Das höchste Gut.
Ich keim' ein gar großes, köstliches Gut, Das höchste auf dieser Erde,
Das stärkt uns im heißesten Kampfe den Muth,
Erleichtert uns jede Beschwerde.
Es ist oft das einzige freundliche Licht Zu des Lebens Finsternissen,
Drum sei nur getrost und zage nicht,
Es ist: ein gutes Gewissen.
Wenn Bosheit sich nnd Verleumdung schlingt Um deine Pfade hienieden.
Nur dieses Eine habe, das bringt - Dir Alles — verleihet dir Frieden. — Wenn Niemand deine Unschuld erkennt Bon dem falschen Menschengeschlechte,
Dich an dein gutes Gewissen wend'. Das wahret vor Gott deine Rechte. —
Ist auch der Undank dein einziger Lohn Für all' deine Treue und Güte,
Lohn findest im guten Gewissen du schon. Durch selige Ruh' im Gemüthe.
Von Heuchlern verrathen, von Allen verkannt, Mußt jede Freude du missen;
Doch freudig den Blick zum Himmel gewandt:
ES bleibtdir ein gutes Gewissen! —
Ach einst — wenn jede Freude entflieht. Dir alle Kräfte entschwinden,
Des Todes Nacht deine Seele umzieht. Wirst schweigend du dieses empfinden. Selbst wenn dir deL letzte Seufzer entquillt. Die Augen brechend sich schließen,
Verklärt noch deine Züge so mild Im Tode ein gutes Gewissen. —
Viersylbige Charade.
Erste und Zweite.
Ein jeder Mensch besitzt es Und weiß es oft nicht zu ehren; Jedoch ist's für ihn nicht mehr,
Kann er dem Kummer nicht wehren.
Dritte und Vierte.
Ein jeder Mensch besitzt es;
O nein, sie besitzen's nicht all'.
Dies haben, die wundert's nicht.
Es ist für sie ein alter Schall.
Das Ganze.
Ein jeder Mensch besitzt es.
Doch liebt er's nicht, wie sich's gcbübrt. Doch lieben wird er's lernen,
Wenns Schicksal ihn in die Ferne führe.
Wenn man den Menschen den Rath gibt, sie sollten in ihrem eige nen Herzen lesen, so empfiehlt man den meisten eine nicht gerade sehr erbauliche Lektüre.
Frankfurter Gold-Conrs vom 4. Februar.
fl. kr.
Pistolen.9 33—34
Fricdrichsd'sr .... 9 S4—SS Holland. 1« fl.-Stückc . 9 39—49
Dukaten.S 29-39
29-Frankenstücke ... 9 18^ -19' Cngl. Sovereigns ... 11 38—42 Preußische Kassenscheine 1 44^-45
Calw. Frucht, Brod- und Fleischpreise am 5. Februar 1859.
Getreide-
Gattungen.
Vori
ger
Rest
Schffl.
Neue
Zu
fuhr.
Schffl.
Ge-
sammt-
Betrag.
Schffl.
Heuti
ger
Werks.
Schffl.
Im R e st gebl.
Schffl.
Höchster
Preis.
fl. > kr.
Mittel-
Preis.
fl. > kr.
Niederster
Preis.
fl- > kr.
Verkaufs-
Summe.
fl- I'kr.
Gegenden vorigen Durchschnittsprs.
mehr l weniger
fl-! kr. IflZ kr.
Waizen, alter — neuer
Kernen, alter — neuer
25
144
169
157
12
12
30
12
11
40
1885
21-/-
Korn
Gemasch Gerste, alte — neue
7
5
12
10
2
8
48
8
39
8
30
86
30
10V-
Dinkel, alter — neuer
8
110
118
116
2
6
24
5
13
4
48
604
36
11
Haber, alter — neuer
12
49
61
61
—
5
48
5
29
5
12
334
—
—
1'/-
—
—
Summe — j.
52 s 308
360
344
16
Zu«
ilität
2910
6
Kernen: Gewicht: Bester 296 Pfund, mittlerer 289 Pfund, geringster 286 Pfund.
Brodtare: 4 Pfd. Kernenbrod 10 kr., dto. schwarzes 8 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 8'/- Loth. — Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 11 kr., Rind- und Kuhfleisch 9 kr., Kalbfleisch 8 kr., Schweinefleisch unabgezogen 12 kr., abgezogen 11 kr.
__ Stadts chultheißenamt.
g^y^irt, gxdruckt unr> verlegt von A. Oelschlägei. "