Meine Badanstalt ist nun

für dieses Jahr geschloffen. Ich ver­binde zugleich meinen verehrten Vad- gästen für den gütigen Besuch den freundlichsten Dank.

Friedr, Schnaufer, Rothg. und Badinhaber.

Die Ziehungsliste von der

mit der Gewerbe-Ausstellung in Her­renberg verbundenen Lotterie ist für die verehrlichen Interessenten bei der Redaktion dieses Blattes zur Ansicht aufgelegt. Außerdem wird auf Nro. 251 des Schwäbischen Merkurs ver­wiesen ,

Neuer Wem.

Unterzeichneter schenkt neuen Wein, den Schoppen zu 4 kr.

Friedrich Hammer.

2)1. Neuhengstett.

Sparheerdchen-Verkauf.

Ein mir entbehrlich gewordenes eisernes Sparheerdchcn habe ich um billigen Preis zu verkaufen.

Schulmeister Groin bach.

Kartoffeln. «.„L

das Simri zu 20 kr., verkauft

Seifensieder Costenbader.

Verlorenes.

Am verflossenen Sonntag ist zwischen Stammheim und Calw eine silberne Cylinder-Uhr verloren gegan­gen; der redliche Finder wird ersucht, sie bei der Redaktion abzugeben und erhält dafür einen Kronenthaler Be­lohnung.

Wiullo Den Besitzer meiner aus Ver­sehen irgendwo liegen gelassenen Brille ersuche ich hiermit um gefällige Zu­rückgabe.

Carl Feldweg, Flaschner. Sommenhardt.

Gel-anerbieten.

Johann Adam Mast da­hier hat 70 fl. Pfleggelv gegen gesetzliche Sicherheit! zu 4'/- Procent auszuleihen.

Eine freundliche Wohnung hat so­gleich oder auf Lichtmeß, auch für eine Person ein Stübchen, mit oder ohne Bett, zu vermiethen

Schneidermstr. Walther.

Hirsau.

Geldanerbieten.

Beider hiesigen Stiftungs­pflege sind gegen gesetzliche Sicherheit zu 4'/- Procent 150 fl. auszuleihen.

Unterhaltendes.

Treue bis in den Tod.

(Fortsetzung.)

Dennoch blieb sie gegen ihren Willen stehen, gleichsam wie auf den Boden fcstgebannt, als er wieder anhub. Jetzt schien die Gefahr erst für sie zu beginnen, da er ihre Per­son unbeachtet ließ, um mich desto inehr anzugreifen und bloßzustellen.

„Pahlen ist ein vortrefflicher Mensch und eindienstwilligerFreund," begann der Ungar, „allein er ist un- bedachrsam und wetterwendisch. Er ist verschwenderisch und hat so viel verspielt, daß er von uns entlehnen muß; außerdem macht er, vermuthlich des Kontrastes wegen, einem unbe­deutenden sächsischen Augenpaar die Cour, obgleich er selbst das schönste Mädchen Dänemarks besitzt."

Er betrachtete sie jetzt forschend. Sie lächelte, ein wenig; entweder hatte er sie noch nicht tief genug ge­troffen, oder sie verstellte sich. „Und nun," fuhr er langsam fort, „da sein Geldbeutel leer und er nicht mehr in Sie verliebt ist, öffnet er sein Haus gastfrei und zutrauensvoll für seine Freunde, wie Sie vorher zu sagen beliebten. Das kann als eine Art Ausstellung betrachtet werden. Wir sollen den Schatz sehen und bewun­dern, der für ihn selbst seinen Werth verloren hat, und da hat nun Der­jenige von uns, der am fürstlichsten handelt — denn es wird nur ein Handel beabsichtigt, wenn ich richtig schließe — den Vorrang."

! Sie verbarg jetzt ihr Angesicht in ihre Hände und sank auf einen

Stuhl; die Worte, die sie ihm auf seine frechen Andeutungen erwiedern wollte, erstarben ihr auf der Zunge und machte sich in einem lautenWeinen Luft, das ihr ganzes Wesen erschüt­terte. Er kniete darauf vor ihr nie­der, ergriff ihre hcrabhängende Hand und redete ihr weich und milde zu, um sie durch seine schönen Worte noch unglücklicher zu machen, als durch das Gift,.das er langsam in ihre Seele geträufelt hatte.

Unter diesen Umständen konnte ich nicht länger ruhiger Zuschauer bleiben. Wie ein Blitz stand ich ne­ben ihm und legte ihm meine beiden Hände so schwer auf seine Schultern, daß er sich nicht erheben konnte.

„Gestehen Sie, daß Sie gelogen haben, daß jedes Ihrer Worte eine schändliche Erfindung war, um dieß arme Mädchen so treuherzig zu ma­chen, sich Ihrer Ehre anzuvertrauen!" rief ich in der wildesten Entrüstung.

Rasend über das Fehlschlagen seines Plans und über die demüthigcn- de Stellung, in welcher ich ihn hielt, antwortete er: „Ich bleibe bei Dem, was ich gesagt habe. Was ich als Ursache zu Ihrem Frühstück angege­ben habe, ist meine aufrichtige Mei­nung, und wenn ich das den anderen Herren verstellen werde, werden sie Alle derselben Ansicht sein wie ich."

Darin hatte er allerdings Recht. Ich begriff, in welch' einem erbärm­lichen Licht er mein Betragen dar­stellen konnte und daß meine Freun­de, die in Helenen verliebt waren, ihm mit Leichtigkeit glauben würden. Außer mir vor Zorn und Verdruß schlug ich ihn jetzt mit meinem Hand­schuh auf seinen lügnerischen Mund, worauf er, heulend wie ein wildes Thier, aufsprang und Satisfaction forderte, zu welcher ich mich auf der Stelle willig erklärte.

Nur von unseren Dienern beglei­tet, da unser gegenseitiger Haß nicht die Verzögerung dulden wollte, welche die Anwerbung von Sekun­danten verursachte, gingen wir in ein Wäldchen in der Nähe der Stadt. Mit funkelnden Augen und zornro- then Wangen fuhren wir hinaus. Eine halbe Stunde später fuhr man