batten, der erste Unfall. Das eine Hinterrad lief ab, die Kutsche fiel um und brach die Achse. Es blieb nichts übrig, als daß die Schwestern wieder nach der „Weizenfeime" umkehrten.
Der Rege» schoß in Strömen herab, der Sturm heulte, als die Schwestern mit Mübe und Nvlh das schützende Obdach erreichten. Die Wirthin gab ibr bestes Zimmer her, das immer noch unelegant genug aussah — dasselbe war mit zwei Betten und in der Mitte mit einem Verschlage vueseben, durch welche zwei abgesonderte Räume hergestellt wurden. Hier war's, wo die Sckwe stern sich für die Nacht cinrichteten, nachdem die äußere Zimmerlhür von Rachaels Hand verschlossen wurde.
Die Schwestern begaben sich zu Bett und sprachen noch über ihre bevorstehende Ankunft auf Heritage Hall, über Gottes gnädige Fügung, welche ihnen eine» sichern Zufluchtsort bereitet hatte, als sie am wenigsten an eine solche Wendung ihres Geschickes gedacht hatten.
— Ich will hoffen, sagte Anna, daß der kleine Ernst am Leben bleibt und zum Genüsse seiner Erbschaft
kommt. DaS aber ist gewiß, theurc Nachael, daß ich den Gedanke» nicht erwägen kann, jemals von Dir getrennt zu werden. Sollte es ein Unglück sein, und Ernst stürbe, so würde ich sicherlich unverheiraihet bleiben, damit wir, unzertrennlich wie immer, auf Heritage Hall unser Leben zu Ende bringen könnten.
Ein trauriger Gedankengang hatte sich des Innern der Sei Western bemächtigt.
— Ich kann mir nicht helfen, sagte Rachael, seit einigen Stunden bat sich eine ganz unabweisbrire Angst meiner bemächtigt. Ich ath- mcie erleichtert auf, als wir dieß Wirlhshaus hinter uns halten und nun müssen wir doch hier die Nacht zubriugui
— Sie wird vorübcrgehen. Gute Nacht, Rackael! Gute Nackt, Ernst- chen! Nickte ihn noch einmal auf, daß ick ihm die Hand geben kann. Gute Nach!, Herzeussohn!
— Gute'Nackt, beste Anna.
Die Schwestern schliefen ein, und der kleine Ernst legte sich zu seinem letzten Schlafe im Arme seiner Mutier nieder.
Die alte, große Wanduhr auf dem Flur des WirthShauseS batte eben Eins geschlagen, als Wirth, Wirthin, Knechte und Mägde durch gellendes Geschrei aus dem Schlafe geweckt wurden. Alle liefen entsetzt entlang des, durch eine Wandlampe — das einzige »och brennende Licht im Hause — beleuchteten Eorridors nach dem Zimmer der Reisenden.
Hier wartete der Leute eine schreckliche Scene. Die Zimmerthür der Schwestern stand weit offen. Auf d>r Sckwelle, halb im Zimmer, halb im Corridor, lag die junge Wlitwe, Rackael, scheinbar leblos ausgestreckt auf der Erde.
Anna saß aufrecht in ihrem Bette und kreischte —, ihre Hände, ihre Nachtjacke und ihr Beilzeug waren voll Blut. An den kleinen Ernst dachte im ersten Augenblicke Niemand der Herbeieileuden. Die Wirthsleute waren so von Schrecken gelähmt, daß sie weder handeln noch denken konnte». (Forts, folgt).
Nagoldwärme
den 13. Juli . . 15,3° R.
„ 14. „ . . 15,5° k.
^ „ 15. „ . . 15,4° k.
Calw. Frucht- und Brodpreife am 16 . Juli 1861 .
Getreide-
Gattungen.
Vori
ger
Rest
Neue
Zu
fuhr.
Ge-
sammt-
Betrag.
Heuti
ger
Verkf.
Im
R e st gebt.
Höchster
Preis.
Mittel-
Preis.
Niederster
Preis.
Verkaufs-
Summe.
Gegen de» vorigen Durchschnittspreis
mehr I weniger
Ctr.
Ctr.
Etr.
Ctr.
Ctr.
fl-
kr.
fl-
kr.
fl-!
kr.
fl-
kr.
fl-
kr.
fl-
kr.
WelzeizMler — ««er
—
10
10
10
—
7
24
7
24
7
24
74
—
—
—
—
—
Kerneil^ilter
34
630
664
514
150
7
38
7
26'/-
7
18
3826
6
7>/r
— neuer
Roggen, aller Gemasch
4
32
36
10
26
5
45
5
45
5
45
57
30
—
11
Gerste, alte
4
10
14
4
10
5
24
5
22
5
20
21
28
2
— neue
Dinkel, alter
20
368
388
361
27
5
36
5
30
5
24
1985
11
4'/-
— neuer
Haber, alter
3
90
93
93
4
36
4
22
4
12
406
9V-
— neuer
Summe —j.
i I ! i
6370/ 15
Brodtaxe: 4 Pfd. Kernenbrod 18 kr., dto. schwarzes 16 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 4-/< Loth. —
___Stadts chultheißenamr. S ch u l d t.
. — . Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Letsch lag er.