ichswerde bald zurückkommen, denn! schon fünfhundert Schritte übcrT'uns ^ fängt ein Schneefeld an."
Dabei holte er sein Gewehr und seine Jagdtasche.
„Und jctzi gib Deinem Jäger einen Strauß und einen Kuß." / „Wenn Du mir versprichst, bald wiederzukommen." >
Aber das Versprechen wurde als stillschweigend gegeben angesehen, ! und bald kletterte Georg mühsam! durch das Gerolle empor, mit dem Hute dem Mädchen winkend, das idm nachschante, bis er hoch oben, um eine FelSccke verschwand. > Kaum hatte sie Georg aus dem i Gesicht verloren, so wendete sic sich > dem Gärtchen zu. l
Vor Allem mußte wenigstens ein ^ so breiter Pfad hindurch geschaffen! werden, daß zwei Personen neben, einander gehen konnten, vom Geröll weg bis an die Hüttenthür, und von da a» wieder bis an die MooS- bank, die sich hart an die Felsen anlehnte.
TaS gute Mädchen verfuhr zwar mit ängstlicher Schonung für ihre buntköpfigen kleinen Unterthanen;
aber, wie cS bei allen StaatSum- wälzungen gebt, ganz ohne Verheerungen war die Sache nicht abzumachen, und sie sammelte sorgfältig alle gefallenen Opfer, um sie zu einem duftenden Strauß zu binden, und ihnen so ihr Leben wenigstens noch ein paar Tage zu verlängern.
Sie trat in die Hütte, und fing an aufzuräumen, was aufzuräumen war. Dabei fuhren ihr allerlei sonderbare Gedanken in den Kopf. Wer doch gestern gedacht hätte, daß sie heute in ihrem eigenen Hause wirthschaften würde, ganz allem mit Georg — sah das nicht gerade so aus, als ob sie sein Weib wäre? Sein Weib! Das Wörtchen klang eigenkhümltch heimisch in ihr Ohr, daß ihr Lächeln immer Heller strahlte, und Lächeln und Erröthen gar nicht mehr enden wollte, bis gegen Mittag Georg plötzlich an der Schwelle stand, und sie über ihren Gedanken ertappte.
„Ei, wie sauber Du unser kleines Nest hergerichtet hastl" rief er ihr > lächelnd zu. „Sind wir nicht ein paar Raubvögel, die sich ihr HauS auf den hohen Fels gebaut,
und nun auSfliegen ihren Brüdern znm Schrecken und Verderben? /Da sieh her, was ich bringe."
Er legte drei Schneehühner auf den Tisch.
Ec warf das Gewehr und die Jagdtasche weg, zog den Rock aus, und machte Feuer an. DaS Mädchen richtete lndeß die Vögel zu, und er briet sie, indem er ihr nebenbei haarklein alle Umstände beschrieb, unter welchen ?er zü dieser Beute gekommen war. Das ist eine /kleine Jägerschwäche; aber an Claraj hatte er eine aufmerksame Zuhörerin.
Endlich war er fertig.
Clara setzte sich zu Tische.
„Du scheinst nicht zu wissen", sagte er lächelnd und doch mit Thrä- »en im Auge, „daß diese Mahlzeit nicht für uns allein bestimmt ist — daß wir einen Gast haben werden, vorausgesetzt, Du weisest ihn nichr zurück ..."
Clara erblaßte.
„Doch nicht der Herr Pfarrer, der gekommen ist, um uns die Nachricht zu bringen, Deine Mutter und mein Vater haben sich versöhnt?"
(Forts, folgt.)
Calw. Frucht- und Brodpreife am 8. Januar 1861.
Getreide-
Vori
ger
Rest
Neue
Zu
fuhr.
Ge-
sammt-
Betrag.
Heuti
ger
Verkf.
Im
R e st
Höchster
Mittel-
Niederster
Verkaufs-
Gegen den vorigen Durchschnittspreis
Gattungen.
gebt.
Preis.
Preis.
Preis.
Summe.
mehr
weniger
Ctr.
Ctr.
Ctr.
Ctr.
Ctr.
fl-
kr.
fl-
kr.
fl-
kr.
fl-
kr.
fl-
kr. j
fl-
kr.
Weizen, alter
— neuer
Kernen, alter — neuer
—
524
524
446
78
7
36
7
19V-
7
3
3268
7
—
2'/-
—
Roggen, alter
—
6
6
4
2
6
—
6
—
6
—
24
—
—
—
—
—
Gemasch Gerste, alte
38
10
48
34
14
5
24
5
21
5
20
181
52
11
3
— neue
Dinkel, alter
206
206
206
5
24
5
15
5
3
1081
34
9
-^
— neuer
Haber, alter
96
96
96
4
3
46'/.
3
36
363
9
5V-
— neuer
Summe —>
i ! I <
4918/ 42
Brodtaxe: 4 Pfd. Kernenbrod 17 kr., dto. schwarzes 15 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 4Vs Loth. — __ Stadtschultheißena ml. S chul d t.
' ReVigirt, gevruckt im» verlegt von A. Oelschtägcr.