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befinde. Jetzt erst konnte Oswald seinem Wirth für seine gülige Auf nähme danken, und als am fohlenden Tage der Arzt kam, erklärte dieser , daß die glückliche Natur des Patienten ihm über jede Gefahr hin- weagebolfen habe durch langes Schlafen und'Fasten, und daß er, wenn er es wünsche, in ein paar Tagen Blumenstein nut Blumenhain nurbe vertauschen können.
Josephine, die schon von jenem Augenblick res Wi-dererkennens an niäu mehr allein in das Krankenzimmer gegangen war, vermied es nun ganz — wenn Oswald ste noch liebte, wie es ihr nach jenen ersten Worten des rückkehren.den Bewußtseins scheinen konnte, so konnte nach diesen jeveS Aussprechen eine doppelte Gefahr in sich schließen, die eine für OswalvS Befinden, die andere für JosephinenS Gewissen - sie fühlte schon, wie nahe sie gewesen, die Treue zu verletzen, und wie sie es noch war. Dafür kam Blumenstein öfter zu Oswald, sich mit ihm zu unterhalten, aber dieser vermied, ihn jemals nach Josephinen zu fragen.
Erst am fünften Tage kam H.rr
von Planer nach Blumenstein. Er entschuldigte sein Ausbleiben mit den dringendsten und unangenehmsten Geschäften, die ihn abgerissen — er erzählte den Verlust des Prozesses — daß er aber gegen die Entscheid düng appellirt habe, leider mit wenig Hoffnung auf Erfolg, denn — fügte er erbittert hinzu: „man glaubt jetzt höheren Ortes, die Ritterschaft gegen die industriellen Parvenües zurücksetzen zu müssen, weil die sogenannte lieberale Presse ein so entsetzliches G-schrei macht, wenn einmal das nicht geschehen ist."
Josephine fühlte bei dieser Bemerkung nur, wie inhuman und egoistisch »er Mann war, den sie Bräutigam nannte — aberjsie suchte dock ihm zuzureven, daß dergleichen verschmerzt werden müsse, und »aß die pekuniären Opfer ja nicht die größten wäre, die das Leben fordere —
Planer aber fuhr in seiner gereizten Stimmung auf: „Das ver- räth nur deinen Mangel an Erfahrung — diese Opfer sind die größten —"
, (Fortsetzung folgt.)
Frankfurter Gold-Gonr» vom 24. Dezember.
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Pistolen.v 35-3«
Fricdrichsd'or .... 8 54', —55'-, Holland, lv fl.-Stücke . S 40'/,—41'/^ Nand-Dukaten. ... 5 30'/,-81'/, Lv-Frnnkcnstücke ... 9 17'/, —18'/, Engl. Sovereigns . . .11 48 47 Preußische Kassenscheine 1 44'/,-45',
Gottesdienste
Sonntag, den 29. Dezember:
Vormittags (Predigt): Herr Dekan Heb erle. — Kindrrlehre mit den Söhnen 1. Klasse. — Nachmittags (Bibelstunde): Herr Helfer R i e g e r.
Montag (Vorbereitnngspre- digt): Herr Dekan Heb erle.
Am Schlüsse des JahrS: Rede von Hrn. Helfer Rieger. (DaS Opfer ist für die armen Kranken in der Gemeinde bestimmt.)
Am neuen Jahr:
Vormittags (Predigt): Herr Dekan Heb erle. -- Nachmittag- (Predigt): Herr Helfer Rieger.
Calw. Frucht- und Brodpreife am 24. Dezember 1861.
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Mit einer literar. Beilage.