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ribaldi's Befinden ist inan hier kn großes Unruhe; die Amputation' soll nöthig, aber bei dem geschwächten Zustand de» Kranken äußerst gesährlick siin. Aus einem Briese des Lr. Praudina geht hervor, ^ daß eine Herausziehung der Kugel (welche nachträglich nun doch! entdeckt worden ist) ebenfalls kaum, gewagt werden kann. Dieser' Brief iü zwar im klebrigen ziemlich optimistisch, stellt jedoch eine^ nochmalige große Consultation aller medicinischen Celebritäten der . Halbinsel in Aussicht. (Aus den Wunsch Garibaldis ist auch Prof. > l>,-. Nelaton aus Paris am 24. abgcreist, um sich zu ihm zu be-! geben ) — 2 t. Okt. Nächsten Mittwoch wird die angezcigte Kon-i sultaiion stattstndrn. j
England. London. 21. Okt. Gestern morgen wurde vor dem Ncwgate Gejängniß eine Gijtmijckerin hingerichtet. Seit 14 Jahren ist keine Frauensperson in London gehenkt worden. DG Seltenheit des Schauspiels zog daher a» 20,000 oder 30,00n Per-' soncn an, weiche mitten im Regen die Nackt hindurch das Gebäude § umlagerten. Unter der Menge kamen einige Unfälle und recht viele Diebstähle vor. — Sonnlag Nacht wurde London und Umgegend von einem furchtbaren Sturme heimgesucht, der fast dis Montag Mittag anhielt. Viele Straßen der Umgegend wurden überschwemmt, so daß Schafe und Kälber ertranken; kolossale Bäume wurden geknickt oder entwurzelt, und. nicht wenige Menschen durch fallende Schornsteine, Zintdäcver m s. w. schwer verwundet. Auf der Süd-, Ost- und Nordlüste hat der Orkan unter den Schissen schweren Schaden angerichtet. — Bei Lloyd's wurden gestern über iOO Schiffbrüche angezcigt, und die Telegraphen aus allen Häfen vermehren stündlich die Liste. Kaum ein Punkt der großbriltani- scheu Küste scheint der Wmh des Orkans.entgangen zu sein. Manche Häsen, wie der von Ramsgate, sind gedrängt voll von Fahrzeugen, die sich mit großer Noth und in trawrigcm.Zustande noch rechtzeitig zurückgcflüchtet haben. Fabelhast groß fo.lli.cie Zahl der verlorenen Anker und Ketten sein.
Unterhaltendes.
L' k» i r o u d e l l e.
(Forrsel-ung und Schluß.)
faßt; Lady Mary blickte zu Boden, aber sie hatte ihm ihre Hände nicht entzogen
Plötzlich erhob sie sich und legt» ihre beiden Hände auf seine Schultern; ein Lächeln schwebte auf ihren Lippen und ihr reineS Auge leuchtete im Ausdruck unendlichen Glückes.
„Sie fragen mich ob ich Ihnen angehöcen will? War ich denn nickt schon längst Ihnen eigen?"
Sie konnte nicht weiter; van Borbeck hatte sie mit seinen Armen umschlungen und ihr Haupt ruhte an seiner Brust.-
„Ja, Maurice," sagte sie, „jetzt kann ich es Dir gestehen: ich habe Tick von dem Augenblicke an geliebt, in welchem ich Dich sah. Wie oft habe ich hier geiveilt und Deiner gedacht! Wenn ich das Meer vor Augen hatte, welches Dich und Dein Schiff auf seinem Rücken trug, glaubte ich Dir näher zu sein! Jedes Wort, welches Tu zu mir gesprochen, ich habe es treu in meinem Ge- dächtniß bewahr', und wenn ich nicht für Dich gelebt habe, so habe ich doch in Dir gelebt."
Arm in Arm traten van Borbeck und Lady Mary in das Zimmer des Baronets, der beim Schein einer Astrallampe in seinem Fauteuil ruhte.
— „Sir Richard!" rief van Bocbeck ihm zu, „Sie sagten mir einst bei Ihrem Scheiden von der Hirondelle: Alles, was ich besitze, gehört Ihnen! — Ich nehme Sie jetzt beim Worte und fordere von Ihnen das Kostbarste Ihrer Güter: — die Hand Ihrer Tochter!"
„Wie?" fragte Glanville, der fast minder erstaunt gewesen sein würde, wenn Plötzlich ein Blitzstrahl zu seinen Füßen die Erde gespalten hätte.
„Ja, ich liebe ihn!" hauchte Lady Mary und verbarg ihr erglühendes Gesicht an der Brust ihres Paters.
— „Und Sie müssen sie mir geben, Sir Richard!" — setzte van Borbcck hinzu, seinerseits den Greis mit seinen Armen umschlingend — „oder, psräie-u! ich entführe sie Ihnen!"
„Nun, so segne Euch Gott, Kinder! — Wöget Ihr glücklich sein!"
— „Theuerste Lady!" hob van Borbeck endlich an, „ich habe Sie gebeten, mich hierher zu führen, weil ich wünschte, einen Moment mit Ihnen allein zu sein."
Bei diesen Worten fühlte sie, wie ihr Athem stockte und alles Blut zu ihrem Herzen strömte.
— „Von dem Augenblicke an," fuhr van Borbcck fort, „in welchem ich Sie kennen lernte, habe ich Sie geliebt und ick würde Ihnen schon am Bord der Hirondelle mein Herz und meine Hand geboten haben, wenn ich nicht' bedacht hätte, daß Sie und Ihr Pater damals meine Gefangenen waren. Ta iw indessen Ihre Hand nur Ihrer Zuneigung verdanken mochte, so mußte ich meine Bewerbung verschieben bis zu einem Moment, in welchem keinerlei Zwang, auf Ihre Entscheidung zu influiren vermöchte.
Äan Borbech sprach diese Worte langsam, mit klarer, tiefer Stimme und jedes Wort schlug wie Glockenron an ihr Ohr. Ihr war in diesem Moment wie einer Verzweifelten, vor deren Blicken sieb statt des Abgrundes plötzlich der Himmel öffnet. Das Gesicht eines unendlichen Glücks Lucchströmte sie und mit leuchtendem Auge, mit klopfendem Herzen trank sie jedes Wort seines Mundes.
— „Als Sie die Hirondelle verließen," fuhr van Borbeck sort, „da war ich bereits entschlossen, Sie aus Jamaita aujzusuchen. Umstände, denen ich nickt zu gebieten vermochte, verzögerten die Ausführung meines Vorhabens. Ich kam nach Jamaika und suchte den Kaufmann Glanville, den ick — Sie verzeihen — für ziemlich mittellos hielt, und finde in demselben den ersten Grundbesitzer der Insel wieder. Verflucht aber sei dieser Ncichlhum, wenn er zwischen Ihnen rmd mir eine Kluft öffnen oder Ihr Herz mit Argwohn gegen mich vergiften sollte. Ich würde Sie gewählt haben und wenn ich Sie als Bettlerin getrosten, damit Sie eben Alles, Alles nur meiner Liebe Lanken möchten! — Und nun entscheiden Siel'Vermögen Sie die Liebe zu erwiederu, welcve ich Ihnen biete? Genügt Ihnen die, wenn nicht glänzende, dock vollkommen unabhängige Stellung, welche ich Ihnen zu bieten vermag? Westen SG wein sein, mir angehörcn sür immer?"
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Und die Stimme des Greises zitterte und etwas wie eine Thräne feuchtete sein Auge, aber es war eine Thräne des Glücks!
Ein heiteres Mahl beschloß den Abend.
— „Ich wette," rief van Borbeck aus, wobei er sein Glas schäumenden Sillery's mit einem Zuge leerte, „daß heute der Mond in ganz Jamaika keinen Menschen bescheint, der glücklicher ist, denn ich!"
„Mich ausgenommen!" — versetzte der Baronet. — „Ich hatte nur eine Tochter; der heutige Tag schenkt mir auch noch einen Sohn!"
— „Ich gebe mich noch nicht gefangen und behaupte den Vor-
tritt!" erwiederte der Capitän. — „Ihnen hat der heutige Tag
nur einen Sohn gegeben, ich aber habe heute einen Vater und
eine Braut gesunden I"
„Laßt mich den Streit entscheiden!" erhob sich Lady Mary.
— „Ick glaube, wir sind heute alle Drei zu glücklich, als daß es
nicht rhöricht wäre, uns über Las mehr oder weniger zu streite«!"
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Van Borbeck sah Europa nur noch einmal wieder. Im Jahre 1815 kehrte er nach Antwerpen zurück, um seine Besitzungen im Vaterlande zu verkaufen und dann sagte er demselben auf immer Lebewohl. Er hatte unter dem glücklichen Himmel Jamaika'» eine neue Heimath gefunden, die ihn den Verlust der alten nicht sonderlich bedauern ließ. — Glanville erlebte vor seinem Tode noch die Freude, Enkel auf seinen Knieen zu schaukeln, wcrnach er sich heiß gesehnt, und starb mit dem Bewußtsein, seine Tockter glücklich zu wissen.
Ost noch saß van Borbeck auf jener Felepkatte unter dem Schatten der Lebenseiche und blickte hinaus auf das Meer, das der Seemann fast wie seine Geliebte liebt. Aber er sehnte sich nicht zurück in die Zeit seiner an Kampf und Bewegung reichen Jugend. An der Seite seines Weibs, in der Mitte seiner Kinder hatte er ein edleres und reineres Glück gesunden.
von A. Vctschlä-er.
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