Dreiblättrigen und ewigen

Kleesamen

empfiehlt Ferd. Georgii.

Wein- rc. Verkauf.

Unterzeichneter bat 3 Eimer rothcn Remsthater Wein, 1857er, wo;u nothigenfalls das Faß gegeben werben könnte, sowie ein Berncr- wägclc, eine Putzmühle und einen guten Reisekoffer um billigen Preis ,ru verkaufen. Carl Nuffer 2)2. in Althengstätt.

Aufforderung.

Am letzten Jahrmarkt wurde mir em Stümpchcn Kernen in die Mühle gebracht, zu welchem sich bis jetzt noch kein Eigenthümer gezeigt hat. Der­selbe wird daber aufgcfordcrt, mir hierüber Nachricht zugehcn zu lassen.

Bieselsberg, 19. März 1858.

Müller Bla ich.

Landwirthschaftliches.

(^»tcr Nath beim jetzigen schlechten Stand der Kleefelder.

(Schluß.)

Auch der gewöhnliche rotheKlee kann noch zu Einem guten Schnitte nnd nachherigcr reichlicher Weide in diesem Jahre gebracht werden, wenn er, wie der Jncarnatklee, ohneUeber- frucht gesäet wird. Man kann zu diesem Zweck die mißglückten Klee­felder recht bald pflügen und pul­vern und den Klee in gewöhnlichem Maaßc aufsäen; Ende August gibt er einen reichlichen Schnitt, wenn er in der Blüthe steht, und kann dann zu Winterfrucht einjährig wie sonst bestellt werden. Damit ihm die häufige Trockenheit des Mai's nicht schadet, muß man möglichst früh säen. Man kann aber auch den für das Jahr 1859 jetzt zu säenden Klee im Herbste sicher zu Einem Schnitte benützen, wenn man ihn einfach in das Som­merfeld allein ohne Sommerfrucht säet; er wird im Herbst einmal ge­mäht und gibt nachher abgeweidet im nächsten Jahre einen sicherer» Ertrag, als der unter Sommerfrucht gesäete. Er kommt so im ersten

Jahre nur 34 Wochen später zum Mähen, als der Jncarnatklee.

Für leichtere und mittlere Boden eignet sich in die nußrathenen Klee­felder auch ohne Dünger derSpö r- gel zu Futter. Die Aecker werden gepflügt, wenn es bis Mitte April sein kann, besser zweimal, recht klar abgeeggt und 1012 Pfund feinen Samen mit einer Dornegge einge­eggt; auch kann das Walzen dieses Dorneggen vertreten, da er dann besser zu mähen ist. Es muß aber 8j>e,-K,iIrt mnximi» und nicht 8pe>- »uln k>,-ve»8i8 ausgesäet werden; letzterer gibt wenig Ertrag und bleibt gerne als wenn auch weniger schädliches Unkraut im Acker. Das Pfund 8>>t5i'KuIn iiiuximn kostet bei den norddeutschen Samenhandlungen 9 kr., in Süddcutschland ist er lei­der nicht zu haben, obwohl er für Sandboden für alle Zeiten als Futter­pflanze zu empfehlen ist. Nach 10 Wochen kann er auf Pyramiden zu Heu gemacht werden, wobei man dann durch Dreschen wieder hinrei­chend Samen erhält. Hier auf dem Versuchsfeld gab er seit mehreren Jahren im Durchschnitt 28 Ctr. Heu und 4 Ctr. Samen per Morgen. Zu Grünfutter wird er etwas früher gemäht.

Wem der Klee ausgegangcn ist, der muß, wenn er nicht im Herbste schon Futterroggcn oder Jncarnatklee gesäet hat, oder wenn ihm keine Luzernselder zu Gebot stehen, fürs Frühjahrsgrünfutter zu den Wiesen greifen, da alle übrigen Gewächse erst den zweiten Klccschnitt ersetzen. Deßhalb kann auch der Anbau der Luzerne, dieses sichersten aller Futter­gewächse , nicht genug empfohlen werden.

Alle diese Vorschläge gehen haupt­sächlich auf Ersatz des GrünfutterS für die zweite Hälfte des Sommers hinaus; für Futter auf den künfti­gen Winter kann thcilS durch seinen erweiterten Anbau, theils auch durch Stoppelfrüchte gesorgt werden, wo­zu sich, wie im vorigen Jahre an­gegeben, Spörgel, Buchweizen, auch Wicken und Erbsen im Gemenge mit Haber eignen. Man wird aber auch

wohl daran thun, in Wirthschaften, in welchen noch kein zu starker Wnr- zelbau statlfindct, für dieses Jahr alsbald mehr Wurzeln, nämlich Run- kcln, Kohlrüben und Kartoffeln zu bauen, um dadurch mit Stroh im nächsten Winter das etwa ausfal­lende Kleeheu zu ersetzen.

Hohenheim. Walz.

Unterhaltendes.

Der Eisgang des Rheins Anno 1730,

von W. O. von Horn.

(Fortsetzung.)

Als er mit Gebhard am Rheine hinauf gen Rhcindicbach ging, sagte er: Meister Ronemus, Ihr seid alt geworden! Seid zwei Jahren seid Ihr weiß wie ein Täubchen und Euer Angesicht hat tiefe Falten? Der Pflug der Zeit hat tüchtig gefurcht!

Jst's ein Wunder, Herr Kuran- dcr, sprach Gebhard und sie Stimme wankte, weil er zum ersten Male zu einer Menschcnsecle von dem Leide sprach, das er verschlossen in der eige­nen Brust trug. Jst's ein Wunder? Mein Sohn ist fort seit fünf Jahren, und ich habe heute noch das erste Wort von ihm zu hören. Kann da das Herz froh sein? Seid Ihr im Hader geschieden? fragte der Wein­händler theilnehmcnd. Es war ein so braver Junge. Ich kann mir das nicht gut denken! Halb und halb, Herr, erwiederte Gebhard, und er­zählte nun Alles. Nun wird mir Manches klar, was ich dem Fritz übel nahm sagte nachdenklich der Weinhändler. Er ist doch ein bra­ver Mensch!

Wisset Ihr Etwas von ihm, Herr? fragte heftig der Alte. Sagt mir's um Gottes Willen! Ist er todt, so will ich trauern um ihil, wie ein Vater um sein gutes Kind, aber ich weiß dann, daß er im Himmel ist. Diese Ungewißheit bringt mick um!

Ja, ich weiß von ihm, aber nicht Alles ist erfreulich sagte der Herr Kurander. Seid Ihr gefaßt, cS an- zuhörcn?

In Gottes Namen redet! Ich will Alles hinnehmen in Tcmuth,