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vier sein. — Ein in der Nacht vom 24. Novbr. im Ministerium I Max betrachtete mit glühenden Blicken die junge Lame, welcher des Innern in einem Zimmer ausgebrochenes Feuer, welches mit das tiefe Schwarz der Toilette einen neuen Reiz verlieh. Veronika diplomatischen und anderen D cumenten angefüllt war, die nun- j besaß elegante und doch üppige Formen. Hals und Schultern mehr der Zerstörung Raub geworden sind, macht es dem Herrn schmimmerten mattweiß wie Alabaster in der Umhüllung des schwar- Rattazzi unmöglich, der Kammer gewisse Papiere vorzulegen. Es zen Seidenkleides. Ihre Wangen waren geröthet vom Weinen, gibt deßhalb Leute, welche es geradezu aussprechen, daß dieser lo- — Ich danke Ihnen, Max! flüsterte sie. Die Theilnahme kalisirte Brand recht zu gelegener Zeit ausgebrochen sei. — Tu- befreundeter Menschen tröpfelt lindernden Balsam in die brennen- rin, 30. Nov. Das Journal Jtalia behauptet, das Ministerium den Wunden, welche der Schmerz gerissen. Gott wird uns Kraft
habe seine Entlassung eingereicht, von morgen an sei im Parla ment Mittheilung über diesen Gegenstand zu erwarten. Die Diskussion im Abgeordnetenhaus über die italienische Frage dauert fort.
Frankreich Paris, 29. Nov. Limayrac behauptet in einem Artikel des Cvnstitutionnel, Prinz Alfred auf dem Throne von Griechenland wäre gleichbedeutend mit dem Wiederaufleben der
verleihen, das Schreckliche zu ertragen, welches uns noch bevorsteht. Sie weinte heftig; ihr schöner Körper zitterte.
Max hätte sie in seine Arme schließen, sie fest an sich drücken mögen. Er empfand wirklich das innigste Mitleid mit dem tief ergriffenen Mädchen. Der Sohn des Amtsraths, des reichen Mannes, war leichtsinnig, er war selbst bis zu einem gewissen Grade
orientalischen Frage in furchtbarerer Gestalt als je. Frankreich' Rons, wozu ihn der verderbliche Umgang mit vornehmen Wüst
würde einzig seine Ehre zu Rathe ziehen und die Interessen seiner herkömmlichen Politik aufrecht halten. (Tel. d. Sckw. M)
Ailicrika. New York, 4. Nov. General M'Clellan hielt bei Gelegenheit eines ihm gebrachten Ständchens an die versammelte Volksmenge eine Ansprache, in welcher er bemerkte, die Bürger müßten dafür sorgen, daß der Krieg im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der Union, der Verfassung, der Nationalität und der bürgerlichen Rechte fortgeführt werde. Zwei Offiziere vom Generalstabe M'Clellans sind verhaftet und nach Washington gebracht worden; auf welche Beschuldigungen hin, weiß man nicht. General Burnfide rückt vor, und die Unionstruppen haben das vier englische Meilen von Rappabannock gelegene Fayetteville besetzt. Der Consörderirten General Stonewall Jackson marschirt gegen Cumberland in Maryland. — 19. Nov. Ein Tagesbefehl des General Burnside theilt diePotomac-Armce in drei Divisionen unter denGenerä- len Summer, Franklin und Hooker. Die Unionistcn rücken von Warren- ton nach Frederiksburg vor. — Es geht das Gerücht, derPrasidentJeffer- son Davis habe das Anerbieten des Verkaufs von 1 Mill. Ballen Baumwolle, zu 7' -CentsdasPfd., gemacht; dieBundesregierung inWhasing- tonbeschäftige sich mit der Organisirung künftiger Baumwollscndungen nach Europa. — Tie letzten Nachrichten aus Vera-Cruz sind vom 1. Nov. und besagen, daß die Mexikaner umfassende Anstalten treffen zur Vertheidigung von Puebla und der Residenz. Das gelbe Fieber lasse nach. Ein Orkan habe großen Schaden verursacht; die Sckiffe Vera Cruz und Sacrificios sowie zwei französische Transportschiffe seien unter bedeutendem Verlust an Menschenleben gescheitert.
Mexiko. Tie neuesten Nachrichten der französischen Blätter aus Veracruz gehen bis zum 1. Nov. Nachdem in den letzten 14 Tagen 16 Kriegsschiffe, mit 15,000 Mann, Pferden, Material und Munition an Bord, angckommen waren, hatte sich die französische Armee in zwei Abtheilungen in Bewegung gesetzt, die eine über Orizaba, die andere über Jalapa, auf letzterer der General Vertier mit 8,000 Mann General Forey war aus dem Weg§ nach Orizaba am 31. Okt. unter den größten Schwierigkeiten bis nach Cordova gelangt. Während der ersten 10 Tage legte die Armee von Veracruz aus täglich nur eine Stunde Weges zurück.
Nnterhaktendes.
Des Tobten Ehre.
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Wir führen den Leser in das Wohnzimmer.
Kaum hatte die Mutter die Tochter verlassen, als Max Gruber unangemeldet eintrat. Veronika saß sinnend, das schöne Haupt auf die Hand gestützt, in dem Sopha. Erstaunt sah sie den jungen Mann an, welcher, da er den Pelz im Vorzimmer abgelegt hatte, in seiner schwarzer Toilette erschien.
Mit dem Ausdrucke der innigsten Theiluabme eilte er schweigend zu der jungen Dame und zog ihre kleine Hand an seine Lippen.
— Veronika, ries er dann, welch, ein harter Schlag hat Sie betroffen!
Sie nickte traurig Pit dem HLVPtch Thrancn rannen über ihrt bleichen Mangen.
— Ich weine mit Ihnen, Verpuff» ^ .., Ihr Schmerz findet Zn treues Echo in meinem Herzen . . ^ kann Theilnahme trösten, o so kalten Sie sich versichert, daß ich mit Ihnen leide uni den geschied enen V atert
lingen gemacht; aber er besaß ein weiches Herz und eine Leidenschaftlichkeit, welche ihn oft über die Grenzen des Schicklichen hinanS- sührte. Er ging nicht selten zu weit in seinen guten und üblen Regungen.
— Veronika, rief er, mir hat längst ein Geständnih auf den Lippen geschwebt, so oft ich mich in Ihrer Nähe befand, das mich mein Herz zwingt Ihnen abzulegen. Unsere Familien sind befreundet, unsere Väter liebten sich wie Brüder . . . Ihnen hat das Schicksal die kräftigste Stütze geraubt — Veronika, darf ich Ihnen in meiner Liebe einen Ersatz bieten?
Sie entzog ihm ianst ihre Hand und sah ihn ernst an.
— Max, ich weiß, daß Sie es gut meinen . . .
— Deß' ist Gott mein Zeuge! rief er eifrig.
— Aber Sie vergessen, dich ich an dem Sarge des Vaters weine, daß es die ungelegenste Zeit ist, über Dinge zu reden . - .
— Veronika, ich will wahrhaftig Ihren Schmerz nicht prosaniren; aber ich möchte, daß Sie in den Augenblicken die Versicherung meiner innigen Ergebenheit, meiner aufrichtigen Liebe vernehmen, welche Sie muthlos machen und mit Trauer erfüllen. Ich möchte Ihnen einen Ersatz bieten für Das, was Ihnen geraubt wurde. Tröstende Worte erschienen mir zu matt, zu farblos . . . durch die Thal will ich beweisen, daß ich Ihr treuester Freund bin. Das Band, welches unsere Väter umschlang, möchte ich noch fester ziehen.
— Lassen wir Das, Max!
— Sie weisen mich ab, Veronika?
— Nein; aber ich bitte Sie, meine Trauer zu ehren. Auch lebt meine Mutter noch, ohne deren Rath ich wichtige Tinge nie zum Abswluß bringe.
— Verzeihen Sic mir, Veronika?
— Ich kann Ihnen deßhalb nicht zürnen, weil Sie es gut mit mir meinen.
Bald kam Madame Brander zurück.
Max stattete seine Condolation ab und entschuldigte den Vater, der von der Trauernachricht so tief ergriffen sei, daß er krank geworden.
— Wo ist Ernst?
— Er besorgt einige wichtige Arbeiten.
— So werde ich ihn nicht stören.
Max nahm Abschied von den Damen.
— Erinnern Sie sich meiner! flüsterte er Veronika zu.
Nachdem er der Mutter einige Höflichkeitsphrasen gesagt, entfernte er sich.
Vor dem Hause blieb er stehen. Indem er zu den erleuchteten Fenstern empor sah. murmelte er vor sich hin:
— Nie ist mir Veronika so reizend erschienen, als in ihrem Schmerze. Sie ist ein göttliches, ein feenhaftes Geschöpf- Diese oder keine wird mit mir oen Reickthum theilen, welchen Papa zu- sammcnscharrt. Sie soll wie eine Fürstin Hof halten und den Neid meiner Feinde wie die Eifersucht meiner Freunde erwecken. Das Junggesellenlebcn wird langweilig, es eckelt mich an — die Ehe mit der himmlischen Veronika soll meiner Existenz neuen Nerz verleihen
Ein Fiaker brachte ihn nach dem ersten Kaffeehause der Stadl, wo er seine Freunde antraf Er trank Champagner, rauchte Cigarren, spielte Billard und sprach von dem Balle der verflossenen Na»t Spät und in einem sehr erregten Zustande schwankte er durch die Straßen dem väterlichen Hause zu. Hätte Veronika den Mann gesehen, der ihr sei ne Liebe gestanden! (Forts^folgt.)
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