Kleine politische Nachrichten.

Anttpolnische Demonstration i« Benthe«. In Beuthen fan­den Demonstrationen gegen Polen statt, die aber infolge der besonnenen Haltung der Menge vollkommen ruhig Verliesen. Die Erregung der Bevölkerung über dle Vorgänge in Ost-Ober­schlesien ist grenzenlos. Unter dem Eindruck des MärthrertodrS des Berginspektors Lambrecht, der in deutschen Kreisen dies­seits und jenseits der Grenzen unbeschreibliche Erregung ver­ursacht hat, sind weitere Verhaftungen nicht mehr erfolgt. Die Haussuchungen in der Kattowitzer Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Volksbundes wurden auch gestern fortgesetzt.

Um die Rückkehr Pilsudskis. Am Donnerstag traf der frühere Kriegsminlster General Sikorskt in Warschau ein. Die Sikorski nahestehende Presse eröffnet« einen neuen Feldzug ge­gen den Kriegsminister Zeltgowski und gegen Pilsudskis, da sich am Freitag das Kabinett mit der Rückkehr Pilsudskis in die Armee beschäftigen wird.

Jugoslavien und die Anschlußfrage. DieDeutsche Allgem. Zeitung* meldet aus Wien: Aus Belgrad liegt die Meldung vor, daß Jugoslavien sein Desinteressement am Anschluß Oesterreichs an Deutschland in einer Not« ausgesprochen haben soll, _

Zur Rückfrage Mussolinis in Wien.

Die amtliche Darstellung.

Amtlich wird bekannt gegeben: Der Königlich italienische Mi- «isterpräsident hat Kenntnisnahme der Rede des Bundeskanz­lers Dr. Ramek und die Aufmerksamkeit der Bundesregierung darauf lenken lassen, daß der österreichische Gesandte von Mus­solini nach der Rede im Senat empfangen worden ist und daß es sich bei diesem Besuch um eine freundschaftliche Anfrage ge­handelt hat. Die österreichische Regierung hat diese Feststellung ohne weiteres entgegengenommen.

Tirol über Ramek entrüstet.

TU Berlin, 20. Febr. Wie derBerl. Lokalanzeiger" aus Wien meldet, hat die Rede Dr. Rameks über Südtirol in den Großdeutschen Kreisen Tirols Enttäuschung und Entrüstung hervorgerufen. Aus diesem Grunde hat der Vollzugsausschuß der Großdeutschen Partei in Innsbruck folgende Entschließung gefaßt und veröffentlicht: Der Vollzugsausschuß der Groß­deutschen Volkspartei für Tirol verurteilt schärfstens die ver­fehlten Schlußfolgerungen, die Bundeskanzler Ramek aus den eigenen Feststellungen über die Bedrückung der Südtiroler ge­zogen hat und insbesondere jener Absatz, wonach die Südtiro­ler Frage eine interne Angelegenheit Italiens sei. Er verurteilt ferner die schmählich« Fassung der Erklärung, die geflissent­lich den Namen Südtirol meidet und hält daran fest, daß die Südtiroler Frage vor den Völkerbund gebracht werden müsse, wenn den Südtirolern nicht die völlige Autonomie gewährleistet wird. Die Landespartei verlangt daher den Rücktritt dieses Ministeriums, das durch feine Erklärung gezeigt hat, daß eS an der uns über alle» stehenden Tiroler Frag« kein Interest besitzt. _

Amerika gegen Mussolini.

Annahme der Opposition gegen d«s italienisch« Schulden» abkommen.

TU Rewyork, 2V. Febr. Die Opposition gegen die Ratifizie­rung des italienischen Schuldenabkommens ist so stark geworden, daß die Führer der demokratischen Partei mit Vertretern der Republikaner über ein gemeinsames Vorgehen in der Angele­genheit beraten haben. Die Blätter rechnen mit der Möglich­keit, daß eine Mehrheit für die Annahme des Abkommens im Senat nicht zustande kommt. Di« amerikanischen Großbanken sind bemüht, di« Opposition gegen das Schuldenabkommen ab- zuschwächen. Die Gegner des Abkommens erklären immer wie­der, daß Italien viel zu günstige Zahlungsbedingungen einge­räumt worden seien. Zn politischen Kreisen siecht man in die­ser Behauptung jedoch nur einen Vorwand, hinter dem sich ein« starke Abneigung gegen die Diktatur Mussolinis ve birgt.

Die Lage in Syrien.

TU Pari», 20. Februar. Die französischen Truppen hatten bet Racca 2 Gefechte mit aufständischen Dnffen, die nach fran­zösischen Berichten schwere Verluste erlitten. Weiter wurde eine französische Kolonne in der Nähe von Damaskus von den Auf­ständischen angegriffen. Die Verluste der Franzosen bettagen 4 Tote und 3 Verletzte. Die Bahnlinie, die Syrien mit dem Hedschas verbindet, ist in der Näh« von Damaskus von den Aufständischen unterbrochen worden.

Die Verwendung elsässischer Soldaten ln Syrien.

TU Straßburg, 20. Febr. Auf eine Anfrage elsässischer Abgeordneter zu den Pressemeldungen über die unverhältnis­mäßig groß« Zahl der nach Syrien geschickten elsässischen Sol­daten erklärte der französische Kriegsminister PainlevS, er habe nie Anweisung zu einer besonders zahlreichen Entsendung elsaß­lothringischer Soldaten nach Syrien gegeben. PainlevL stck.Ue ritt« genau« Untersuchung der Angelegenheit zu.

Aus der Türkei.

Zum französisch-türkischen Reutralitätsabkommen.

TU Paris, 20. Febr. In dem französisch-türkischen Neu- traliüttsabkommen sind u. a. auch Vereinbarungen über die Verfolgung Aufständischer jenseits der beiderseitigen Gebiets­grenzen und über einen neuen Zoll- und Eisenbahntarif ent­halten.

Ein Teil der Bagdadbahn türkisch?

TU Berlin, 20. Febr. Die Morgenblätter veröffentlichen folgende Reutermeldung aus .Konstantinopel über das fran­zösisch-türkische Abkommen: Nach einem türkischen Blatt sollen die Türken sie Elsenbahnstatton von Peyas, sowie 7 Dörfer in der Gegend von Killes erhalten, die von dieser Station abhängig sind, bisher jedoch durch die vorläufige Grenze von ihr getrennt gewesen sind.

Ursachen der Wirtschaftskrise, l

Von Dr. Oskar Goetz - Berlin.

Die Ereignisse haben bewiesen, daß di« Wirtschaftskrise mit der Jahreswende nicht überwunden ist; es trat sogar eine we­sentliche Verschärfung ein. Die Hoffnungen, die man allerorten auf das Weihnachtsgeschäft gesetzt hat, haben sich als trügerisch erwiesen. Vielleicht war dies an der einen oder anderen Stelle nicht so schlecht, wie eingefleischte Pessimisten es prophezeiten. So gut aber, daß es einen Ausgleich gegen das andauernd schlechte Geschäft der letzten Monate darstellen konnte, ist der Ab­satz leider nirgends gewesen. Die Hoffnung der verarbeitenden Industrie, des Großhandels, vor allem deS Kleinhandels, daß der erhöht« Umsatz anläßlich des Weihnachtsfestes dazu angetan sein würde» dem Unternehmer weitgehendst eine Entschuldung seines Betriebs zu ermöglichen, waren trügerisch. Dennoch ist eS erstaunlich, daß allein im Januar über 2000 Konkursverfah­ren eröffnet und in über 1500 Fällen Geschäftsaufsicht ange­ordnet wurden. Alles erschreckend wirkende R e k o r d Ziffern!

Wenn man in den letzten Monaten die Frage untersuchte, was zu der Wirtschaftskrise des letzten Jahres geführt hat, so beschränkte man sich überwiegend auf die Feststellungen der Ver­schlechterungen der Handelsbilanz, der ZahlungSmittelknapphelt, der Steuerbclastung und der sozialen Belastung. Es ist nicht zu leugnen, daß all dies« Moment« einen ausschlaggebenden Ein­fluß ausüben. Die wahre Ursache der Wirtschaftskrise liegt aber tiefer, sie liegt in dem Versailler Diktat und seinen politischen Folgen. Durch die zwangsweise Verkleinerung des Reiches verlor dieses, verglichen mit dem Friedensstande, an Fläche innerhalb Deutschland« 13 Prozent, an Bevölkerung 10, an Steinkohlenproduttion 29.9, an Eisenerzproduttion 74,5, an Zinkerzproduttion 68,3, an Wetzen- und Roggenproduttion 15,7, an Kartoffelproduktion 18, vom Seekabelnetz 95, vom Brutto- Rvgistertonnen-Jnhalt der Flotte 89,4 Prozent. Wenn man be­denkt, daß die von Deutschland abgeketene Fläche ohne die Kolonien an Rauminhalt und Bevölkerungszahl mehr beträgt, als daS Gesamtareal von Belgien, den Niederlanden und Lu­xemburg zusammen ausmacht, daß Deutschland seine besten landwirtschaftlichen Überschußgebiete (Posen und Westpreußen) verloren, bis ^ der wichtigsten Rohstoffe eingebüßt hat, und außer der gesamten Flotte seinen gesamten Kolonialbesitz her­geben mußte, so ist e» verständlich, daß die deutsche Handels­bilanz fortdauernd tm höchsten Grade passiv sein muß. Bei genauer Betrachtung der vorerwähnten Zahlen wird man eS da­her heute auch im ehemals feindlichen Ausland unverständlich finden, daß dir ausländischen Führer in Politik und Wirtschaft während der letzten Jahre immer wieder den Standpunkt ver­traten, daß Deutschland hoch mit Reparationslast in Anspruch genommen werden dürste, weil eS tm Gegensatz zu Frankeich und anderen kriegführenden Staatenkeine nennenswerten Ver­wüstungen" erlitten habe. Die Schnelligkeit, mit der seinerzeit das kriegführende Deutschland das verwüstete Ostpreußen auf- baute, beweist, daß tatsächlich Verwüstungen eher gutgemacht werden können als gewaltsame Eingriff« in das Wirtschafts­leben eines Volkes.

Derartige Eingriffe bedingen eine grundlegende Umstellung der Wirtschaft. Daß diese nicht so durchgeführt worden ist, wie dies nötig war, ist fraglos ein schweres Verschulden unserer Industrie, die überwiegend vorzog, geschützt durch Kartelle und Preiskonventtonen, ein Eigenleben zu führen, das nicht in allen Punkten den Bedürfnissen der Gesamtwirtschaft angepaßt war. Auf der anderen Seite aber muß der Industrie zugute gehalten werden, daß die Inflationszeit dt« Umstellung stark erschwerte und vor allem durch di« mit anderen Mtteln fortgesetzte Kriegs- blokade di« Herstellung wertvoller Auslandsoerbindungen fast unmöglich machte. Me grundlegend di« wirtschaftspolittsche Situation Deutschlands durch das Versailler Vertragswert ver­ändert worden ist, geht, um nur eins herauszugreifen, schon aus der Taffache hervor, daß der Verlust Elsaß-Lothringens und des Saargebiets die deutsche Eisenerzproduttion um 21,2 Mil­lionen Tonnen verminderte und daß Deutschland wiederum durch den Verlust dieser Gebiete aus einem Kohlenausfuhrland ein Kohleneinfuhrland geworden ist. Wollte Deutschland seine industrielle Leistungsfähigkeit der Vorkriegszeit wieder gewin­nen, so müßte es 57,5 Millionen Tonnen Kohlen jährlich ein- führen, während es im Jahre 1913 nur 10,5 Millionen Tonnen einzuführen brauchte. Durch die mittlerweile in Deutschland fortschreitend verbreitet« Fernkrastversorgung, WasserkafiauS- nutzung und Braunkohlenverwendung, weiterhin besonders durch die Einführung der Oelfeuerung auf den Schiffen ist der Be­darf an Auslandskohle mittlerweile bedeutend verringert wor­den. Fest bleibt aber trotzdem die Tatsache bestehen, daß die Kohleneinfuhr eine schwere Belastung der deutschen Handels­bilanz darstellt, und daß ihr ein neuer annähernd so großer Ak­tivposten bisher nicht gvgenübersteht.

Ganz besonders hat aber auf die wirtschaftliche Lage Deutschlands der Verlust seiner sämtlichen Auslandsguthaben eingewirtt, die das Gutachten der seinerzeit unter dem Vor­sitz von Mac Kenn« stehenden Sachverständigenkommission selbst auf 28 Milliarden Goldmark geschätzt hat, wobei als Auslands­guthaben nur diejenigen angenommen wurden, welche Deutschen, in Deutschland wohnenden Staatsangehörigen gehörten, und wobei diejenigen Beträge außer Acht gelassen worden sind, die das Eigentum im Ausland« wohnender deutscher Staatsange­höriger bildeten. Diese Guthaben bildeten früher eine wesent­liche Grundlage der sogenanntenunsichtbaren Einfuhr". Ihr Gewinnertrag und ihr Zinsertrag war stets dazu angetan, nicht nur das Defizit der stets passiven deutschen Handelsbilanz aus- zugleichen, sondern brachte eS mit sich, daß per Saldo ein Ueberschuß zu Gunsten Deutschlands entstand, der sich in der stets aktiven Zahlungsbilanz wiederspiegelte. Die von Amerika geplante Rückgabe des deutschen Eigentums kann deshalb auch von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, für die deutsche Wirt­schaft von Vorteil werden. Ob eine Rückerstattung der deutschen Vermögen im Auslande dazu angetan sein kann, die Kapitals­knappheit in Deutschland von heute auf morgen bedeutsam zu

bessern, erscheint fraglich. Die Rückerstattung der Guthaben ev, folgt keineswegs in barem Gelbe. Sie dürfte zum größten Teil in der Rückübertragung von Werten bestehen, die in Amerika investiert sind. Aber auch eine derartige Rückerstattung hat wirtschaftlich sein« Vorteile. Das deutsche Volksvermögen wird auf dies« Weise wieder erhöht. Der deutschen Wirtschaft bleibt die Möglichkeit, diese Werte zu liquidieren, oder sie zu beleihen. Liquidiert sie sie, so erhöht sie ihr flüssiges Vermögen, schmälert allerdings ihren Zinsertrag. Auch darin würde aller» dings ein Vorteil zu erblicken sein, wenn man bedenkt, daß aus diese Weise Auslandskredite erspart werden können und Zins­verpflichtungen dem Auslande gegenüber geringer blieben. Prak- tisch stellt die Bereitwilligkeit Amerikas, das deutsche Vermögen zurückzugeben, eine, wenn auch nur beschränkte, Revision des, Versailler Vertrags dar. Die deutsche Außenpolitik wird Wert darauf legen müssen, daß auch in den anderen ehemals feind»! lichen Ländern gleiche Konzessionen gemacht werden. Zugeständ­nisse dieser Art würden beweisen, daß derGeist von Locarno" keine Phrase im Munde der Staatsmänner ist und daß auch bei unseren Vertragsgegnern der ernste Wille herrscht, der deutschen Wirtschaftskrise, unter der auch sie letzten Endes leiden müssen, ein Ende zu bereiten. Das deutsche Volk ist auf Grund der übernommenen Verpflichtungen noch auf Jahre hinaus der En­tente gegenüber schwer verschuldet. Hat die Entente ein In­teresse daran, dauernd Kriegsentschädigungen zu erhalten, so muß sie das Ihrig« dazu tun, daß die deutsche Wirtschaft ge­sundet. Man kann aus einer Wirtschaft solange Geld Heraus­pressen, bis diese zusamn-enbricht, man muß, wenn man dies tu» will, aber bedenken, daß eine tot« Wirtschaft Erträgnisse nicht abzuwerfen in der Lage ist. Auch in der Privatwirtschaft haben di« Erfahrungen der letzten Zeit gelehrt, daß häufig derjenige Gläubiger am weitesten kommt, der seinen Schuldner am meisten schont. Im Verhältnis von Volk zu Volk ist dies nicht anders. Deshalb müssen die Verträge von Versailles, Cannes, Genua, Spa und London eingehend auf ihre wirtschaftlichen Folgen untersucht werden. In ihnen liegen vor allem die Ursachen der Wirts^aftskrtse. ^ _

Ans aller Welt.

Hochwassereiabruch i>« Saargebiet.

Gin überraschend schnell auftretendes Hochwasser hat die Saar auf 5,76 Meter steigen lassen gegenüber dem normalen Wafsefftand von 3,60 Meter. Wolkenbriiche im Bogesengebiet, wo die Saar entspringt, verursachten dieses Unglück, das im nordwestlichen Teil des Saargebietes weit« Strecken Landes un­ter Wasser gesetzt hat.

Opfermut eiues Bahnbeamte«.

In Magdeburg ereignete sich ein schwerer Unfall. Gin Milch», fuhrwerk kreuzte die Effenbochngleise ohne die anrollenden Eisenbahnwagen zu bemerken. Der 50jährige Rangiermeister Kirchner sah die Gefahr und fiel dem Pferd in die Zügel. Da­bei geriet er unter den Wagen und wurdevollkommen zermalmt. Der Kutscher, wie das Pferd kamen ohne Schaden davon. Der Milchwagen wurde vollkommen zertrümmert. Ein Kind, das auf dem Wagen stand, wurde mitgeschleist, konnte aber noch lebend unter den Trümmern hervorgezogen werden.

Zwei Fischer ertrunken.

Wie aus Stettin gemeldet wird, kentert« in einem plötzlich auftretenden Wirbelsturm im Stettiner Haff bei Gamelsberg ein Fischerboot wobei beide Insassen ertranken.

Seinem Kinde die Hände abgedrückt.

Im Dorfe Gozdon (Polen) hackte ein Bauer seinem vier­jährigen Sohn« beide Hände mit der Axt ab, weil das Kind in einem unbewachten Augenblick 200 Zloty, die der Bauer für den Verkauf von Schweinen erhalten und auf den Tisch niedergelegt hatte, an sich nahm und im Spiel zerriß. Auf die Jammerruf« des zersttimmelten Knaben hin eilt« die Mutter, die im Neben­zimmer das jüngste Kind badete, herbei. Das ohne Obhut in der Badewanne gelassene Kind ertrank.

Ein SZsacher Mörder verhaftet.

In der Stadt Nowo Soncz in Galizien ist man einem Mah senmörder aus di« Spur gekommen, der in bestialischer Weise nicht weniger als 53 Morde verübt hat. Es handelt sich Haupt» säcUich um Lustmorde.

Locarno und »er internationale Sport. >

Im englischen Archiveiband wurde auf Antrag des de» Königsfamili« nahestehenden Majors Hunloke einstimmig der im Jahre 1919 gefaßt« Beschluß gestrichen, wonach Angehörige der Mittelmächte erst 10 Jahve nach Friedensschluß wieder ach englischen Segelyachtwettbewerben teilnrhmen könnten. In einer Begründung erklärte Hunloke, daß nach Unterzeichnung des Lo­carnopaktes, der von allen Deutschen ernstlich gemeint sei und nach Deutschlands Eintritt in den Völkerbund auch die letzten! Scheingründe geschwunden seien, um den alten Beschluß aufrecht zu erhalten.

Mit dem Sanitätsflugzeug verbrannt.

Wie aus Casablanca gemeldet wird, ist dort ein Sanitäts­flugzeug mit vier Personen brennend abgestürzt. Die ganzq Besatzung ist verbrannt. _

Württ. Landtag.

Demokratisch Anfragen im Landtag.

Die deutschdemokratffche Fraktion hat im Landtag eins Reihe von Anfragen gestellt, die sich auf den Wohnungsbau und das Wohnungswesen beziehen. In diesen Anfragen wird verlangt die Förderung der Neubautätigkeit für das Baujahr 1926, di« Aufhebung oder Ermäßigung der Gebäude« ntschul- dungssteusr, die Verwendung des Gesamtaufkommens dieses Steuer für Wohnungszwecke und ihre Ablieferung durch denj Hausbesitzer erst dann, wenn sie vom Mieter eingegangen ich Gefragt wird ferner nach den Erträgen der staatlichen Gebäude­entschuldungssteuer vom Rechnungsjahr 1924 bis 1. Oktober 1925, getrennt nach der Größe der Gemeinden, sowie nach der Höh« der zur Förderung des Wohnungsbaues in Form von Darlehen für die einzelnen Gemeindekategorien verwendeten Summen. Gefordert wird fernerhin der sofortige planmäßige Abbau des Wohnungszwangswirtschaft und die sofortige Herausnahme der großen Wohnungen und der Geschäftsräume aus der Wohl nungszwangswirffcha.fi. Schließlich verlangt noch ein Antrag daß rückwirkend vom letzten Zinstermtn an die staatliches Baudavlehen mit nicht mehr als 3 Prz., zu verzinsen find.