Güterzicler.
E,wa 200<» fl mil Pfandrecht und Büra- sck'afk geslcherl, u> einer giuen Genieuioe, verzinslich zu 5"/« und zahlbar in 3 IabreS- rsktNi, werden sogleich zu verkaufen gesucht. Näheres bei
Berwa>ilingS-?Iktuar Ziegler.
Emen ordentlichen Menschen
nehme ich sogleich in ne Lehre auf.
Auch habe ich einen beinahe noch ganz
neuen einspännigen Wagen
zu verkauf-n.
Michael Fenchel, Wagner, 2)1. ' m Ältburg.
Gelo auszuleihen.
Bei einer Gemeiidevsig liegen 2000 fl. ui einem oder auch in meh- r re» kleineren Pötten g-gen g schliche Sich rhett zu einem billigen Zinsfuß nun AuÄeihci, parat Das Nähere bei der Redaktion dieses Blattes
Stuttgart.
Württembergischer THLerflHrrtzvereirr.
Sowohl Wahrnehmungen von Mitgliedern des Vereins, als manchsache durch die Tagblällcr veröffentlichte Klagen wegen übermäßiger Anstrengung der Postpferde in Folge einer mit der Belastung der Postwagen nicht in richtigem Verhältniß stehenden Bespannung und in Folge der Benutzung derselben Pferde zu mehreren aus einander folgenden Fahrten ohne genügende Unterbrechung für Fütterung und Rast haben den Vereinsausschuß veranlaßt, an die K. Postdirektion mit der Bitte um Abhilfe sich zu wenden Dieselbe hat hieraus erwiedert, daß sie, wie bisher, so auch künftig auf die gehörige Bespannung der Postwagen und die gute Behandlung der Postpferde thunliebst hinwirken und in den zu ihrer Kenntniß gelangenden Fällen von Srdnungswidrigkeiten stets gehörig cinsebeciten werde. Hiernach ist die Hebung der Beschwerden, betreffend die Behandlung der Postpferde, wesentlich dadurch bedingt, daß sie sieh nicht in allgemeinen Sätzen ergehen, sondern daß die einzelnen Fälle zur Anzeige gebracht werden.
Der Ausschuß, welcher nach allen Richtungen für die Zwecke des Vereins zu wirken bemüht sein muß, richtet daher an die Vereinsmitglieder und an Alle, welche ihn unterstützen wollen, die Bitte, entweder unmittelbar der K. PostLircktion oder dem Vereins- ausschusse Mißbräuche bei Behandlung der Pcstpferdc, womöglich unter Angabe von Zeugen, zur Kenntniß zu bringen. Die Herren Agenten werden um weitere Verbreitung dieser Bitte ersucht.
Den 1l. Fcbr. 1663. - Der Ausschuß.
Hiesiges.
Calw. Vergangenen Sonntag Abend wurde hier unter außergewöhnlich großer Theilnahme die Gcdächtnißfeier unseres verehrten Dichters Uhland begangen. Tie Räume des Thudi u m'schcu Saales und der angrenzenden Zimmer waren dicht gedrängt; die am obern Theile des Saales angebrachte Bübne zur Darstellung der Wbenden Bilder war aufs Geschmackvollste arraugirt. Tie Feier wurde eröffnet mir dem prachtvollen Chor „Stumm schläft der Sänger", welchem die lebenden Bilder: „der W-irthin Töch- terlein", und „des Goldschmieds Töchterlein" folgten, die auf das Gelungenste ausgeführt wurden und allgemeinen Beifall fanden. Hieraus wurde ein Prolog gesprochen zur Verherrlichung des verewigten, aber in den Herzen der Nachwelt sortlebendeu Lichters, dem sich einige Männcr-Chöre anreihten.
In der von Herrn E. Hör lach er meisterhaft vorgetragcnen und trefflich durchdachten Festrede wurde das ganze Bild des unsterblichen Dichters den Zuhörern vor Augen geführt, und namentlich erwähnt, wie dieser schlichte, bescheidene Mann,der daZ ganze Denken und Fühlen, die Freuden und Leiden des Volkslebens so meisterhaft, so ans Herz st reckend in seinen Liedern und Gedichten wieder,zugeben wußte, daß Jeder darin seine eigenen Gedanken wiederzufinden glaube, wie dieser anspruchslose Manu auch da, wo cs galt für die Rechte des Volkes cingctretcn sei, und sie mit der ganzen Schärfe seines Geistes verfochten habe. Sein ganzes Leben sei ein Ringen für Recht und Wahrheit gewesen, davon zeugen ^ nickt nur seine patrionjehen Lieder und Gedichte, sondern auch seine i rastlose Parlamentarische Thäiigkiit, in welcher er stets die nnver-! äußerlichen Rechte des Volkes,'Gnd die Idee des großen deutschen! Vaterlandes a»js Wärmste verthcidigt habe. — Ter Raum gestattet! uns nicht, die einzelnen Theile dieser vortrefflichen Rede Weiler aus-j znfübren, und glauben wir nur noch hinzusügcn zu müssen, daß,! wie der Redner erwähnte, der verstorbene Dichter mit Vorliebe in f Calw, dem Geburtsorte seiner tröstlichen Gattin, (einer Schwester > des verstorbenen Herrn v. Viscker) sich aufgehalten und daselbst! von seinen Verwandten viele Liebe genossen habe. !
Männcrchörc in hlkbschcr Abwechslung und Deklamation schie
ßen die würdige Feier, welche bei den Theilnehmern noch lange in freundlichem Andenken bleiben wird.
Wie wir hören, sollen nächsten Samstag Abend die lebenden Bilder mit Hinzufügung einiger andern aus Uhland'schen Gedichten wiederholt werden, um den vielen Zuschauern, welche wegen zu großem Andrang dieselben nicht sehen konnten, nachträglich noch Gelegenheit hiezu zu verschaffen.
Tagesereignisse
— Nach einer Bekanntmachung der K. Pcstdirekticn können unter
den gegenwärtigen Verhältnissen Geldsendungen nach Polen nicht mit der Post befördert werden, weßhalb dergleichen Sendungen bis aus Weiteres von Len Poststellen zur Beförderung nicht angenommen werden. (St. A.)
— Karlsruhe, 14. Febr. Am Schluß der heutigen Sitzung der zweiten Kammer ergriff der Abgeordnete Häuser also das Wort: Wenn die Trennung der Kammer auf längere Zeit nicht so ganz nahe bevvrstände, würde er eine eingehende T iskussion der deutschen Frage veranlaßt haben: so wolle er nur aus einen brennenden Punkt Hinweisen, den konstitutionellen Konflikt in Preußen. Es sei Ließ keine auswärtige Frage, sie b-rühre uns im Gegcuthcil ebenso nahe, wie Preußen, und wir sind berechtigt und verpflichtet, cs offen aus- zusprcchen; die Fortdauer dieses .Konflikts gefährdet die Sicherheit Deutschlands, sie gefährdet dir Freiheit noch stärker, als die Monarchie, sie 'schiebt die freiheitliche Entwicklung Deutschlands auf Jahre hinuu s, sie schneidet tief ein in das Wesen des Konstitut ionalismus und zerstört die Hoffnung auf eine ruhige Entwicklung der deutschen Zustände. Alle Parteien des Hauses werden in der Hoffnung auf alsbaldige Lösung des Konflikts übereinstimmen und darin, daß diese Lösung in Anerkennung der Verfassung bestehe. Ganz Süddeutschland sei einig darüber, daß die preußischen Volksvertreter ihre Pflicht gethan haben. Cr wünsche, daß auch die Kammer dieß jetzt öffentlich aussprechc. Tie ganze Kammer erhebt sieb, mit Ausnahme von 3 Abgeordneten, wovon 2 sich für Ucberweisung an eine Kommission ausgesprochen.hatten.
— Itzehoe, 12. Febr. Bei der heutigen Adreß Debatte machten die Acußerungcn des Ncgierungs-Commissars es sehr zw ifelbaft, ob der König die Adresse annchmen werde. Der Präsident hielt die Competcnz der Versammlung, eine Adresse zu erlassen, aufrecht Sämmtliche Redner sprachen für eine Adresse, und wurden die Behauptungen des K. Commissars mehrfach energisch znrückgewiestn.
— Berlin, 14. Febr. Die Budgetkommission hat heute 31,000 Tblr. geheime Fonds für politische Zwecke mit allen gegen 2 Stimmen ganz gestrichen. — Ter heutige Staats-Anzeiger enthält das Verbot der AuS- und Durchfuhr von Waffen nach Rußland und Polen. — Ein Berliner Korrespondent der Pos. Ztg schreibt: „Soeben erfahre ich ans guter Duelle, daß auf Grund eines durch den General v. Alvensleben mit Rußland vermittelten Abkommens zwei preußische Armeekorps, deren Znsammcnjiehnng und Komple- lirung bereits angccrdnet ist, in Polen cinrücken werden. Die bevorstehende Intervention soll heute den übrigen Großmächten offiziell notisizirt worden sein. Es Wied behauptet, daß.der österreichische Gesandte seiner Regierung weitere Erklärungen und Entschließungen Vorbehalten, der französische Gesandte im Namen seiner Regierung von dem Schritte abgerathen hat, ebne j.doch ein Präjudiz für den Fall der Nickibefolgung des Natbs zu stellen." —
Vision neuerdings den Befehl erhalten, ihre Truppentheile durch Einziehung von Reserven auf die Kriegsstärke zu bringen (das Bataillcy. auf 1000 Mann).
— Wien, 13. Febr. Tic amtliebe Zeitg. verkündet eine Verordnung' des Flnaiizministers, welche die Aus und Durchfuhr dou