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ein bairisches Centralturnfcst gehalten werden; der Stadtmagistrat hat als Beitrag zur Bestreitung der Kosten dem hiesigen Männerturnverein 1000 fl überwiesen,
— Wien, 18. März, Die Schari'sehe Korrespondenz vermmmt aus sicherer Quelle: Tie Insurgenten in Syrer haben den dritten Sohn des Königs von Sardinien als Otto II- zum König ausgerufen. — Wien, 20. März (Tel, d, Schw. M.) Tie Wien. Ztg. enthält den Bericht der Staatsschuldenkommission über den Stand der Staatsschulden zu Ende April 180 l, welcher uachweist, daß die Gesammtschuid 2888'/- Millonen beträgt, daher, im letzten Halbjahre Schuldenvermehrung um 4? Millionen.
Dänemark. Kopenhagen, 17. März. Tie dänische Note betrachtet die schleswig'sche Frage als eine internationale Angelegenheit; wenn Deutschland daraus beharre, sie als eine deutsche Angelegenheit darzustellen, so würde die dänische Regierung eine selbst auf Holstein beschränkte Bundcsexccution als einen Kriegsfall betrachten.
Rnßlmd. St. Petersburg, 12. März. Vorgestern hat die erste Lokomotive nebst Waggon die Twinabrücke bei Tünaburg passirt; sonach ist die Eisenbahnverbindung zwischen St. Petersburg und Preußen vollständig und ohne Unterbrechung hergestellt.
Schweiz. Bern, 17. März. Laut Mitthcilungen aus Turin bat Rattazzi den Wunsch geäußert, mit der Schweiz in die freundlichsten Beziehungen treten zu wollen. (Schw. M.)
Italien. Turin, 14. März. Garibaldi ist hier, um der Regierung den Wunsch der Vorsorge-Comites um die Rückberusung Mazzinis zu überbringen. Rattazzi ist aber entschlossen, dem König das Dekret gar nicht vorzulcgen und das Verlangen einfach zurüchuweiscn. — Turin, 19. März. Tie „Jtalie^ berichtet, Garibaldi habe mit Rattazzi eine Conferenz gehabt.
Griechenland. Athen, 15. März. Mit Nauplia wurde ein Waffenstillstand für die Tauer von 24 Stunden abgeschlossen.
Türkei. Tie Verhandlungen, die seit längerer Zeit zwischen Omer Pascha und Vukalovich, dem Haupt der Insurgenten ln der Herzegowina, im Gange waren, sind nun nach einer Depesche aus Ragusa den 16. d. definitiv abgebrochen. Beide Parteien sammeln sich zum Kampf, die Türken stehen bei Zubzi. — Das bisher zu Antivari statio- nirte türkischeGesckwaderist nachUnteralbanien abgegangen.(Schw.M-)
— Ragusa, 18. März. Gestern besetzten die Türken Grahowo. Eine Division rückte gegen das von Luca Vukalowich besetzte Jri vor. Es hat ein Treffen stattgesunden; das Resultat desselben ist noch unbekannt, die Türken rücken aber vor.
Frankreich. Paris. Nach Berichten aus Madrid sind wegen Rcgulirung der Grenzen zwischen Spanien und Marokko Schwierigkeiten entstanden. Tie spanische Regierung ist entschlossen, energisch vorzugehen, wenn Marokko in dieser Angelegenheit nicht sofort nachgibt.
Amerika. New-Zork, 6, März. Ter 'Präsident Lincoln Hat eine Botschaft an den Kongreß gesandt, worin er auf die Mit- bilfe des Kongresses für jeden Staat anträgt, welcher die Sklaverei gegen eine pekuniäre Entschädigung abschaffen will. Lincoln erwartet mit Sicherheit praktische große Resultate von einer solchen .Initiative. — Ter Präsident des Südbundes, Jefferson Davis, hat Nichmond (Hauptstadt Virgin.iens sowie des Südbundes) in Belagerungszustand erklärt. Der „Nichmond Tispatch" versichert, in Nichmond existirten »monistische Verschwörungen. — Der Verkauf von Spirituosen wurde als Ursache der Demoralisation der Armee verboten. — Tie Stadt Eolumbus (Tenessee, an Misstsippi) ist bon den Bundcstruppen besetzt worden. Tie Rebellen hatten hse Stadt zuvor anfgegcben und vor ihrem Abzug in Asche gelegt. Sie galt für eine der stärksten Pontionen im Gesten, mochte aber in Folge des Vorrückens der Nordstaatlichen auf Nashvitte nicht mehr haltbar scheinen. Tie Abzichendcn marschirten nach Port Randolph zurück und nahmen Kanonen und alle wcrtbvollen Sachen mit. — 2n einigen Thcilen Lima's findet eine Agitation zu Gunsten der Annexion Peru's an Spanien statt. — New - Uor k, 8-März. Die Botschaft Lincoln's an den Kongreß, welche pekuniäre Unterstützung für die Emanzipation der Sklaven verlangt, hat große Sensation hervorgerufcn und alle Parteien überrascht. — Der separatistische Kongreß zu Nichmond hat die Militärkommandanten ermächtigt, allen Tabak und Baumwolle zu vernichten, damit nichts
Ln die Hände der Uniomsten falle._(Schw. M.)
^ - . - Ücdigin, gornirkt'urch vcrl
Unterhaltendes.
Menschliches Wollen. — Göttliches Walten.
Novelle aus der Wirklichkeit von Eduard Franke.
(Fornetznng) s
6 . '
Der alte Lange hatte, wenngleich er seines Sohnes Ankunft zur Hochzeit seiner Tochter nicht erwarten konnte, da er dessen Aufenthalt nicht genau wußte, doch an denselben geschrieben. Dieser Brief war nun in Herrmanns Hände gelangt; zwei Tage nach des Vaters Tode lief eine Antwort desselben, sein Glückwunsch und Entschuldigung, daß er, selbst wenn er gewollt hätte, nicht /
mehr zur rechten Zeit eintresfen könne, ein. Thomar sagte absicht- ) lich seiner Gattin nichts von diesem Briefe, unterrichtete Herrmann ° aber, da er nun seinen Aufenthalt kannte, sogleich von dem Vor- i gefallenen, und lud ihn ein, baldmöglichst zurückzukehrcn.
Vier Wochen waren bereits verflossen, Pater Lange ruhte ne- ,
ben seiner voraugegangenen geliebten Gattin^ Mariens Schmerz '
war schon milder geworden, als ihn HerrEnns, für sie uner- v
wartete Ankunft, wieder in seiner ganzen Größe Hervorrufen sollre. '
Marie war ein, von der innigsten Kindesliebe durchglühtes Wesen Diese' erste, heilige Liebe, wenn sie wahr ist, überdauert !
alle später» Eindrücke; erscheint sie auch durch dieselben geschwächt, (
lodert sie doch bei der leisesten Erinnerung wieder in Hellen Flam- f men auf und kann leicht den Todeskeim' wachrufen, wenn sie gewaltsam bekämpft werden muß.
Thomars liebevolle Tröstungen hatten bis zu diesem Augen- ! blicke wohlthätig gewirkt, der Anblick des geliebtem Bruders verwischte sie alle; des Vaters theures Bild stand Wieder allein aus dem Herzensaltare, verdrängte das des innig geliebten Gatten, in dessen Hände sie doch ihr ganzes fernes Geschick gelegt hatte und Tage vergingen, ehe man mit einiger Ruhe an das jetzt nöthigstc, ! an Ordnung der Vermögensverhältnisse denken konnte.
Von Seiten der Obrigkeit war nicht eingeschritten worden, da Thomar die Erklärung abgab, er habe seinen SchwaM eingeladen, und dieser werde gewiß bald kommen. Beide Kinder des alten Lange waren ohnedieß großjährig und Marie hatte schon bei Lebzeiten des Vaters der ganzen Wirthschaft fast allein so vorgestanden, als ob sie ihr Eigcnthum sei. So störte man sie auch > jetzt nicht weiter in der Ausübung derselben, versiegelte nur des ! verstorbenen Lange Wohnung und erwartete des Sohnes Ankunft , für weitere Verfügungen ab.
Wenn gleich Herrmanns Gemüth mit unendlicher Liebe an Vater und Schwester hing, wenn gleich dasselbe Wohl nie eines Argwohns gegen die Letztere fähig gewesen wäre: so wollen wir doch bei dem, was sich zeigte, als man die nähere Untersuchung der Vermögcnsverhältnisse des alten Lange unternahm, nicht in Abrede stellen, daß Grund genug vorhanden gewesen wäre, wenn auch nicht gegen seine Schwester, doch gegen den ihm noch unbe- - kannten Schwager Verdacht zu schöpfen, obgleich die gerichtlichen Siegel erst auf sein Begehren und in seiner Gegenwart gelöst wurden.
Es fand sich nämlich an baarem Vermögen nurddic geringe Summe von 16—1700 Thlr. und durchaus weiter kerne Schuldverschreibungen oder andere Besitzungen als dieses WirthshauS nebst Ländereien vor. Diese waren zwar schuldenfrei, aber höchstens im Werthe von 10,000 Thlr., so daß also, eingeschlossen mir allem Inventar, nicht mehr als ein Kapital von 16,000 Thlr. vorhanden war. Des alten Lange eigene Aeußerungen, die Gleichgiltigkeit, mit welcher er auf das Ausbleiben der Gäste gesehen ' hatte, die Bereitwilligkeit, Hunderte, ja Tausende für Sohn und Tochter auszugeben, um deren Erziehung und weitere Existenz zu gründen; selbst noch die Aeußerung, daß er gewünscht hätte, Lho- mars ganzes Bataillon zu bewirthen und eine Hochzeit zu vcran- , statten', welche Tausende gekostet haben würde — Las alles har- monirte mit diesem geringen Vermögen durchaus nicht, und dock) ' war auch nicht die kleinste Spur von etwas Weiterm aufzusindcu.
(Fortwstichg übst.)
Gottesdienste.
Sonntag, den 2Z. Mkrz. Larw. (Predigt) : Lr. Dekan Heberte. — Kindcrlebr mit den Töchtern 2. Klaffe^— Nachm. (Predigt): Hr. Helfer R>egcr.
Dienstag, de» 25. Marz (Feiertag Mariä Verkündigung): Vormittage (Prediat): Herr Heiter Riege r ,___
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Da« Lalwtr WochM- klatt erscheint wöchentlich zweimal, nämlich Mittwoch u Samstag «bonnementspreis stach i strl.54kr.,durchdiePos bezogen inWnrtlembere I n. 15 kr. — Einzclin Nummern kosten 2 kr.
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