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stcrn Blickes an ihrer Seite dem Hause zu:
An der Hausthüre trafen sie mit Fräulein Waldheim zusammen, welche eben angekommen war, um Bernhardinen und Alphons auf ein benachbartes Gut zu begleiten. Al- vhons hatte Las Fräulein vom Pferde gehoben und stand an dessen Seite.
„Ach, Sie sind noch nicht bereit," rief die Waldheim Bernhardinen zu. „Ah, Herr Alster! Wann sind Sie angekommen?"
„Diesen Morgen," erwiederte dieser in mürrischem Tone.
Fräulein Waldheim, betroffen von diesem Tone und Benehmen, nahm ihr Augenglas und bcäugelte ihn und Bernhardinen mit jener affec- tirten und unverschämten Weise, die ganz geeignet ist, eben nicht phleg- manschePersonen ärgerlich zu machen.
„Ich sehe, Sie haben einen Familienhandel abzumachen," sagte sie hierauf. Ich bin im Wege."
„Nein, ich bitte, Fräulein Walv-
heim," rief rasch Bernhardine. „Sie sind nothwendig hier und auch Sie, Cousin Alphons."
Fräulein Waldhcim bewegte kaum wahrnehmbar ihreAugenbraunen and verbeugte sich leicht Cousin Alphons warf seinen Kopf nach hinten, strich seinen Schnurrbart, zeigte seine weißen Zähne und lachte recht lustig, aber doch nicht ganz mit dem Selbstvertrauen und der Heiterkeit wie gewöhnlich. Hierauf begaben sich Alle in das Wohnzimmer der Madame Alster. Bei ihrem Eintritt wußte diese auch schon, was da kommen sollte. Sie sab blaß aus unv ihr Blick war noch härter und finsterer, denn sonst. Gewohnt, durch das erschreckende Feuer ihrer Augen Bernhardine beben zu machen, that sie auch jetzt so. Doch diese hatten auf einmal ihre Macht verloren; ruhig, ja mit einem Anflug von Verachtung erwiederte sie der Gegnerin Blick. Madame Alster erkannte, daß das Scepter ihrerMacht ihrer Hand entfiel.
„Was soll das bedeuten, junge Frau?" fragte sie. „Was soll das lächerliche Air, das Sie sich heute zu geben belieben? Können Sie diese Komödie erklären, Fräulein Waldheim ?"
„Gewiß nicht," erwiederte diese, indem sie ihr Reitkleid zusammenschürzte, sich voll Grazie auf,das Sopha setzte, ihr Augenglas ergriff und auf die Anwesenden blickte, als ob diese die Schauspieler und sie das Publicum des Theaters wäre.
(Forts, folgt.)
Gold-Cours. Frankfurt, den 27. August.
». kr.
Pistolen.8 SS—34
Fricdrichsd'or .... 8 55-SV Holland. 18 fl.-Stück . 8 41't,-42'i,
Dukaten.S 29-38
28Frankenstücke ... 8 28'/,—2l'/i, Lngl. Sovereigns ... 11 48—44
Preußische Kassenscheine. 1 44s/«- 45'/«
Calw. Frucht, Brod- und Fleischpreife am 28. August 1858.
Getreide-
Gattungen.
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Betrag.
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327
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—
—
8'/-
Summe —: -
64
397
461
368
93
3197
20
Qualität:
Kernen: Gewicht: Bester 300 Pfund, mittlerer 295V» Pfund, geringster 290 Pfund. Brodtare: 4 Pfd. Kernenbrod 12 kr., dto. schwarzes 10 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 7 Loth. — Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 10kr., Rind- und Kuhfleisch 8 kr., Kalbfleisch 7 kr., Schweinefleisch unabgezogen 10 kr., abgezogen 9 kr., Hammelfleisch kr.
Stadtfchu ltheißenamt.
Stedigirt, gedruckt und «erlegt von A. Oelschläger.