134

i

tigste benützen, für sie ist selbstver­ständlich dieser Aufsatz nicht geschrie­ben, die kann ich nur bitten, die An­dern zu belehren. Ick will nun ver­suchen, in kurzen Umriffen anzuge­ben, wie eine Miststütte beschaffen sein muß, wenn sie ihren Zweck voll­kommen erfüllen soll.

Die Form muß sich nach dem Platze richten, den der Landwirth auf seinem Hofe hat. Am besten ist aber ein längliches Viereck, das mulden­förmig 33>/4 Fuß ausgegraben und ausgepflastert ist, damit die Jauche nickt in den Boden eindrin- gen und man bequem mit dem Wagen hineinfahren kann.

Das Regenwaffer, welches von den Dächern und sonstigen Zuflüssen kommt, muß abgehalten werden.

Den Jauchebehälter bringt man, wenn sonst kein Hinderniß im Wege ist, an der tiefsten Stelle an. Ist Gefälle genug vorhanden, so kann der Abfluß des Harns aus den Vieh­ställen in die Miststätte münden und durch den Mist in den Jauchebe­hälter sickern, was für den Mist^

besser ist, als wenn der Abfluß auS den Stallungen direkt in den Jau- ckebehältec geschieht. Am Zweck­mäßigsten ist es, wenn man den Jauchebehälter reckt groß, einen förmlichen gewölbten Keller unter der Miststätte anlegt, damit man die Jauche nack Belieben halten und zur bequemen Zeit ausfahren kann. Ist der Behälter zu klein» dann kann eS oft Vorkommen, daß er in Zeiten, wo man nicht fahren kan», überfließt und dadurch die beste Jauche ver­loren geht.

Wenn irgend möglich, so ver­säume man nicht, die Abtritte so an­zubringen, daß sie in den Jauchbe­hälter einmünden. Das gibt dann eine schwarze Brühe, die auf Aeckern und Wiesen wirkt.

Zum Auspumpen der Jauche eignet sich am besten die Druckpum­pe, da sie mehr das Dicke und selbst den Schlamm mit auspumpt, wenn er aufgerührt wird.

Nun noch Einiges über die Be­handlung des Mistes.

Hat man eine gute Miststätte

angelegt, so muß man auch dafür sorgen, daß der Mist gut wird, was am besten dadurch geschieht, daß man denselben, insbesondere bei trockener Witterung, mit Jauche übergießt, na­mentlich wenn der Mist auf der Mist­stätte zu hoch auf einander liegt oder zu rauchen anfängt, alsdann ist es höchste Zeit, ihn mit Jauche zu über­gießen, sonst brennt er und verliert dabei an Güte und Mengenden» der Dampf, welcher fortgeht, ist auch Dung und zwar der beste. Die Chemiker nennen das, was da fort­gebt, die stickstoffhaltigen Theile, die aber zum Gedeihen der Pflanzen un­entbehrlich sind.

Man muß daher dafür sorgen, daß der Mist stets feucht erhalten wird und nicht schimmeln und bren­nen kann. Außerdem kann man den Mist sehr verbessern und vermehren, wenn man ihn schicktivise mit Erde bedeckt und durch das Vieh festtreten läßt. Es werben dann die stickstoff­haltigen Theile mehr festgehalten und ihrer eigentlichen Bestimmung er­halten.

Calw. Frucht- und Brodpreise ani 30. April 1860.

Getreide-

Vori­

ger

Rest

Neue

Zu­

fuhr.

Ge-

sammt-

Betrag.

Heuti­

ger

Verkf.

Im

R e st

Höchster

Mittel-

Niederster

Verkaufs-

Gegen den vorigen Durchschnittspreis

Gattungen.

gebl.

Preis.

Preis.

Preis.

Summe.

mehr

weniger

Schffl.

Schffl.

Schffl.

Schffl.

Schffl.

fl-

kr.

fl-

kr.

fl-

kr.

fl-

kr.

fl.

kr.

fl-

kr.

Weizen, alter

neuer

Kernen, alter neuer

21

280

301

241

60

19

6

18

2

16

6

4347

8

8

Roggen, alter Gemasch

1

20

21

18

3

14

24

14

10

14

256

48

25

Gerste, alte

2

8

10

5

5

14

14

14

70

10

neue

Dinkel, alter

72

200

272

196

76

7

45

7

28

7

1450

18

1

neuer

Haber, alter

34

48

82

63

19

6

42

6

9

5

24

387

48

6

neuer

Summe >

i

6512

2

Qualität: Kernen: Gewicht: Bester 269 Pfund, mittlerer 262V« Pfund, geringster 251 Pfund. Brodtaxe: 4 Pfd. Kernenbrod 16 kr., dto. schwarzes 14 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 5 V» Loth. ___ Stadtschrcktheißenaml. Schuldt._

Redigirk, gedruckt und verlegt von A. Oelschläge r.

- _