Calw.

Die rühmlichst bekannten ächtenRheinischen Brnst-Caranrellen" sind in versiegelten ro- sarothen Düten n 18 kr. auf deren Vorderseite sich die bildliche DarstellungVater Rhein und die Mosel" befindet stets zu haben bei

. Wilhelm Enslin.

Die verehelichen Pfarrämter

des untern Conferenzbezirks werden ersucht, den betreffenden Leh­rern zu eröffnen, daß Mittw o ch, den 17. Nvv., in Calw eine Schullehrer- Conferenz gehalten werden wird.

' Anfang 9'/- Uhr.

Calw, 11- Nov. 1858.

Diac. Rieger, Conferenzdirekt.

Wohnungsveriindermlg.

Unterzeichneter macht die erge­benste Anzeige, daß er von jetzt an nicht mehr bei Brunnenmacher Griß- lcr, sondern bei Heinr. Hauser neben Bäcker Baier in der Vorstadt wohnt, und bitte ich meine werthen C-önner, mir auch ferner ihr Zutrauen zu schenken.

Friedr. Widmann, Nadler.

then bei 3)1.,

Calw.

Ein Logis ist bis Lichtmeß zu vcrmie- ,Friedr. Wochele, Rothgerber.

Geld anszuleihm. !

Gegen gesetzliche Sicherheit liegen ! 150 fl. und 200 fl. Pfleggeld züm j Ausleihen parat bei / 0

Christian B o z.e n h a r dt, Kaufmann.

D'. Ernstmühl.

Geld aner bieten.

,500 fl, Pfleggeld liegen! gegen 'zweifache Sicherheit ^ , ZN H/- ,Procent bei Ge-! meinberäth Morg e ne i e r zum Aus-! leihen parat.. , . ,.H j

Geldanerbieten.

Die Gemeindepflege Prei- tenbcrg hat 150 fl. gegen zweifache Sicherheit aus-,' znlcihen. / ' , -

Unterhaltendes.

Treue bis in den Tod.

(Fortsetzung und Tchluß.)

Ich will hier aufrichtig beichten. Dieses Geständniß kam mir etwas .zu derb vor und weckte um so mehr den Wunsch in mir, die Unterhal­tung beendigt zu sehen.

Sagen Sie mir denn endlich, was ich für Sie thun kann?" begann ich jetzt,Vartou ist ein schrecklicher Ort; ich will für Sie eine Woh­nung in der Stadt miethen und Ihnen Ihre Lebenszeit hindurch eine anstän­dige Pension geben."

Nein, Herr Graf, keine Beloh­nung, keine Bezahlung; ich bin au­ßerdem etwas vcrnünfligergeworden," fügte sie lächelnd hinzu,und werde mich nicht zum zweiten Mal entfüh­ren und die paar ruhigen Tage, die ich noch zu leben habe, durch eine Unbesonnenheit verderbe» lassen. Auch ist es da drüben gar nicht so Übel, wie Sie glauben Mögen. Un­ter allen de» Menschen dort hin ich, wenn ich cs will, weit einsamer als . ich es bei Jemand sein kann, der mir mehr' gleicht. Außerdem werden meine Tage' auch, nicht mehr lange währen , und das ist auchgut."

.Sind ,Sie denn krank?" fragte ich th'eilirchmend. -

;,O ncjn!" crwicderte'sie;ich be­finde mich wohl und bei'gutem Hu­mor: aber der Doktor meint, meine Brust sei sehr, schwach. Drüben in dem rothen'Haufe ist man nicht, so ängstlich, genauen Bescheid, über Dinge zu geben, nach denen man fragt, wenn sie bemerken, daß man unverzagt ist," fügte sie mit einem milden Lächeln hinzu",deßhalb sagte er mir auch, meine Lebenszeit werde bald abgelaufen sein,"

Ich rückte jetzt näher zu ihr auf der Bank, ergriff ihre Hand und wollte ihr gerade beweisen, daß das

Unrecht, welches ich ihr angethan hatte, mir ein unbestreitbares Recht dazu gebe, ihren Lebensabend so angenehm als möglich zu machen, als mein Bück zufällig nach der lin­ken Seite des Philosophenganges fiel. Daselbst spazierte ein dekorir- ter Herr mit den Händen auf dem Rücken. Ich erkannte ihn sogleich; es war der Geheimerath A., ein boshafter, alter Cavalier, der aus einem kleinen Skandal ein so künst­liches Gewebe zusammensplnnen kann, daß ihn mancher Schriftsteller um sein Erfindungstalent beneiden dürfte.

Noch einige Schritte weiter, und j er mußte mich erblicken, dem Vartou ! gegenüber sitzend und Hand in Hand ! mit einer Bewohnerin desselben. Rasch Haßte ich einen Entschluß, um un­serer Unterhaltung ein Ende zu machen.

Helene! Leben Sie wohl," sagte ich, und ließ meine Börse neben der Bank niedergleitcn.;sollten Sie sich über meinen Vorschlag anders be­denken , so schreiben Sie mir nur, Ihr Wunsch soll sogleich erfüllt > werden!"

>,' Das Frauenzimmer schien Heren I zu können; es begriff sogleich die ! Ursache meines hastigen Aufbruchs. H,Sie haben noch Zeit. Ihre Börse § mikzunehmen," sagte sie;man sicht -Sie noch nicht, Herr Graf. Ohne­dem rühre ich Ihr Geld nicht an; ich will keine Bezahlung für die Liebe,^die ich Ihnen einst schenkte und als eine schöne Erinnerung mit mir in's Grab nehme. , Ucbrigens eilen Sie nur, es wäre doch fatal, wenn Ihr vornehmer Bekanntet Sic hier bei mir entdecken und darüber seine Glossen machen sollte. Adieu, Graf Arel!"

Der Geheimerath rückte mir so nahe, daß ich ihr nicht antworten konnte. Ich nahm also die Börse