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Als Kaiser Marimilian I., um allem Raubrittcrwesen ein Ende zu machen, das Turnieren mit Schwert, Dolch, Spieß, Wamms, Hemd und Schild verboten hatte, privilegirte er, um die Waffenübung nicht gänzlich zu stören, die Fechtkunst mit dem Schwert, die nun Eigenthum der Bürgerschaft ward.

Sck'on früher trat in der freien Reichsstadt Frankfurt a. M. die so­genannte Brüderschaft von El. Mar­cus zusammen, und zwar unter einem Hauptmanne nebst vier Meistern, und bildete eine Fecbtergilde. Wo sich Einer als Fechter aufthat, da waren die fünf Männer, welche sich die Marrbrüder nannt, n, gar bald zur Hand. Er mußte vor die

Klinge, und sie hieben oder stießen ihn zusammen, daß der Besiegte sich ihnen in die Schule gab oder ein anderes ehrsames Handwerk ergriff. Dadurch erlangte die frankfurter Fechlersckule der Marrbrüder einen hohen Ruf, und wer in Deutschland eineFechterschule halte» wollte, pflegte in der Gerbermesse nach Frankfurt zu ziehen. Daselbst wurde er von den Meistern des Schwertes probirt, das beißt: der Haupt mann und die vier Meister fochten mit ihm auf ei­nem öffentlichen Platze vor den Au­gen der Bürger. Bestand er die Probe, so wurde er mit dem großen Prunkschwerte kreuzweise über die Lenden geschlagen. Wenn Ließ ge­schehen, legte er für die Brüderschaft zwei Goldgulden auf's Schwert und empfing danndie Heimlichkeit", das heißt allerlei Kunstgriffe mit dem Schwerte. Von nun an durste er ras Wappen der Marcusbrüder füh­ren, einen Löwen, und hatte das Recht, in ganz Deutschland das Fech­ten zu lehren.

Das Privilegium der Marrbrü­der ward am 10. Mai 1480 von Kaiser Friedrich in Nürnberg erneu­ert und noch ein Mal den 27. Sep­tember 1512 durch Kaiser Mari­milian I. in Cöln am Rhein. Ma- rimilian II. wiederholte es in Augs­burg den 6. Mai 1566 und end­lich noch ein Mal Kaiser Rudolph II. im Jahre 1579 zu Prag.

Das Fechten verbreitete sich, kai­serlich geehrt, bald in Deutschland weiter, so daß sich später auch an­dere , nicht privilegirte Fecbtereien unter dem Namen derFe Verfech­ter" bildeten. Man könnte glau­ben , dieß sei ei» Spottname, ist aber nickt so. Die Studenten hat­ten überall Lust am Fechten gewon- > neig und so erhielten sie kiesen Na-1

men von einem leichtern Stoßdegcn, Feder genannt.

Im Jahre 1618 kam der Sohn eines nassauischenSchulmeisters, Wil­helm Kreußler, aus Niederhadamar nach Frankfurt a. M., um ein Schü­ler der Marrbrüderschaft zu werden. Es geschah, er zog alsbald nach Je­na, wo er privilegirter Fechtmeister wurde und bis zu seinem Tode in dieser Stellung verbl'eb. Sein Bild, wie daS Portrait des frankfurter Hauptmanns der Marrbrüder, ist auf der Bibliothek in Jena zu sehen.

Kreußler ist auf dem Bilde ei­nige sicbenüg Jahre alt dargestcllt. Seine weiße» Haare fallen ihm an den Seiten auf die schwarze Klei­dung herab; er trägt einen weißen Hcmdkragen, Schwert und Stulp- handsckuh. Sein Auge ist feurig, und die Augeubraunc darüber wie ein Bogen, der einen Pfeil abschie­ßen will.

Dieser Mann, der in Jena über fünfzig Jahre aus der Mensur aus- gelegen, führte bloß die eiserne Fe- ker, bas heißt: den Skoßdegen. Er allein hat das eigentlich deutsche Stoß­fechten gegründet, das sich von Jena aus auf andere, meist süddeutsche Universitäten verbreitete.

Kreußler hinterließ zwölf Kinder, worunter sich vier als eingefleischte Fechtmeister bewiesen und aus deut­schen Umversitäkeii das Fechten lehr­ten. Der älteste Sobn, Namens Gottfried, erst in Leipzig, und nach des Vaters Tode in Jena, war nach dreimaliger Ehe im Besitze von fünf­zehn Kindern; von all seinen Söh­nen erzog er jedoch nur eine n Fecht­meister, Johann Wilhelm, aber einen Löwen. Als Schulmeister ver­kleidet, kam Letzterer einmal nach Dresden und forderte, gleichwie zum Spaß, die königliche» Pagen zum Fechlspicl heraus. Alle unierlagcu. Da stellte sich der Pagenfechtmeister, und auch dieser miißle die Klinge strecken.

Tie Nachricht davon empfing Kö­nig August der Starke. Er hörte mit Verwunderung, daß ein Schul- , mcister aus dem Pagenfechtbod. n alle Klingen fliegen lasse. Schnell war der König zur Hand, um die-