bad'und Wildberg. Zum Vor- und Festort für das nächste Jahr wurde Böblingen gewählt..

Dem Reällehrer Carl in Metzingen,. Uracb, wurde für einen Apparat, welcher ein a f dem Klavier gespieltes Musikstück auf­schreibt. ein Erfindungspatcnt auf die Dauer von 10 Jahren ertheilk.

Hcilbronn, 24. Mai. Auf'dem Gemeindegut in Wald und Feld hiesiger Markung wurden unter Aufsicht der städtischen Schützen und unter Beihilfe einiger Bauamtstaglöhner mit einem Aufwand von 575 Kindertaglöhnen ä 20 kr. 12.103 Maas Maikäfer ersam- melt und vertilgt, auf die Maas durchschnittlich 520 Käfer gerech­net, ergibt die bedeutende Zahl von 6,293.560 Käfern. (Schw. M.)

DemSchw. M." wird aus dem Oberami Künzelsau berich­

tet: Der 19. Mai ist 'üc 6 Gemeinden unseres Bezirks, Niedern­hall, Weisbach, Crispenhofen, Diebach. -Ebersthal und Criesbach, ein Tag schwerer Heimsuchung geworden. Ein wolkenbruchartiger Regen, verbunden mit Hagel von bedeuiender Größe, hat die Weinberge verwüstet, die Stöcke zerschlagen, die Erde geflößt, den Roggen geknickt, den Dinkel zerrissen und die Gerste zum Theil aus dem Boden geschwemmt. Viele Wiesen liegen unter dem Schutt begraben viele Gärten sind ausgcflößt, Brück, n, selbst steinerne, jort gerissen, einer Mühle in Crispenhofen, durch die der wüthende Strom sich ergoß, droht der Einsturz, eine andere in Weisbach ist stark beschädigt, das Wehr derselben aus dem Grunde herausge­rissen und fast spurlos verschwunden, ein Mühlstein von 3' Höhe gegen 400 Schritte fortgeführt worden. In einem Augenblicke waren die Ställe gefüllt, so daß das Vieh nur mit Mühe gerettet werden konnte. Menschenleben sind in Len genannten Orten nick t zu beklagen, dock konnten einige nur mit Noth der Todesgefahr ent­rinnend Ein Mann von Jngelfingen wurde von einem Schlamm­strom fast begraben und starb an den Folgen. Es sind in der weitaus größten Mehrzahl keine »ermöglichen Leute, sondern arme Weingärtner, die-die Frucht unerschöpflichen Fleißes und jahrelanger, endloser Arbeit jetzt vernichtet sehen. Dazu wird wohl Niemand versichert sein, denn die Weinberge zu versichern ist den Meisten bei ihrer Arinüth und der hohen Prämie unmöglich. Ta ist nun wieder ein weites Feld für die helfende Nächstenliebe eröffnet. (Zur Empfangnahme und Beförderung von Liebesgaben ist die Redaktion L. Bl. gerne bereit.) '

Pforzheim, 23- Mai. Nächsten Kqmstag., den 30. d. M.

wird die Eröffnung..der Bahnstrecke ,-Uf-o-rz he i m ? Mühlacker ftattfindcn. .,. .:H T .H:.'

' Frankfurt g-.M., 21- Mai. In derWMgen.Bundestags­sitzung ließ Württemberg seine Geneigtheit zur Annahme des me­trischen Maßes nach den Vorschlägen'der 'betreffenden Kommission anzeigen, hat aber.einige Bedenken. (Schw. M.)

^ Koburg, 20. Mai. He hiesige Staatsregierung ist, wie dieCob. Z." sagt, mit der großyerzoglich badischen Regierung übereingekommen, ihren Standpunkt in der schleswig-holsteinischen Frage beim Bunde dahin zu zormuliren,daß, für den Fall des Beharrens auf der thatsächlichen Verletzung der Verpflichtungen der Jahre 1851. 52 Seitens der königlich dänischen Regierung, der Bund sich auch seinerseits derselben für entbunden erachtet und die Herstellung eines die Rechte der Herzogthümer sichernden Zustandes durch das Zurückgreifen auf deren altes Recht zu suchen bestrebt fem werde.- Fr A.)

Berlin, 20. Maz. In Abgeordnetcnkrciien sprach man heute mit Gewißheit von emer Proklamation des Königs an das Volk, welche nach Schluß des Landtags Massen werden sollte. Nach­richten, die aus Westpreußen zugeben, -schildern die Lage in der Gegend von Culm als unbefriedigend und glaubt man dort sicher, daß schon in den nächsten Tagen der Belagerungszustand prokla- mirt werde.

Berlin, 21. Mai. Abgeordnetenhaus. Gleich beim Beginn der Sitzung erscheint der Ministerpräsident v. Bismarck. Der Prä­sident v Grabow verkündigt, der Hr. Ministerpräsident habe eine königliche Botschaft, niitzutheilen. Hr. v. Bismarck verliest die Bot­schaft,-die im Wesentlichen folgenden Inhalts ist: Durch Len An­spruch des Präsidenten des Abgeordnetenhauses aus Disciplinarge- walt über die Minister und durch Auferlegung von Schweigen seien die verfassungsmäßigen Rechte des Ministeriums verletzt. Das­selbe habe Lurch zwei Schreiben' dsm Hause Gelegenheit gegeben, die Streitfrage auf die Bedeutung eines vereinzelten Falles zurück zuführen; aber das Haus sei diesem versöhnlichen Schritte nicht

entgegengckommen, vielmehr habe es indirekt das Verfahren seine» Präsidenten sich angeeignet.. Ter Würde der Krone entspreche eine solche Stellung der Minister nicht. Ter Schluß der Botschaft lau­tet dann wörtlich:Also können wir das Haus uur ermahnen, diesem Stande der Dinge-ein Ende zu macken, damit die geschäft­lichen Verhandlungen zveiter geführt werden können." Nach der Verlesung des Aktenstücks verläßt Hr. v Bismarck das Hans. Der Abg. v. Virckow beantragt Verweisung der Botschaft an den Adreß ausschuß: die Minister hätten den König falsch berichtet, und es müsse diesem auch bei dieser Gelegenheit gezeigt werden, welche Ralhgeber er habe. (Beifall) v Sybei und Graf Schwerin un­terstützen den Antrag. Der Präsident v. Grabow will in der Ta-, gesortnung fortsahren; das Haus beschließt aber einstimmig den Schluß der Sitzung. 22. Mai, 10 Uhr Vormittags. Der Adreßausschuß hat einen vom Grasen Schwerin eingebrachten, nur auf den neuesten Konflikt beschränkten Adreßentwurs mit allen ge­gen 4 Stimmen abgclehnt und den modifizirten Virchow'schen Ent­wurf mit 18 gegen 2 Stimmen angenommen. Die Minister hat­ten erklärt, keine Veranlassung zu haben, der Ausschußsitzung beizu- wohnen. Heute um 11 Uhr Plenarsitzung. Der Cchwerin'sche Adreßentwurs wird im Abgeordnetenhaus mit 257 gegen 41 Stim» men abgelehnt, der Commissionsentwurs mit 239 gegen 61 Stimmen angenommen. (Fr. A.)

München, 24. Mai. Das Ministerium hat den Schülern

der polytechnischen Schule und der Bau- und Ingenieurschule die Betheiligung an Turnvereinen untersagt. (Schw. M.)

Wien, 20. Mai. Wie die Presse hört, ist die preußische Re­

gierung aber nickt von Wien aus in vertraulicher Weis» verständigt worden, daß weder Oesterreich noch die süddeutsche Zoll­vereinsgruppe eine sofortige vollständige Verschmelzung der beiden. Zollgebiete, sondern zunächst nur die größtmögliche Erweiterung des Februarverlrags vom Jahr 1853 im Auge habe, daß aber für die daraus abzielende Verhandlung allerdings unbedingt die Prio- riiät beansprucht werden müsse, bevor über den preußisch-sranzösi- schen Handelsvertrag zu entfcheiden sei. Hinzugefügt wird, daß Württemberg bereits seine Absicht kundgegeben habe, für den Fall der beharrlichen Weigerung Preußens, auch in diese Verhandlung einzutreten, den Antrag zu stellen, daß noch die fetzt versammelte' Zollvereinskonserenz zur Einleitung der Maßregeln instruirt werde, um die Fortsetzung des Zollvereins eventuell ohne das ausscheikenve Preußen zu ermöglichen. (Cckw. M.)

Polen.. Warschau, 23. Mai. DerDziennik" veröffent­licht eine Regierungsverordnung in Betreff der Einführung einer Landcspolizei. Nachdem der Aufstand theilweise unterdrückt ist, sind die Civilgouverneure angewiesen, sämmtliche Beamten, die an best Unordnungen theilgenommen haben, zu entlassen und durch Vertrauere verdienende iPevsonen zu ersetzen. (Fr. A)

NiißlaudD./Petersburg, 21. Mai. DieNordische Post? meldet: In den westlichen Gouvernements werden von der Regie* rung Bauernbünden zur Ueberwachung und zum Schutz der Pezv sonen und des Verkehrs organisirt Die Banden bestehen aus 60 bis 100 Mann aus jeder Localttät, wählen ihre Führer selbst und unterstehen Militäcchefs oder der Provinzialpolizei. (Fr. A.)

Amerika. Newyork, 7. Mai. (Per City of Glasgöw.4 DemNeiv-Dork Herald" zufolge war der Kampf zwischen General Hooker und den Conföderirten gestern noch unentschieden, vielleicht in Folge zweitägigen Rcgenwetters. Die Consöderirten-General« Jackson, Hill und Nunsum sind verwundet. Hooker hat den; Ver­nehmen nach an 15,000 Gefangene gemacht. Die Verluste deS Unions Heeres werden aus 6000 Mann angegeben. Sedgwick hat sich mit Hooker vereinigt. Die Eisenbahn-Verbindung zwischen Rich- mond, Viüsburg und Charleston ist, wie es heißt, zerstört. Man versichert, ein Angriff von Kanonenbooten auf Haines Bluff fei zurückgcschlagm. worden. Heinzclmann rückt mit A,600 Mann zu Hooker's Unterstützung vor. 9. Mai. In der Nackt des Tientz-' tag (5.>6. Mai) begann Hookers ganze Armee den Rückzug über den Kappahannock um sich bei Falmeuth (Freedricksbürg gegenüber) eonccntriren. Tie Gefallenen der Unionisten konnten nicht be­erdigt und ihre Verwundeten nickt gepflegt werden; sie mußten auf dem Schlachtfeld liegen bleiben Der Secessionistengeneral Lee s' reibt sich einengrpßen Sieg" zu; indessen wurde in Washington officiell angezeigt, daß Hooker ungesäumt die Offensive wieder ergreifen werde.