402

II. Verzeichnis

der für den

Gustav - Adolph - Verein

eingeqanqenen Gaben: Calw: Opfer 60 fl. 5t kr., woruiuer 2 Dukaten ü 5 fl. 30 kr.,

jährl.Kaufm. Seeger2fl. 42 kr., Decan Heberle 1 fl., Helfer Rieqer 1 fl., G. F. Wagner 5 fl, N. N. 14 fl. Hirsau: Opfer 6 fl. 34 kr.;

jäbrl Pfr. Bownharrt 1 fl. Möttlingen: Opfer 5 fl. 36 kr.

- Ateubülach: Opfer 8 fl.. 50 kr.;

jäbrl. Sidlpfr. Sprenger 30 kr.

Zavetstein: Opfer 10 fl. 30 kr.;

jäbrl. Siadipfarrer Gros I fl.

Ferner: P. in W. Scknv. 30 kr., F. in S- 30 kr., Scbultb. R. in Sch. 30 kr., I. D. daselbst Kinrsmagv da 3kr.; Emberger Gemeinschaft6 fl. 48 kr., Teinacher Gemeinschaft 2 fl , K. P. in T. 6 kr. Gechingen: Sattler Spöbr jäbrl. 30 kr. Lie­benzell: Opfer 6 fl. 56 kr., Stadt' Pfarrer Hermann jahrl. 1 fl , Helfer Günther jäbrl. 30 kr. - Mona- karn: Opfer 2 fl Altheng- stett: Opfer 7 fl. 15 kr. De- ckenpfronn: Opfer 6 fl 42 kr., Pft. Feucht 1 fl jäbrl., Wundarzt Münflnger 18 kr. jäbrl. Gott ver- gelt's! Pfarrer Kl in g er

Anfrage.

Wie man yort, sollen die Sta­tuten der neu zu organifirenden frei­willigen Feuerwehr von der König!. Kreis-Regierung zurückgekommen sein und sich seit geraumer Zeit in den Händen des Stadtschultheißenamts befinden. Woran liegt die Schuld, daß mit der Organisation nicht be­gonnen wird? die alte Feuerwehr entspricht nicht Allem, was billiger­weise erwartet werden kann, warum also eine so wichtige Sache so lauge liegen lassen?

Farren - Verkauf.

Blumenwirlh Kim merle von Obcrflsingen verkauft einen ihm ent­behrlichen starken, 1'/- Jahre alte», sprungfäbigen und frommen Farren mit schönem Körperbau, hellrotb mit blaß, Simmcntbaler Ra^e, wo- t» Farrenbaltcr freundlich eingela- ven sind. Für obige Eigenschaften wird garantirt. Obiger.

Zur Abgeordnetenfrage.

iMngesendet.)

Herr vr. Widenmann inTei- nach beabsichtigt nach letzter Num­mer dieses Blattes mit den beiden Männern, welche uns als Abgeord­nete für die nächste Periode in Vor­schlag gebracht worden sind, eine Catechisation zu beginnen und ihnen ein politisches Glaubensbekenntniß abzuverlangen.

Mit nicht zu verläugnendem Rechte bezeichnet er die gegenwärtige' Vertretung unseres deutschen Vater­landes als eine mangelhafte, welche nicht mehr im Stande ist, unsere Interessen sowohl nach Außen als auch im Innern so zu wahren, wie es die gegenwärtigen Zeitverhältnisse erheischen.

Dieß werden wohl alle ächt Deutsch-Gesinnten, welche nicht durch Sonder - Interessen beeinflußt sind, mit uns suhlen und dringend Ab­hilfe wünschen.

Wir wollen im Allgemeinen un­untersucht lassen, ob nach unserer Verfassung die Stände - Mitglieder das Recht haben, als solche und ohne die Initiative der Regierung, zu Beseitigung dieses Uebelstandes, so­weit es an unserem Staate, als Glied des deutschen Bundes, liegt, beizutragen; können sie es verfassungs­mäßig, so wird ihnen der Dank ihrer Wähler nicht fehlen.

Daß der zu Wählende diese Grund­sätze theile, ist sehr zu wünschen, aber wir möchten fragen:

Ist dieß die einzige Eigenschaft, die wir von einem Abgeordneten ver­langen? Faßt diese eine Eigenschaft Alles zusammen, was wir von der das Volk vertretenden Ständekammer verlangen und werden alle unsere Wünsche befriedigt sein, wenn wir die Früchte derselben erreichew?

Gewiß sind es noch manche an­dere Eigenschaften, die mindestens ebenso schwer und in ihrer Gesammt- heit noch viel schwerer in die Wag­schale fallen, mit welcher wir den Mann unseres Vertrauens zu wägen haben.

Werfen wir einen Blick aus die Vergangenheit, hauptsächlich aus die Jahre 1848 und 1849, so wird es

uns nicht schwer, einen weiteren Punkt zu finden, in welchem wir unfern Abgeordneten zu Prüfen ha­ben und uns zu fragen, ob er Ga­rantien dafür bietet, er werde das Seinige dazu beitragen, daß solche Zeiten nicht wiederkehren, wo poli­tische Ueberstürzung alle gesellschaft­lichen und religiösen Bande lockerte, und für das Volk Armuth und Credit- losigkeit übrig blieben, deren drückende l Folgen lange fühlbar waren.

Prüfet diese Jahre, ob sie nicht waren, und wenn Ihr sie nicht wiederkehren sehen wollt, so prüfet eure Abzuordnenden, denn in ihre Hand ist in dieser Richtung viel gelegt.

Einen Blick wollen wir auf die jetzt tagenden Stände werfen, in welchen von der Fortschrittspartei der Antrag so energisch verfolgt wurde, daß die Schule von der Kirche zu trennen sei. Es wurde dabei gel­tend gemacht, die Schüler werden unter ihrer Leitung zuviel in der Religion unterrichtet, man solle die Aussicht über die Schulen nicht mehr in den Händen der Geistlichen las­sen u. s. w. Wem diese Aussicht übertragen werden soll, darüber konn­ten sie freilich keine Vorschläge ma­chen, natürlich müssen es eben Män­ner des Fortschritts sein, damit die dereinstigen Staatsbürger ihre An­sichten gleichsam schon mit der Mut­termilch einsaugen. Ein solcher Fort­schrittsmann hat gerade bei diesem Anlaß die Aeußerung gethan,er bedaure heute noch die Zeit, die er mit Lernen von biblischen Sprüchen und Liedern habe zubringen müs­sen".

Wenn Ihr einem solchen Fort­schritt nicht huldigen wollt, so prü­fet Eure Abgeordneten auch in die­ser Beziehung. Es ist nicht unsere Absicht, das Thema 'der möglichen Anforderungen an einen Abgeordne­ten zu erschöpfen, nur diese wenigen Punkte bitten wir in die einmal begonneneCatechisation aufzunehmen, und ist gewiß eine Kundgebung der Ansichten der Herren Bewerber auch in dieser Beziehung, womit Herr I)r. Widenmann wohl einver­standen sein wird, sehr erwünscht.