Staalsminister Dr. Decker über Kulturpolitik.

Berlin, 20. Febr. Im großen Sitzungssaal des Herrenhau­ses hielt Staatsminister Prof. Dr. Beöftr einen Vortrag über das Thema:Kulturpolitik in der modernen Demokratie".

Er führte u. a. aus: Kulturpolitik ist die bewußte Ein­setzung geistiger Werte in den Dienst des Volkes oder Staates, ist also als organisatorische Maßnahme scharf zu trennen von der Kultur. Die moderne Demokratie hat keine einheitliche Kul­turpolitik. Demokratische Länder, wie Amerika, kennen eigent­lich so gut wie gar keine amtliche Kulturpolitik, während z. B. in dem demokratischen Frankreich die Kulturpolitik geradezu ein Ziel der großen Politik überhaupt darstellt. Preußen-Deut­schland war von jeher ein Erziehungsstaat, kann also die staat­liche Kulturpolitik ohne vollkommenen Bruch in seiner Entwick­lung nicht entbehret!. Zur staatlichen Kulturpolitik gehören nicht nur ideelle Ziele, sondern vor allem auch ein Anparat, mit dem diese Ziele durchgeseht werden können. Der in Deutschland histor sch überkommene Apparat Hot in dem Volksganzen eine neue Funktion erhalten. Charakteristisch ist dabei, daß die brei­test« Oeffentlichkeit und damit die Jnteressenwelt in allen Fra­gen entscheidend mitspricht. Da außerdem praktische Politik im­mer von einer Koalition beeinflußt wird, wird man verstehen, wie ungeheuer kompliziert sich der ganze kulturpolitische Ver- waltungSavparat darstellt. Eine einheitlich« Linie der Kultur­politik muß aber aus den Bedürfnissen von Staat und Volk heraus ihr Gesetz empfangen. Erste Aufgabe muß es sein, daß Staat und Volk wieder innerlich ein» werden. Di« Toleranz muß zum obersten Grundsatz erhoben werden. Um den AuS- einanderfall unserer gemeinsamen Kultur zu verhindern, brau­chen wir ein« einheitliche kulturpolitische, d. h. schulpol? che Gesetzgebung. Wir müssen weiter die Spannung überwinden, die sich zwischen dem einheitlichen Bildungsideal und der Dif­ferenziertheit der modernen Lebensbedürfnisse auftut. Erhalten wir so eine einheitlich« deutsche Bildung innerhalb d«S Reiches, so ist damit die beste Garantie geschaffen, daß wir auch mit unserem Auslandsdeutschtum in geistigem Konnte; bleiben. Mit dem inneren Wert dieser Kultur können wir zugleich eine nicht- aggressiv« Kulturpropaganda auch unter den anderen Völkern betreiben. Das braucht kein geistiger Imperialismus zu sein. Namentlich auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kunst gibt es bet aller nationalen Besonderheit keine LandeSgrenzen. All das ist nur möglich, wenn wir vom Staate aus durch eine ge­sunde Kulturpolitik alles tun, um die schöpferischen Kräfte in unserem Volke wieder frei zu machen. Nur der lebendige Geist kann uns nach innen und außen wahrhaft frei machen.

Justiz- und Soziale Fragen im Reichstag.

Berlin, 19. Febr. Der Donnerstag sah eine verhältnismäßig kurze ReichStagSsttzung, die in ihrem ersten Teil der Erledi­gung de» Reichsjustizetats in zweiter Lesung galt. ES spra­chen nur die beiden Komunisten Levy und Korsch, die noch einmal ihre bereits bekannten Ausführungen wiederholten, wo­bei sich der Abgeordnete Korsch zu scharfen Ausfällen gegen die deutsche Justiz v «leiten ließ, sodaß ihn der Reichstagsprüstdent Loebe zweimal zur Ordnung rufen nuißte. Damit war dann der Justizetat erledigt und da» Hau» trat in den zweiten Teil seiner Beratungen ein, nämlich in die Lesung des Haushalts des ReichSarbeitsministrrium». Hierzu lagen eine ganze Reihe von Interpellationen, namentlich au» dem kommunistischen und sozialdemokratischen Lager vor, di« sich mit der Verhütung von Grubenunfällen, der Ratifizierung des Washingtoner Arbeits­zeitabkommens mit der Fürsorgepflichtverordnung und Maßnah­men gegen die Wirtschaftskrise beschäftigte. Den AuSschußbericht erstattete der Sozialdemokrat Hoch, während sein Fraktions­kollege Karsten dt« allgemeine Besprechung «öffnete. Seine Ausführungen waren eigentlich im Grunde genommen nichts andres als eine Zusammentragung von Propagandamaterial, mit dem die Sozialdemokraten und Kominunisten seit Jahren auf dem Gebiet« der Arbeitsgesetzgebung arbeiten. Neue Ge­sichtspunkte vermochte er nicht vorzubringen. Er inanöverierte sogar zum Teil mit falschen Behauptungen. So stellte er fest, daß die Angaben über die soziale Belastung sichtlich höher ge­wesen seien als sie jetzt in der Denkschrift des ArbeitSmint- steriumS angegeben werde. Das Umgekehrt« ist vielmehr richtig. Die Ziffern der Denkschrift übersteigen sogar in verschiedenen Punkten die bisher veröffentlichten Angaben. Auch di« Rede Stegerwalds ragte kaum über den Durchschnitt hinaus, obwohl sie viel gemäßigter gehalten war und namentlich Verständnis der Notlage der Wirtschaft entgegenbrachte. Allerdings stellte er eine Reihe von Forderungen auf. die sich mit denen seines sozialdemokratischen Vorredner» deckten. Einen breiten Raum seiner Ausführungen nahm das Problem des Wohnungsbaues ein. Er ging hier von der sehr richtigen Voraussetzung aus, daß eine Belebung im BaunuE wesentlich zur Milderung der Wirtschaftskrise und zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit bei­tragen werde. Darauf wurden die Beratungen abgebrochen und da» Hau» vertagte sich auf Freitag.

Neue Lumrrltszeuerr im Prager Parlament.

Prag, 19. Febr. Die Erklärungen de» Außenministers Dr. Benesch über die ungarische Geldsälscheraffär« waren am Donnerstag im Prager Abgeordnetenhmrse Gegenstand einer außerordentlich erregten Debatte. Die Opposition übte scharf« Kritik an der Politik Dr. Benesch.Die Regierungsparteien ant­worteten mit heftigen Beschimpfungen und großem Lärm. Auf der Tagesordnung standen außer Dringlichkeitsanträgen der deut­schen Sozialdemokraten, der Kommunisten und der deutschnatio- nalcn Partei über die Aufhebung des Beamtenabbaugesetzes, die von der tschechischen Mehrheit «tedergesttmmt wurden. Vor

Eintritt in die Tagesordnung «teilte der Präsident wegen der scharfen Zwischenrufe gegen den Ministerpräsidenten in d«r Mitt­wochsitzung mehreren deutschen Abgeordneten Ordnungsrufe. Weiter erklärte er, das Präsidium des Hauses habe zu den be­dauerlichen Ausschreitungen Stellung genommen und beschlos­sen, von nun an mit äußerster Strenge vorzugehen. Diese Er­klärung wurde von der Opposition mit größtem Lärm ausge­nommen. Als erster Oppofltionsredner spra chder Führer der deutschen Sozialdemokraten Dr. Czech, der auf den inneren Zu­sammenhang zwischen der tschechischen Außen- und Innenpoli­tik binwieS, der darin am deutlichsten zum Ausdruck komme, daß man in der Tschechoslowakei trotz des Locarnovertrages die be­dingungslose Unterwerfung der Minderheiten fordere. Zu die­ser Politik gehöre auch die Durchführungsverordnung zum Spra­chengesetz. die im In- und Ausland« größte Erregung hervor­gerufen habe. Die Sprachenverordnung habe die gesamte deut­sche Bevölkerung als einen Faustschlag empfunden. Solange Deutschland nicht Mitglied des Völkerbunds gewesen sei, war es der Angegriffene der nationalen Kreise der Siegerstaaten ge­wesen. Nun, vor dem Eintritt in den Völkerbund, sei man auf der Suche nach neuen Angriffspunkten gegen das deutsch« Reich und hoffe, sie in der MinderheitSfroge zu finden. Der deutsch­nationale Abgeordnete Schollich wies wiederholt die gegen die Deutschnationalen erhobenen Vorwürfe zurück, daß fl« in der Fälscheraffär« zu den Ungarn Beziehungen gehabt hätten. Er 'prach den Tschechen jede moralische Berechtigung ab, sich über die Frankenfälscheraffäre aufzuregen.

Aus aller Welt.

D«r Krebserrrger gefunden.

Dr. Joseph Schumacher hielt in Berlin einen aufsehener- r«genden Vortrag über Krebsforschung. Er gab den Erfolg sei­ner Versuche bekannt, und führte Organismen vor, di« er für den KrebsbazilluS hält. Durch neue Färbmethoden «hielt « zunächst ein negatives Bild und arbeitete dann eine neue Me­thode aus, die ihm gestattete, die Krebsbakterien vtktoriablau zu färben. Die Bazillen haben eine auffallende Größe und sind bet schwacher (nur Mfacher) Vergrößerung schon sichtbar. Schu­macher hält sie für pflanzliche Gebilde, weil sie eine wohlauS- gebildete Membran haben. Sie haben eine leicht s-förmig ge­bogen« Gestalt und sind an den Enden kugelförmig angeschwol- lrn. Sie treten besonders an der Grenze zwischen gesunden und kranken Geweben in ungeheurer Menge auf.

Großfeu« in einem amerikanischen Wolkenkratzer.

In dem zweithöchsten Wolkenkratzer NewhorkS, dem soge­nannten Equitable Building, brach im 34. Stockwerk Feuer aus, das sofort auf die höheren Stockwerke Übergriff. Die Angestell, ten mußten auf das Dach flüchten. Der Feuerwehr gelang es «st nach langen Bemühungen, des Feuers Herr zu werden. Der Sachschaden wird auf 100 000 Dollar geschätzt. Insgesamt sind 12 Personen verletzt worden. Als Ursache des Brandes wird Kurzschluß angenommen. Ein glücklich« Umstand war, daß sich nicht sämtliche Angestellte in dem Gebäude befand««, da es erst 8 Uhr morgens war. _

Aus Stadt und Land

Calw, den 20. Februar 1926.

Zu« Bußtag.

Was soll uns ein Bußtag, den die Kirche festgesetzt hat? Kann man denn auf einen festgesetzten Tag seinen Sinn än­dern? Buße tun heißt doch, wenn man auf den ursprünglichen Sinn der prophetischen und christlichen Mahnung zurückgeht: seinen Sinn ändern. Gewiß können wir wesentliche Wandlun­gen in uns nicht auf einen bestimmten Tag machen. Ab« das ist ja auch nicht die Absicht des Bußtags. Die innere Erneue­rung, die jeder braucht, geschieht nicht durch ein göttliches Wer­den. Aber der Bußtag ist uns die Erinnerung daran, daß wir, vom Leben meist nach außen gezogen und im Grund auch lie­ber draußen verweilend, mit Entschlossenheit in uns gehen mssen, damit dieses göttliche Werden an uns sich vollziehen kann. Und daS Jnsichgehen wird bei ehrlichen Menschen zur Demütigung. Und Demütigung ist unerläßliche Vorbedingung jener Erneuerung.Wer sich nicht mehr demütigen kann, kann sich auch nicht mehr «neuern." (Maurenbrecher.) Wenn sin« daraus den Schluß ziehen wollte, daß dann eigentlich alle Tage Bußtag sein müßte, so hätte er eben damit den Sinn des kirchlichen Bußtags erfaßt. P.St.

Auszeichnung.

Bet der vom Württ. Landesgewerbeamt Stuttgart veran­stalteten Landesausstellung von Lehrlingsarbeiten wurde Herrn Fritz Huber, Schreiner bei Herm Rudolf Linkeicheil, hier, eine Anerkennung erteilt.

Reicher« Bienenweid«.

Der Anbau von honigtragenden Pflanz«« läßt von Zeit zu Zeit nach. Die stärkere Bewirtschaftung der Felder, wie über­haupt die fortschreitende Entwicklung der Landwirtschaft hat es mit sich gebracht, daß verhältnismäßig wenig honigtragende Pflanzen mehr angebaut werden. Dt« Btenenweid« wird des­halb imm« mager« und dementsprechend fällt auch die Honig­ernt« aus. Fehlt ln unserem Bezirk, wie e» im vorigen Jahr der Fall war, der Waldhonig, so kann von ein« großen Honig- ernte keine Rede sein. Die Bienenzücht« müssen deshalb da­rauf Bedacht legen, daß der Anbau von honigendeu Pflanzen wieder stärk« betrieben wird. Wie wir hören, wollen die hie­sigen Bienenzucht« den vermehrten Anbau von Honigpflanzen sich angelegen sein lassen und unt« Umständen einig« Grund­stücke pachten oder laufen, um auf diesen ein« gute Bienen­werde anzulegen.

Shakespeare; B»el Lärm um Nichts.

Zur Aufführung der Wiirtt. Volksbühne am 17. Februar.

Es ist eine dankbar«, aber schwierig« Aufgabe, Shakespeare heutzutage auf die Bühne zu bringen. Der geniale Geist des großen Dramatikers besitzt immer noch seine gewaltige Zauber­kraft, aber di« Aufführung seiner Werke stellt an die Spieler wie an die Regie sehr hohe Anforderungen. Shakespeares kMst

ist au» dem Bedürfnis des Theaters heraus entstanden, und erst aus der Bühne erstrahlt sie in ihrem vollen Glanz. Die» gilt in erhöhtem Maße von den Lustspielen des großen! Briten. Nur ein« gute Aufführung vermag die unverwüstlich, Kraft des Humors, di« Schönheit der gewachsenen Sprache, die in Derbheit und Liebreiz von unwahrscheinlichster Melodie ist. den bezaubernden Duft der Stimmung hervorzubringen, der inl der KomödieViel Lärm um Nichts" schlummert. Dem wä­genden Sinn des Spielleiters erwächst di« Aufgabe, das Ge- fühlvolle nicht im Derbkomtschcn, das Phantastische des Liebes- schicksals nicht in der Erbärmlichkeit der Intrigue, nicht in der reuten Narrheit eines lärmenden Maskentreibens untergehen zn lassen. Hi« gilt es Gliederung zu schaffen, mit Anmut und Humor den Reiz der Umrisse zu «stillen, aus dem die Poesie des Märchens leuchtet. Intendant Herbert Maisch hat diese mit ungeheurer Arbeit verbundene Aufgabe glänzend ge­löst, die Wirkung der bis ins Einzeln« durchdachten Aufführung war von ein« wunderbar geschlossenen Selbstverständlichkeit. Der Geist des Märchens war wach: allenthalben atmete Be­schwingtes. Hurtig-Heiteres, Gutgelauntes. Trübungsloses: di« komischen Szenen in ihrer köstlichen Derbheit waren gleichsam nur die lustig« Begleitung zu der Melodie des seltsamen Mär­chens. di« jeden Widerspruch unseres Verstandes lächelnd sänf- tigte, Max Gschwinds Bühnenbilder bildeten in ihrer phantastischen Farbenpracht und in ihrem klaren Aufbau einen frohen, stimmungsvollen Rahmen zu dem heiteren Spiel. Bene­dikt und B-mtrice, beide ergötzliche Figuren Shakelpeare'scher Lustspielkunst trugen die Aufführung in ihren Grundfesten. Die Ueberlegenheit ihres Geistes und sprühenden Witzes geben der oft eigenartigen Handlung den köstlichen (Ranz und die herrlichste Heiterkeit. Bruno Fritz und Else Häußler schufen in diesen Rollen Leistungen von nachhaltigem Eindruck. Hilde Iary (Hero) und Joachim Scheibe sTlaudio) fanden sich in ihr traumhaftes Spiel zwischen Seligkeit, Sturz und Miederfinden mit inniger und lachender Anmut. Sonn«, Dust und Beglücktheit lag über der Szene. Der Don Pedro Peter EroßmannS, der Leonato Kat Möllers waren Gestalten von heiterster Magie und selbst der Dösewicht Don Juan, von Peter Otten humorvoll karritiert, sowie der temperamentvolle Bovachio W. Krauses paßten sich gar artig der Mürbenftimnnmg dieses Spiels an. Und da sind noch diese Stadtwächter st« waren voll eines köstlichen Humors: der Holzapfel von der Heydens, der gute Schlehwein Josef Gtlzingers, wie herzlich haben sie uns Lachen gemacht mit ihrer tollen Gelehrsamkeit! Ueberall waltete die leitende Hand einer straffen Regie, welche dieses anmutige Spiel in heiter­ster Laune dahtngleiten ließ. Alle Kräfte fanden sich zu einer großen Leistung, zu ein-m schönen Zusammcnklang.

Wett« für Sonntag und Montag.

Das nördliche Tiefdruckgebiet wirkt stark auf die Wetter­lage ein. Westlicher Hochdruck kommt wenig zur Geltung. Für Sonntag und Montag ist Fortsetzung des unbeständigen, mehr­fach bedeckten, ab« nur zu vereinzelten Niederschlägen geneis­ten ÜDetters zu erwarten.

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STB Wald"orf OA. Nagold, lg. Febr. Dieser Tage ereig­nete sich hi« ein eigenartiger Unfall. Ein Bürger, der in Altensteig Sägmehl holen wollte und zu diesem Zwecke mit sei- n«n drei Kühen fortfuhr, kam leid« nur noch mit zwei nach Hause, weil die dritte ohnmächtig zu Boden stürzte. Ein rasch herbeigerujener Metzger von Walddorf konnte nichts andere» mehr tun, als das Ti« auf offener Straße abstechen. Auf einem Wagen mußt« das geschlachtete Stück Meh nach Haus« befördert werden.

STB Bildechiugeu OA. Horb, IS. Febr. Beim Stangenfüh- ren verunglückte der Maurermeister und Bauunternehmrer Bern­hard Efrörer von hier. Auf dem Heimweg zwischen Horb und Bildechingen wollte « den Wagen besteigen, rutschte da­bei au» und geriet mit einem Fuß unter das Vorderrad. Er mutzte auf dem Wagen heimbefördert werden.

STB Horb a. R., 19. Febr. Sonnenwirt Kiefer von Nord­stetten und der frühe« Besitzer des Käppeleshofes Wiedmann von Ihlingen waren >m Hotel Bitten in Meinungsverschieden­heiten geraten. Als Kiefer das Lokal »«lassen hatte, ging ihm Wiedmann nach und versetzt« ihm anscheinend mit einem Stock einen Schlag und traf ihn über das Auge. Sonnenwirt Kiefer zog das Messer und stieß es Wiedmann mit solcher Wucht in den Leib, daß di« Gedärm« bloßgelegt wurden. In schwer ver­letztem Zustand wurde Wiedmann mit Auto ins hiesige Kran­kenhaus verbracht. Sonnenwirt Kiefer wurde auf seinem Wa­gen nach Hause gebracht. Ein« genaue Aufklärung üb« den Vor­gang wird wohl die bereits eingeleitete Untersuchung eignen.

STB Rottweik, iS. Febr. Ein hi« durchreisender Ziegelei- besttzer aus Pforzheim namens Richard Nüster im Alter von LI Zähren sprang vorgestern von der Hochbrücke in selbstmör­derisch« Abficht in den Stadtgraben hinunter. Er trug dabet schwere Verletzungen davon und wurde alsbald ins städtisch« Krankenhaus verbracht. Ob er mit dem Leben davonkomme« wird, ist zweifelhaft.

STB Hellbraun, IS. Febr. Die Stadt beabsichtigt den Bau von 16 Wohnungen und einer Wohnbaracke mit einem Gesamt» kostenaufwand von 278500 von denen IW 000 °ll zur Verfü­gung stehen, während di« rötlichen ISS 500 zu decken find. Im Gemeind«rat gab es darüber eine lebhafte Aussprache. Ei» Antrag, 50 neu« Wohnungen zu «stellen, wurde mit Stimmen­gleichheit durch Sticheirtfcheid des Vorsitzenden abgelehnt.

Sport.

Fußballvorschau auf Sonntag.

Am vergangenen Sonntag machten drei Mannschaften de» F.B. Talw einen Besuch im Enztale. Die 2. Mannschaft weilt» in WUdbad und gewann gegen die dortige 2. Elf 5:2, di« L Jugendmannschaft verlor gegen die 1. Jugendmannschaft Wild­bad 2:5,' die 1. Iugendmanmschaft Ealws spielt« in Calmbach und gewann 2:8. Gewiß befriedigend« Ergebnisse l Wegeq de» Laiwesbußtags hat die Spielleitung für kommenden Sonn­tag nach Talw keine Gegner verpflichtet, die 1. Mannschaft de» einheimischen Vereins muh aber höherer Weisung zufolge zum 1. Eaumeisterschaftsspiel nach Bilfingen (Nähe Karlsruhe) rri- sen. Die 1. Mannschaft tritt voraussichtlich komplett an, hat aber einen schweren Gang, da die Spielstärke des Gegners nur nach dem Papier bekannt ist. Aufmerksames, rasches und ent­schlossenes Spiel und zähes Aushalten werden einen Sieg sichern. Die Talw« Fußballgemeinde verlangt volle Pflicht- erfiillUM usd wünscht tu hinein Fall« gutes Erjolgl