kurz, ich war ein Raub aufreibender Gefühle.

Doch ich wollte reiten, und ein neues Erlebiuß bestärkte mich in die­sem Entschlüsse.

Eines TageS batte der rohe Mensch wieder eine lebhafte Unter­redung mit Gretchrn, und nacktem er das Zimmer verlassen, trat ein fein geschniegelter Herr bcrein, der sich dem Mädchen ziemlich zudring­lich näherte. Jetzt wandte er daS Gesicht, und ich erkenne meine» Bru­der.

Ich sab, wie Greteben ihn in geziemende Schranken wies, wie er dadurch gereizt, und an V rsbllung in solchen Fällen gewöhnt, seine Versuche fortsctzle, wie ihm aber das entrüstete Mädchen so ernstlich die Thür wieS, daß er cnrlich eilig da von ging.

Jetzt war mein Entschluß ge faßt. Ich schrieb einige glühende Zeilen an Greteben und warf sie ihr mittelst eines StcinckenS durch ras geöffnete Fenster. In jenem Billet hatte ich mich alS ibren Ritter und Reiter vorgrschlagen, ihr Herz und Hand geboten, und sie um eine Zu­

sammenkunft auf einem nicht allzu lebhaften Platze der Residenz gebe­ten.

Ich harrte pochenden HerzeuS ihres BlickeS, in dem ich mein Ge­schick lesen maßte. Sie las die Zei­len , wie eS schien, mit Andacht, drückte den Brief an ihre Lippen, und barg ihn dann in ihrer Bi­bel, wo sie gewiß sein mochte, daß ihn die Pslegeelrern nicht fanden.

Ich aber eilte wie ein Trunke­ner hinaus ans die Straße, und wähnte, der game Himmel habe sich in meine Brust herabgesenkt. Der Liebe Greichens gewiß, fürchtete ich die gaure Hölle nickt, um wie viel weniger so ein paar Menschenteufel, die allenfalls durch den Klang des Metalls überwunden werden konn­ten. .

Während der kurzen Frist un­seres Zwiegesprächs lhat ich in den Herzenospi gel Gretckens, klar und rein wie Krystall, einen Blick auf seinen Grund, und entdeckte Perlen, I köstlich genug, um sie, und gälte es den Kampf mit den gräßlichsten Un­geheuern, zu erringen.

Greichen schmiegte sich mit acht

weiblichem Tacte und ohne heuch­lerische Prüderie an mich an, ließ mich aber alle Umstände erwägen, die eine Verbindung mit ihr zum Steine des Anstoß s für meine Fa­milie machen würden U id als ich ihr dann sagte, daß ich die ganze Welt um ihretwillen lassen könne und wolle, da sprach sie zu mir mit reiner Seligkeit und Liebe wieder« strahlendem Blicke: ,Jch habe Nie­mand auf der Welt gehabt, dem mein Wohl oder Webe am Herzen gelegen hätte, und doch wehte mich zuweilen, wie ein linder FrühlingS- dauch, die Ahnung sonniger Tage an. Sie sind da. Was auch kom­men möge, so lange Ihr Herz für mich schlägt, blüht überall ein Pa­radies um mich!' (Forts, folgt.)

Frankfurter Gold-Conrs vom 29. April.

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Pistolen.

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Friedrichsd'or . . . .

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Holland, 10 fl.-Ktücke .

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preußische Kassenscheine

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Calw. Frucht- und BrodpreLfe am 30. April 1861.

Getreide-

Gattungen.

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6344, 53

Nrodtaxe: 4 Pfd. Kernenbrod 17 kr., dto. schwarzes 15 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 4Vo Loth.

Stadlschultheißenamr. S ck uldr.

E' " " .gcriuä« und rerlegl von St. Qelschläger.