommen. Ebenso schloß sich der Magistrat nach längerer Debatte dem Beschluß an, den Beschwerdeweg bis an die Person des' Königs zu verfolgen. Dagegen trat derselbe den weiteren Beschlüssen nicht bei, Adressen und Deputationen an den König und die ,4: Familie bis zur Aufhebung des Regierungsverbots nicht zu er lassen, indem besonders geltend gemacht wurde, daß der Erlaß des Ministers des Innern sich nur auf Adressen und Deputationen der Stadtverordnetenversammlungen beziehe und die Stellung der Magistrate in dieser Beziehung nicht direkt berühre. Es wurde indes sen Vorbehalten, bei bestimmten Anlässen auf den Gegenstand zn- rückzukommen Eine Kommission wurde schließlich mit der Redaktion der Beschwerde an das Oberpräsidium beauftragt. — Der Aufenthalt des Königs in Karlsbad ist vorläufig auf etwa 20 Tage berechnet und wird daher zwischen dem 16. und 20. sein Ende nehmen. Herr v. Bismarck ist heute nach Karlsbad gereist, wo er acht Tage bleiben will. Für die Zeit nach der Rückkehr soll der Ministerpräsident wirklich einen Urlaub von zwei Monaten genommen haben, welchen er in einem auswärtigen Bade, wie cs scheint in den Pyrenäen, zubringen will.
Niederlande. Haag, 19. Juni. Die zweite Kammer der Generalstaaten hat am 15. d. M. mit 51 gegen 12 Stimmen die Gesetzesvorlage angenommen, welche zum Zweck hat, Privatpersonen mit dem Eisenbahnbau zu beauftragen. Jede Konzession wird höchstens auf 50 Jahre ertheilt, nach deren Ablauf der Staat gegen einen gewissen Ersatz Cigenthümer von allen Eisenbahnen wirc.
In Frankreich haben bedeutende Veränderungen im Ministerium stattgefunden; nur der Finanzminister und der Minister des Auswärtige» verblieben in ihrer Stellung.
England. London, 23. Juyi. In der gestrigen Unterhaussitzung erklärte Lord Palmerston, die drei Noten, welche ungefähr gleichzeitig in Petersburg eintreffen werden, enthalten sechs Punkte: 1) vollständige allgemeine Amnestie, 2) Nationalvcrtretung, wie sie in den Stipulationen von 1815 bewilligt, 3) gesonderte Landes Verwaltung, 4) volle Gewissensfreiheit, Aushebung der Beschränkungen der katholischen Kirche, 5) Einführung der Landessprache in Verwaltung, in Gerichten und Schulen, 6) gesetzliches Nekrutirungssy- stem und Einstellung deS Kampfes als Grundlage der Unterhandlung. Oesterreich habe den zweiten Punkt abgeändert.
Rußland. St. Petersburg, 17. Juni. Hier haben die Redakteure der politischen Blätter ein Cirkular unterschreiben müssen, worin sie sich verpflichten, in ihren Mittheilungen über Preußen sich auf das Thatsächlicke zu beschränken und jede für das Ministerium ungünstige Kritik zu unterlassen. — 23. Juni. Die englische und die französische Depesche sind gestern hier eingetroffen; die österreichische wird erst nächsten Freitag erwartet.
Die Verhandlungen zwischen Schweden und Dänemark über einen Allianzvertrag sollen dem Abschluß nahe sein. Bekannt ist, 'daß das schwedische Cabirwt in der schleswig-holsteinischeu Angelegenheit für Dänemark Partei ergreift und so wird jener Vertrag , sich auch hauptsächlich auf diese Angelegenheit beziehen, l Dänemark. Kopenhagen, 16. Juni. Der König hat einen „offenen Brief" erlassen, worin er den Empfang des Decrets der griechischen Nationalversammlung, wodurch Prinz Christian Wilhelm Ferdinand Adolph Georg/ Sohn des Prinzen Christian zu