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2)1. Wildbad.

Zimmergeselleu - Gesuch.

Acht bis zehn tüchtige Zimmer- gesellen finden bei den Unterzeich­neten gegen guten Lohn dauernde Beschäftigung.

Schmid und Großmann, Zimmermeister.

Wildbad.

Zimmergesellen-Gesuch.

15 bis 18 Mann Zimmergesellen baben, gegen Ist. 6kr. bis Ifl. 12kr. Taglohn, sogleich und den ganzen Winter Beschäftigung bei

Den 8. September 1858.

Kuch, Zimmecmeister.

2)1. Calw.

Fässer - Verkauf.

Ein 4eimriges, ein 3eimrigcö und ein 2eimrigcs Faß hat zu ver­kaufen Färber

Carl Schramm's Wittwe.

Auch habe , ich eine Parthie noch gute Kesselsteine und Backsteine zu verkaufen. Die Obige.

''t wieder ange- kommen und nun fortwährend zu haben.

Calw, den 10. Sept. 1858.

Aug. Sprenger.

Gel-anerbieten.

Gegen gesetzliche Sicherheit sind 90 fl. zu 4V- Procent auszuleihen bei Johannes Müller

in Sommenhardt.

Gel-anerbieten.

Bei der Gemcindepflege Hirsau sind gegen zweifache Sicherheit 1500 fl. zu 4'/- Procent auf einen oder auf 23 Posten auszuleihen.

200 fl. Pfleggeld

hat gegen gesetzliche Sicherheit zu 4'/- Procent auszuleihen

Bäcker Pfrommer 2)1. in der Vorstadt.

auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:

450 fl. Pfleggeld zu 4'/- Procent

bciJoh.Gg. Lutz inNaislack. 2)1.

Unterhaltendes.

Das selbstbewußte Weib.

(Schluß.)

Sie haben ganz Neckt, Bern­hardte," sagte Fräulein Waldheim, welche im Nebenzimmer das Gespräch gehört batte.Gehen Sie weg von Distelfeld so schaden Sie Ihrem Charakter und dürfen sich weder hier noch in der Umgegend wieder sehen lassen."

Ich werde cs gewiß nicht ver­lassen, darauf schwöre ich! rief Bern­hardine.

Meine Frau hat die Wahrheit gesagt, Mutter," sagte Arthur.Ick würde es nicht gesagt haben, selbst jetzt nicht; aber cs ist die Wahrheit."

Muß ich das erleben- Arthur?" schnarrte Madame Alster.Muß ich Distelfeld verlassen wegen eines solchen unwürdigen Geschöpfes, das Du Dein Weib nennst? Befriedige Dich nur mir dem Gedanken, mein Junge, denn so wahr ick lebe, es wird Dir nichts anders übrig bleiben, als der Gedanke."

Ich werde mich aber nicht mit dem Gedanken, sondern einzih mit der Thal befriedigt finden!" sagte Arthur.Vergessen Sie nickt, daß ich das, was ich einmal beschlossen habe, auch ausführe. So verstehen Sie mich denn: da Sie nicht mit meiner Frau, wie es sich gebührt, leben, so werden Sie uns verlassen. Sie haben kein Recht, sie von hier zu vertreiben und ich werde nie mehr Ihr bisheriges Betragen gegen sic gestatten. Das ist Alles, was ich Jbnen zu sagen habe, und ich ver­lasse Sie, damit Sie darüber Nach­denken können."

Arthur zog sich in das Neben­zimmer zurück.

So sich selbst überlassen, stürmte die Leidenschaft der alten Frau ohne Schranken und Maß durch die Seele Die Scene bot einen sckrcckenerrc- genden Anblick dar. Heftig, das Zim­mer mit verschränkten Armen, aus- geschwollenen Adern und zusammen- gebiffenen Zähnen auf- und abgehend, oft schwer und tief stöhnend und von Wuth entbrannte Blicke umherwer­

fend, glich sie mehr einem von Hun­ger wüthend gewordenen Panther, der auf Raub ausgeht, als einem menschlichen Wesen. Unerträglich war ihr der Gedanke, von einem Wesen, wie Bernhardine, überwun­den worden zu sein; daß ihre Macht, ihr Wille, ihre Pläne, ihre Worte gleich einem Stück Zeug in Fctzen zerrissen und dem Winde Preis ge­geben werden sollten, und zwar durch das simple Wort einer Person, die sie noch immer für eine Schwach­köpfige hielt, das, ja das war zu viel für die hochmüthige Seele.

Plötzlich hörten die drei Personen im Nebenzimmer einen schweren Fall; Arthur und Bernhardine stürzten in das Gemach. Sie fanden die Mut­ter sprachlos auf dem Boden liegen; ihre große 'Aufregung hatte ihr eine Ohnmacht zugezogen. Nach und nach kam sie zu sich. Während Bern­hardine und Arthur sich um sie be­mühten, ruhten ihre Augen einmal auf diesem, das andere Mal auf jener. Sie versuchte zu sprechen, es gelang ihr aber nicht, obwohl sie mehrfach den Versuch erneuerte. Endlich stieß sie einen eigenthümlichen, ganz un­natürlichen Ton aus, und sagte dann mit ihren immer noch feurigen und abschreckenden Augen, ihren kühnen, schwarzen, ebenfalls noch aufgcschwollenen Augenbraunen:

!Nun ja, ich sehe wohl, Sie sind , nicht so einfältig, als ich Sie mir vorgeftellt habe; ich habe beinahe Respekt vor Ihnen."

Madame Alster erholte sich nie mehr von dem Anfall. Sie starb zwar nicht, aber sie war eine andere geworden, wie die Dienerschaft be­hauptete. Sie war gezwungen, ihre Schwiegertochter schalten und walten zu lassen im Hause; denn sie selbst brachte ihr Leben hilflos und un- thätig in einem Rollstuhle zu. In jeder andern Beziehung blieb sie die lalle, die abschreckende, grausame, leidenschaftliche Frau, ihre Schwie­gertochter aber behandelte sie mit Achtung, denn Bernhardine hatte eine Lektion erhalten, die sie nie mehr ver­gaß. Während Isiese ihren Pflichten freundlich und besonnen nachkam,