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Handlungen hatten am 3. begonnen. Tie Forderungen der Pforte, wie sie Abro Effendi stellte, waren: Anerkennung der Souveräni­tät der Pforte, Entfernung Mirlo's, des Hauptes 'der Kriegspar­tei, und freier Durchzug der türkischen Truppen durch gewisse Theile des montenegrinischen Gebiets. (Tel. d. Schw. M.)

Italien. Messina, 4. Scpt. Zwischen den Truppen und mehreren Garibaldi'schen Kolonnen fanden Kämpfe statt. Ueberall wurden die Banden geschlagen, die Anführer gefangen genommen. Andere Banden lösen sich aus. Turin, 3. Sept. Garibaldi befindet sich mit seinem Sohn und seinem Generalstab, wovon die meisten ebenfalls verwundet sind, in dem zwischen Varignano und dem Porte Venere gelegenen Fort St. Maria am Golf von Spezzia. Seine Wunde flößt weniger Gefahr mehr ein, als die seines Soh­nes Menotti, welche auch wie fast alle übrigen eine Fußwunde ist. Mehrere Kriegsschiffe sind in den Hafen von Spezzia beordert. Die Militärbehörde hat die 32 Offiziere, welche in Sizilien ihre Entlassung einreichtcn, während ihre Brigade gegen die Rebellen marschirte, vor einen Disziplinarrath verwiesen. Nach der Per- severanza bestätigt cs sich doch, daß in Catania 27 Garibaldincr, Deserteure der regelmäßigen Armee, auf Befehl Ciäldini's erschossen worden sind. Turin, 4. Sept. Tie Monarchin Nationale meldet, die Mehrheit des. Ministerraths habe sich für die Ansicht ausgesprochen, die Rebellen dem Urtheil besonderer Militärkom­missionen zu unterwerfen. Turin, 5. Sept. Tie offizielle Zei­tung veröffentlicht ein Bulletin über das Befinden Garibaldi's. Die Kugel drang durch das Fußgelenke ein. Der Knöchel des Schienbeins ist gebrochen. Die Entzündung bietet für jetzt keine beunruhigenden Symptome dar. Die Regierung hat die ausge­zeichneten Professoren Rizzoli von Bologna und Porta von Pavia zu seiner Verfügung gestellt. Was mit Garibaldi geschehen soll, scheint immer noch nicht entschieden, wenigstens hat sich die offi­zielle Zeitung hierüber noch nicht ausgesprochen. Die Türmer Zei­tung sagt, im Fall das Militärgericht sich für inkompetent erkläre, werde die Frage einer Konferenz der Generalprokuratoren vorge­legt werden. Tie Gefährten Garibaldi's, die mit ihm in La Spezzia ausgeschisft wurden, wurden während der "Nacht nach dem Fort Fenestrella gebracht, andere, die in der Nacht vom 4. auf den 5. September ankamen, nach der Insel Palmaria. Menotti, der Sohn, und Canzio, der Eidam Garibaldi's, befinden sich gegen­wärtig bei ihm. Nach französischen Blättern wurde in La Spcz- zia ein Aufstandsversuch unter dem Nus: Es lebe Garibaldi! ge­macht. Die Zusammenrottungen zerstreuten sich, als ein Theil des italienischen Geschwaders sich in Schlachtordnung vor der Festung Varignano ausstellte. (Schw. M.)

Frankreich. Paris, 5. Sept. Aus Syrien wird gemeldet, daß die Muselmänner zu Marosch (nordöstlich von Aleppo, Haupt­stadt des gleichnamigen Paschaliks) 70 armenische Christen und Bischöfe niedergemetzelt haben. Ter Englische Konsul von Aleppo be­gleitet die Truppen, welche dagegen ausgeschickt worden sind. (Schw.M.)

Amerika. New-Jork, 26. Aug. Der konsöderirte Gene­ral Morgan hat in Tennessee 800 Föderalisten unter dem Beseht des Gouverneurs Jvhnsohn geschlagen, und 300 Mann, worunter Johnsohn selbst, gefangen genommen. (St.-A.)

Unterhaltendes.

L' h i r o ii d e l l e.

(Forts.'dnng)

Van Borbeck ließ die Hirondelle ihren bisherigen Lauf un­verändert fortsetzen und näherte sich dem Schiffe mehr und mehr, bis dasselbe plötzlich seinen Cours wechselte.

Ah!" wandte sich der Capitän an den Lieutenant Durand, der Bursche dort wittert Unrath! Er macht Miene, uns zu ent­kommen; um so mehr haben wir ein Interesse dabei, ein Wort mit ihm zu wechseln. Machen wir zur Veränderung ein wenig Jagd auf ihn!" Und dann zur Mannschaft gewandt comman- dirte er:Setzt die Segel bei!"

Auf dem fremden Schiffe hatte man dieses Manöver ohne Zweifel beobachtet und die Absicht der Hirondelle errathen: man suchte durch Beisetzung rer Leesegel die Schnelligkeit!' des Schiffes zu verstärken.

Van Borbeck erkannte, daß das fremde Schiff ei» tüchtiger ^ Segler sei, und daß die Jagd mithin eine ziemlich langwierige wer­den dürste: er ließ also gleichfalls Lee-, später noch Wassersegel bei­setzen und tüchtig prangen. Die Hirondelle, jetzt fast ganz mit Leinwand bedeckt, unter deren Gewicht die Masten und Stangen sich bogen, schoß dahin wie ein Pfeil und kam dem fremden Fahr­zeuge, wenn auch langsam näher. Allein der Ungeduld des Ca- pitäns genügte dieß noch nicht, und da alle Segel bereits in Top gesetzt waren, befahl er, dieselben, um sie dichter zu machen und j den Wind besser darin zu fangen, mit Wasser zu begießen und cann das Deck zum Gefechte klar zu macken.

Jetzt schien die Hirondelle in der That nicht mehr ein Werk von Menschenhand, sondern ein belebtes Wesen zu sein, so schnell flog sie über Len Meeresspiegel, und die Entfernung, welche sie von dem fremden Schiffe trennte, verminderte sich zusehends.

Das fremde Fahrzeug führte, wie man jetzt mit Deutlichkeit . zu erkennen vermochte, zwölf Geschütze und schien außerdem ziem- j lieh stark bemannt zu sein.

Teufel!" murmelte Lucas, der Steuermann der Hi- rondclle, indem er sein Auge über die geöffneten Stückpforten des verfolgten Schiffes gleiten ließ und die Bemannung desselben über­blickte,Teufel!" das ist ein heißes'Schiff!"

Aber nicht zu heiß für uns, älter Bursche!" versetzte der Capitän, der diese Aeußerung vernommen.Wenn Jeder seine Schuldigkeit thut, so soll das Schiff bald unser sein! Alle Mann hoch! Jeder auf seinen Posten!"

Van Borbeck ließ jetzt die Segel fallen und das Schiff wen- - den; damit befand er sich im Sog der fremden Kauffahrtei-Fre- gatte, die jetzt nordwärts steuerte.

Bald war die Hirondelle der Fregatte so nahe gekommen, daß man auf der letzteren das Praajen des Kapers hören konnte. Van Borbcck ergriff das Sprachrohr, um die gewöhnlichen Fragen nach Namen und Herkunft an das Schiff zu richten.

Der Cleveland von Kingston nach Liverpool!" war die Antwort. Zugleich hißte daS Schiff die englische Flagge. Hierauf ließ van Borbeck unverzüglich die französische Flagge in Top setzen, bei deren Anblick die Mannschaft der Hirondelle,, nach Kampf und Beute dürstend, ein lautes Hurrahgeschrei erhob. >

Die Mannschaft des Cleveland schien eine solche Antwort er- ! wartet zu haben ; sie hatte ihrerseits das Schiff in Vertheidigungs- zustand gesetzt, und der Capitän schien entschlossen, sein Eigenthum und seine Freiheit so theuer als möglich zu verkaufen.

Die Hirondelle hielt noch eine Fadenlänge den bisherigen Cours, verließ dann das Fahrwasser des Clcvcland, um an dessen Backbordseite zu gelangen.

Seite an Seite mit ihrem Gegner gab die Hirondelle dem­selben eine volle Lage, und die acht Kanonen aus ihrer Steuer- bordseite richteten auf dem feindlichen Schiffe eine bedeutende Ver­wüstung an.

Ban Borbeck hatte seinen Platz zwischen dein Vor- und Haupt­maste bei dem früher erwähnten Zweiunddreißig-Pfündcr genommen und diesen selbst gerichtet; der Schuß krachte und es war ein Mei­sterschuß ! Die Kugel schlug dicht unter dem Wasserspiegel ein und machte einen großen Leck.

Der Cleveland zögerte nicht, das Feuer des Kapers mit den sechs Geschützen auf seiner Backbordseite kräftig zu erwiedern; allein die Stücke waren schlecht gerichtet, die Schüsse gingen zu hoch, so daß sie nur einige Segel beschädigten und etwas Tauwerk von we­inig Belang zerrissen.

Und damit entspann sich von beiden Seiten ein regelmäßiges Feuer und bald waren beide Schiffe in eine dichte Wolke von Pul- !vcrdampf gehüllt, die es der Mannschaft des Einen unmöglich machte, zu unterscheiden, was auf dem Deck des Anderen vorging.

Labei suchte die Hirondelle sich dem Cleveland, in der Ab­sicht zu einem Kampfe mit blanker Waffe überzugehen, mehr und mehr zu nähern, und da sie bereits über Stag lief, so war dieß Manöver nicht zu schwierig.

(Fortsetzung folgt.)

Atagoldwärme. 1862. 6. Sept. 12,9° k. 7. Sept. 13,0" ll. 8. Sept. 12,6° II. 9. Sept. 12, 2° k.

Uedigirt, gedruckt und «erlegt von A. Velschlager.

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