Erleichterung für die unbemittelten Klaffen. -
— Frankfurt, ?21. De,. Es ist nunmehr beltmint, das« das iweue deutsche Schützenfest am 2. August k. I. bier seilten Anfang nehmen wiet>.
— Marburg, 23. Dez. Die Wahlen der großen Grundbesitzer sind in verfassungstreuem Sinn ausgefallen. (Schw. Di.)
— Tie Zünftler in gau, Thür, »- gen wollen am 5. k. M. in Gvlba zusammenlreten, nm die in Anesickl gestellte Gewerbefreibeit »och abzu Wenden; ein fruchtloses Bemühen, nachdem die jüngsthin versammelt . gewesenen thürlngenschen Landiags- Abgeordnelen sich cinstunmig im Eln- vernehmen mit den Regierungen für das dem neuen Gewerbegeseh-Enk- Wurf ,u Grunde liegende Prinzip der Gewcrbefreihcit ausgesprochen haben.
— Dresden, 21. Dez. Mit dem jüngsten Geburtsseste unseres Königs sind auch die Trommeln wieder in unserem Heere eingesührt worden, aus dem sie seit dem Jahre 1849 verbannt waren. Tie Wiedereinführung beruht aus landständischem Anträge. (Schw. M.)
— Pestb, 20 Dez. Man meldet auö Siebenbürgen, daß alle Lbtrgcspanc, wckche sich nicht für die Regierung erklären, abgesetziwer den. Die wegen politischer V-rgeben in den letzten elf Jahren verurthttl- tcn P rsonen sind unzulässig für polnische und richterliche Aemter erklärt worden. .Die magyarischen Comitale wurden aufgehoben.
(Dl. d. Frkf. AI Schweiz. Bern, 20. Dez. Im Kanton Bern mehren sich die Mord- thaten auf erschreckliche Weise. Kaum sind acht Tage seit der letzten neunten Hinrichtung in diesem Jahre verflossen, so wurde letzten Dienstag schon wieder ein mit einer Geldsumme vom Markt heimkehrender Bauer unweit der Stadt ermordet und beraubt. Zwei Gattenmorde durch Vergiftung liegen in Untersuchung, und aus dem Jura wird soeben ein neuer Mord berichtet. — In Chur verspürte man am 17.
d. M., Abends 7'/- Uhr, einen starken Erdstoß.
Italien. Turin, 20. De, Die Opinwne veröffentlicht heut, eine vergleichende Liatislik der Kriegs- Marine von Italien, Spanien unk Oesterreich, worin sie die Ueberlegen- heit d-r erstere» »ach oeisl.
Frankreich. Paris, 23. De,. Mau versichert-, daß die spanische Erpeditio» ln Vera-Eruz auög>schifft murre, um, da man eine Maffacre befürchtete, die Spanier,u beschütze».
Niederlande. Haag, 2 l. De,. Die zwule Kammer der General- staaien hat »nt 37 gegen 25 Summen einen Antrag angenommen, welcher die Erklärung euihält, daß das Ministerium nicht raS Vertrauen der Kammer besitze. Der Rücktritt des Ministeriums steht also nahe bevor.
Holland. Rotterdam, 18. Dez. Die Uiuveisliäiöftabt Leide» ist vor wenigen Tagen von einem großen Unglück be»ng-sucht worden. Durch das Springen eines K'ffelS, in welchem sich brennbare Stoffe befanden, geneih eine bedeutende Baumwollen- fabrck in Brand, welche vollständig zerstört ward; das F.uer ergriff außerdem eine Brennerei und ,e»ie Deckenfabrik. Ungefähr 750 Familien sind dadurch außer Brod g>kommen und der Schaden wird auf 800,000 Gulden geschätzt.
Dänemark Kopenhagen, 21. Dez. Mit dem Jahre 1862 tritt >m Königreich allgemeine Gewerbe- freiheii ein. Die bestehenden Zünfte werden nicht unterdrückt, sondern sie können als freiwillige Vereine fort- bestchen. Sie lönnen aber keinen Zwang ausüben und keine der früheren Zunftgerechisame in Anspruch nehmen.
Unterhaltendes.
Schnee und Feuer.
Novelle von Lvur se Otto.
< Fortsetzung, t
Wirklich fand sich durch einen solchen Verireier des 'Realismus auch Oswald von äußern und muern Erschütterungen wied.r in das reale Dasein zurück — indem der Fabrikant
vvn dem Schnecwetter sprach, dag ihn um den erwarteten Gast gebracht und diesem selbst noch einen ernstlichen Unfall zugezogen ». s w., besann sich Oswald auf Alles und gewann Kraft genug, seine GemiuhS- anfregittig ;» verbergen und, 1 , fragen: „Ich eittsime mich —wir such, teil ja — den Bräutigam des Fräuleins — waS ist mit ihm qeschebe»?- Herr Oppenbeim zuckte die Achseln: „Ich weiß nur, daß er rubig baoeim war, indeß man ihn hier snchie — „uv daß er jetzt in der Stadt b'i seine,» Sachwalter isi — lew>r wird er dort erfahren, daß der >Pevceß verloren lst, den er gegen mich führte - »nv da er, wie ich Höre, auch andere Verluste, gebabt, so lst es möglich, daß er noch länger abwesend bleibt."
Diese Worre waren mit Absicht laut gesprochen, damit Josephin.' sie Kören sollte — der Fabrikant fühlte sich zu diese,, Mmheilungen angeregt, thells nach d-r zärtlichen Scene, die er vorhin nm angesehen, tbeils um Planr's V rhältniffe etwa in'S rechte Licht ,u setzen —
Josephlne horchte hoch auf — aber freilich war sie so geartet, daß das, was der Fabrikant sagte, sie gan, anders bestürmte, als der kluge Fabrikant erwarten konnte; —batte Planer herbe Verluste — wie konnte sie ihm dann noch neue bereuen? War er nicht gekommen, weil er seine naiücliche Niedergeschlagenkeit ihr verbergen wollie — sie wußte ja, wie viel ihm auf die Entscheidung des Proceffes ankam — scheute er sich, ihr duffe Miltheilunq ,u machen, so mußte sie ihn, beweise», wie we nig ihr auf größere oder kleinere äußere Glücksgüter ankam — hatte er ein Unglück, so wac sie verpflichtet, ihn darüber ,» trösten — jetzt füklte sie sich auf's Nene »nd doppelt an ihn gefesselt.
So bald sichOppenheim empfoblen, verließ auch sie bas Kranken»,nmer, sandte den Wärter binei» und vec- anlaßle später Herrn von Blumeu- Item, Oswald zu besuchen, da ibm daS Bewußtsein jetzt wicdergekehrt sei und er sich augenscheinlich besser