Calw.
Einen halben Mrgn. Heugras
innerhalb der Stadt hat zu verkaufen
Werkm ister Kü in merke.
Einen Morgen Klee
am grünen Weg hat zu verpachten
Christian Beiß er im Hengstettergäßle
Meinen werthen Kunden
zeige ich an, daß ich fetzt 30 kr. für den Tag auS- zunähen berechne. Bla ick, Schneider,
I in H>rsa».
Tagesereignisse.
— Dem Herrn Helfer Ri eg er dahier wurde die'erledigte zweite Helserstelle an der St Leonhardskirche in Stuttgart übertragen.
— Zum Stadtschultheißen in Neubulach wurde der Bauer und Gemeindrrath Johannes Hermann von da ernannt.
— Mit dem — am 1. Juni d. I. beginnenden Betrieb auf der neuen Eisenbahnstrccke zwischen Pforzheim und Mühlacker hören alle bisherigen Postfahrten auf dieser Route auf und es treten am gleichen Tage täglich dreimalige Eilwagenfahrten zwischen Wildbad und Pforzheim und zweimalige (wie seither) Postsahrten zwischen Calw und Pforzheim ein. Abgang in Wildbad nach Pforzheim: 8" M., 11" VM. und 4 NM. Ankunft in Pforzheim: 11'° VM., 2" NM., 6" Ab. Abgang in Pforzheim nach Wildbad: 6" M., 1" NM., 5'° Ab. Ankunft in Wildbad: 9 ° VM., 4" NM., 8" Ab. Es ergibt sich aus diesen Fahrten auch eine dreimalige Verbindung Wildbads mit Stuttgart. — Tie Postfahrten zwischen hier und Pforzheim sind folgendermaßen festgestelll: Abgang in Calw: 6 U. M. und 3'° NM. Ankunft in Pforzheim: 9 VM. (zum Anschluß an die um 9'° VM. nach Karlsruhe und um 10" VM. nach Mühlacker, Hall, Stuttgart rc. abgehenden Züge), und 6" Ab. (zum Anschluß an die um 7° Ab. nach Stuttgart und 8'° Ab. nach Karlsruhe rc. abgehenden Züge). Abgang in Pforzheim: 6" M. (sofort nach Ankunft der beiden ersten Züge von Karlsruhe, Stuttgart rc.) und um 3'° NM. (mit Anschluß des um 3° NM. von Karlsruhe und um 1" NM. von Stuttgart rc. eintreffenden Zugs). Ankunft in Calw: um 10 VM. (zur Influenz auf die Posten nach Böblingen, Herrenberg, Tübingen u. s. w.) und um 6" Ab. (zur sofortigen Influenz nach Wildberg, Nagold, Freudenstadt).
— Vom 1. Juni d. I. an fahren die Neckardampsboote ab in Heilbronn Morgens 7 Uhr nach Ankunft des ersten Zugs von Stuttgart; in Heidelberg Morgens 7 Uhr 10 Minuten nach Ankunft des ersten Zugs von Mannheim.
— Stuttgart, 26 Mai. Die ersten Kirschen sind Heuer Donnerstag, den 21. Mai, zu Markte gebracht worden. (Schw. M.)
— Das Aufhörcn der Spielbank in Baden ist nun auf den 31. Oktober 1866 (nicht erst 1867) festgestellt. Der Pächter hat bis zu diesem Termin mehr als daS Doppelte von seither, nämlich 700,000 Fr. jährlich, an die Badekasse zu bezahlen.
— Tie Eisenbahnstrccke Waldshut-Konstanz wird am 15. Juni d. I. dem öffentlichen Verkehr übergeben werden.
— Frankfurt a. M., 25. Mai. Der gestern hier bersammelte
Ausschuß des deutschen Abgeordnetentages hat beschlossen, diesen auf den 20. und 21. Juli hierher einzuberusen. Auf die Tagesordnung sind gesetzt: 1) Schleswig-Holstein, 2) Deutschlands Interesse an der polnischen Frage, 3) die Bedeutung der preußischen Verfassungskrise für Deutschland, 4) Organisation des Abgeordnetentages, insbesondere mit Rücksicht auf die. Förderung der gemeinsamen deutschen Gesetzgebung. Der Ausschuß wird schon am 18. Juli hier abermals zusammcntreten. — 27. Mai Der württem- bergische Abgeordnete Probst ist aus dem Ausschuß des deutschen Abgeordnctentags ausgeschieden. (Schw. M.)
— München, 27. Mai. Die Bair. Z. schreibt offiziell: Se.
M. der König haben geruht, den Landtag auf den 15. Juni d. I. einzuberusen. (Schw. M.)
— Chemnitz. Aus Dresden geht dem „Chemnitzer Tagblatt" folgende Mittheilung zu: „Wir hören hier die Hoffnung ausspre- chcn, es werde gelingen, die Zollfrage in allgemein befriedigender Weise zu lösen. Erhaltung des Zollvereins, Vertrag mit Frankreich, große Erleichterung des Verkehrs mit Oesterreich." (S. auch Berlin.)
— Berlin, 26. Mai. Der Volksz. wird als bestimmt mitge- theilt, daß Hr. v. Beust hier mit seiner handelspolitischen Mission, das heißt: Mission gegen den französischen Handelsvertrag im Interesse Oesterreichs, vNlig gescheitert sei. — Gestern fand ein Ministerrath statt, der von 1—5 Uhr Nachmittags dauerte. Wie man vernimmt, war Gegenstand dieser Berathung die Antwort, welche aus die
Adresse ertheilt werden soll, die dem König Seitens des Abgeordnetenhauses zugegangen ist.
— Berlin., 27. Mai. (Tel. d. Schw. M.) Abgeordnetenhaus. Grabow verliest das Antwortschreiben des Königs, unkontrafignirt, durch Bismarck übersandt, zugleich mit Ankündigung Königlicher Botschaft. Die Adresse stimme nicht mit den Versicherungen der Treue überein. Die Lage des Landes sei ihm wohl bekannt. Preußens Könige haben offeneres Auge und Herz für das Volk. Tie Thatsache steht fest, daß der Minister unterbrochen worden sei, damit fei Disziplinargewalt beansprucht. Auch die Adresse umgehe diesen Punkt; selbstverständlich sei der Minister nicht der Disziplinarmacht unterworfen. Die Behauptung, daß die Minister den Zweck der Sitzung vereitelt, sei grundlos. Das Haus habe durch seine Adresse die Hoffnung gemeinsamen Wirkens abgeschnitten. Die Minister treffe nicht Verantwortung sür die Nichtberathung des Budgets. Die Behauptung verfassungswidriger Grundsätze der Minister fei thatsächlich unhaltbar, nicht einmal ein Versuch des Nachweises sei gemacht. Die Haltung in auswärtigen Fragen hat Mick tief betrübt. Einige Abgeordnete haben sich so weit vergessen, mit Entziehung der Mittel für Krieg zu drohen. Preußen ist nicht iso- lirter als andere Mächte. Es ist ein unberechtigter Versuch, den Kreis der verfassungsmäßigen Rechte zu erweitern. Solchem Bestreben ist mit allem Ernst entgegen zu treten, die Macht der Krone ungeschmälert zu erhalten. Der Schwerpunkt sei nicht zu verlegen. Der Wunsch eines Ministerwcchsels sei Anbahnung der Alleinherrschaft des Hauses. Die Minister haben Mein Vertrauen, ihre Handlungen Meine Zustimmung. Ich danke ihnen, daß sie der verfassungswidrigen Machterweiterung des Hauses entgegentreten. Ein Resultat dieser Session ist nicht zu erwarten. — v. Hoverbeck konsta- tirt die fehlende Gegenzeichnung, die Antwort entziehe sich also jeder Verhandlung. Eulenburg verliest eine Königliche Botschaft, welche den Schluß auf 2 Uhr im weißen Saale ankündigt. Enlen- burg verläßt den Saal. — Nachmittags. In der von dem Ministerpräsidenten v. Bismarck (beim Landtagsschluß) verlesenen Thronrede heißt es u. A.: Das Abgeordnetenhaus sei durch seine Adresse vom 29. Jan. d. I. in einen schroffen Gegensatz zu der K. Staatsregierung getreten, und ungeachtet der Antwort des Königs in dieser Haltung verblieben. Es habe der Verständigung widerstrebt, habe durch seine Verhandlungen über die auswärtige Politik die Wirksamkeit der Regierung zu lähmen gesucht und dadurch die Aufregung in den an Polen grenzenden Provinzen gesteigert; es habe die Entstellungen der Gegner Preußens ausgenommen und Besorgnisse vor äußeren Gefahren und kriegerischen Verwicklungen erregt, zu denen die vorhandene» Beziehungen zu den auswärtigen Mächten keine genügende Veranlassung geben; es habe in der letzten Adresse die Mitwirkung überhaupt versagt. Damit sei der Schluß der Berathung unvermeidlich geboten. Tie Negierung behalte sich ihre Entschließung vor, wie die unerledigten Finanzgesetze zum Abschluß zu bringen seien, und hoffe aus dercinstige Verständigung mit der Landesvertretung.
— Lemberg, 26. Mai. Nachrichten aus Kamjenjcz Podolski
vom 24. zufolge herrscht daselbst, sowie überhaupt in Podclien, Ruhe. (Hiernach wären die Nachrichten von einem in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai dort erfolgten Ausbruch eines Ausstandes vollständig erfunden.) (Schw. M,)
— Krakau, 23. Mai. Im Distrikt Rawa haben am 13., in
Babsko am 14. Mai und in Noznicwiczc an demselben Tage die Insurgenten glücklich gekämpft. Drcwkcwski soll am 18. bei Czersk geschlagen sein. In Volhynien haben die Insurgenten am 17. Zwiechel besetzt. (Fr. A.)
Polen. Warschau, 26. Mai, Abends. General Annenkcsf meldet auf telegraphischem Wege aus Kiew, "daß nach der Niederlage der Insurgenten bei Miropol dieselben sich in die Wälder zu retten suchten, wo sie aber von den Bauern ansgchaltcn wurden, welche deren bereits 70 nach Gitomir cingcbracht haben. — Tie vereinigten Banden an der Grenze der Distrikte von Nodomvsl und Owrucz sind am 17. Mai gänzlich aufgelöst wcrrcn — Po-