Vermischtes.

Littgow's patentirtcs Gasbügeleisen.

Dieses Bügeleisen ist hohl wie das gewöhnliche. An der vorderen Seile desselben ist ein Guttapercha- schlauch befestigt, der mit seinem an­dern Ende, wo sich ein mit einer Gummilage ausgefütterter Messing- ansatz befinde», auf einen Gasbren­ner gesttzt wird und sofort vermöge seiner Ausfütlerung darauf vollkom­men festsitzt, so daß kein Gas dane­ben entweichen kann. Im Innern des EisenS b> findet sich eine gabel­förmige eiserne Röhre mit feinen Sei- lenöffnungen. die mii dem Schlauche in Verbindung steht. Läßt man das Gas durch den Schlauch in die ei­serne Nöbre einströmen und zündet es an, so wild durch die kleinen Sei- tcnflämmcheu der ganze Apparat schnell erhitzt. Die Röhre wird mit einer eisernen Plaue bedeckt und der Ap­parat mit einem Thücchen geschlos­sen. Tie Vvrulge, die dieses neue Bügeleisen vor dem gewöhnlichen vor­aus hat, bestehen hauptsächlich in Folgendem: in Ersparniß von Brenn­materialien , da der Gasverbrauch ein geringerer ist; Ersparniß an Zeit und Arbeit, denn w nn das Eisen einmal heiß ist, was in ungefähr 4 Minuten schon der Fall ist, kann das Plätten unausgesetzt vor sich gehen; in der regelmäßigen und ununter­brochenen Hitze, denn die Gasströ- MUNg kann nach B> lieben regulirt werden; m der Reinlichkeit, da Smub, Äschere, vermieden werden. (Gew.BlJ

Unglücksfälle von Reisen­de naufEisen bahnen undmit Postwagen. Aus den officiellen Naporten der englischen, französischen und preußischen Regierungen über den Verkehr der Eisenbahnreisendcn und über die dabei constakirten Un­glücksfalle gehl hervor, daß ein Tad­ler auf 4,500,000 und ein Verwun­deter auf 381,000 Reisende komme. Die Berechnungen wurden für Groß­britannien von dem Zeiträume von 184856, für Frankreich von 133556, fürPreußen von 1851^6 «ingcstcllt. Analoge Berechnungen

über die Anzahl der Reisenden mit ! Postwagen von 184656 ergaben einen Tobten auf 355,463, und ei­nen Verwundeten auf 29,872 Rei­sende. Es ist also für den Reisen­denauf der Achse" zwölfmal mehr Gefahr, getödket oder verwundet zu werden, als für den Eisenbahnrei- l senden.

Unterhaltendes.

Verichtshaüe.

Der Schatten als Zeuge.

Bon Adsiph Wörting.

(Avrisehung.,.

Sir Ralph blieb lange Jahre ohne die geringste Kunde von seinem Sohne. Der Gulsbesitzer, wckwer § längst Wiliwer 'war, wurde allgc mach zum Greise und stbnie siet! im­mer heftiger nach einem liebenden ! Herzen , nach pflegenden Hände»,

^ welche ihm dereinst die Augen zu- drücken sollten. Anffr feinem Lonne ! besaß Sir Ralph jedoch nur noch I einen nahen Verwandle», seinen § Bruder Alfred, welcher >cbon st> ja»

> gen Jabren mit seiner Frau und -zwei kleinen Kindern nach Eey.vn j ausgewanderi war.

Eben zu der Z it, als Sir Ralph !scine Verlassenheit unerträglich zu ! finden begann, empfing er von Cey­lon einen Beief. Die Frau seines Bruders war gestorben und di-ser selbst war ihr in kurur Frist gefolgt. Alfred Heritage's Kinder waren Wai sen. ES waren zwei Töchter. Die älteste Tochter Rachael war »ach einer kaum zweijährigen glücklichen Ehe verwillwel, und besaß ein Söhn- chen. Die Jüngste, Anna Dvrmer, war eS, welche an ihren Onkel ln Northamptvnshire die Nachricht von dem Tode seines Bruders Alfred schrieb. Anna hatte durch den Tod ihres Vaters am meisten verloren. Sie war fast ganz mittellos, wäh­rend ihre Schwester Rachen! als Milcrbin ihres verstorbenen Mannes eines Coloniebeamten in Ge­meinschaft mit dem kleinen Ernst Adolph Seaton ein nicht gerade un­bedeutend zu nennendes Vermögen besaß.

Der alte Sir Ralph sab diesen Brief aus Ceylon für einen Finger­zeig der Vorsehung an. Es war der Augenblick gekommen, daß der alte Man» seine eigenen Angelegen­heiten sammt denen seiner Nichten ein für alle Mal ordne,e. Er schrieb nach Ceylon und lud seine Nichten zu sich ein, indeß er hinzufügte: daß er beschlossen habe, den kleinen Ernst Seaton, seinen Großneffen, zu seinem Universalerben einznsetzen. In Be­zug auf Anna Dormer Heritage Halt­er bemerkt, daß sie bestimmt sei, ui die Stelle des Kindes zu treten-, falls dieses I» jungen Jabren MN Tod abgehen solle. Mleichuitig Mil dem Brief fertigte der alte Sir Ralph eine Ankündigung für die öffentlichen Blätter ans und li ß dieselbe gericht­lich legalisire» Richard Heritage l ward iii aller Form Rechtens von der zukünftigen Erbfchask seines Va- r ausg fch offen und wurde für sich und sine etwaigen Nachkomme» benachrichtigt, daß der ihm rejervirte Pflickttbetl bei der Grafschafisb Hörde ui Norlhampto» in Empfang ge­nommen werden könne.

Während über Richard H ritaqe kein. Silbe verlautete, empfing Sir Ralph die telegraphische Nachricht, daß Rachael mit ihrem Kinde und inrer Schwester Anna von Ceylon ans glücklich Liverpool erreicht hat­ten.

Die Schwestern setzten nach ei­nem zweitägigen Änfeiuhalte in Li­verpool zu Lande ihre .'Hzse nach Norlyamplvn fort und kamen in der Nähe von Heritage Hall dem Besitzihiimc lbrcS Onkels an. Sie mußten die große Straße ver- laffen, um mit Ertraposl auf Viel- nalwegen das Gut des alten Man­nes zu erreichen.

Spät Abends kam die Postkutsche mit den Reisenden vor einem an der Straße liegcnben einsamen Wirths- hause derWei-cnfeime" an, wo der Kutscher einige Minuten an­hielt, um zn füttern. Als tie Kutsche in einem immer schrecklicher werden­den Weller ihren Weg forkjetztc, traf die Reisenden, welche eine so weite Strecke glücklich durchmessen