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200 Stück forchenes Langholz im öffentlichen Aufstreich, wozu Kaufs­liebhaber höflich eingeladen werden. Röthenbach, 15. Januar 1858. Schultheiß Schwämmle.

Außeramtliche Gegenstände. Geschäfts-Empfehlung.

Ich erlaube mir dem werthen Publikum die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich von heute an die Bäckerei selbstständig betreibe, und bitte daher meine werthen Gönner höflichst um geneigten Zuspruch. Wilh. Widmann, Bäckermeister, wohnhaft im Kronengäßle.

2>1. Neubulach.

Wirthschafts- und Güter- Verkauf.

Mein in diessei­tigem Oberamtsbe­zirk hinlänglich be­kanntes Wirthshaus zum Rößle dahier, mit Bierbrauerei-, Branntweinbrennerei- und Bäckerei- Einrichtung, nebst Scheuer und gro­ßem unter dem Hause, theilweise in Felsen gesprengten, sich befindendem Lagerbier- Keller, sammt dem voll­ständigen zu diesen Betrieben er­forderlichen Mobiliar, nebst

circa 6 Morgen Acker, theils mit Bäumen,

circa 7 Morgen Gärten und Wie­sen,

in den besten Lagen, beabsichtige ich, besonderer Familicn- Verhältnisse halber am Lichtmeß­feierlag, den 2. Februar d. I., aus freier Hand in meinem Hause zu verkaufen. Ich enthalte mich hiebei aller weitern Beschreibungen und An­preisungen, und bemerke nur, daß die Bedingungen billig gestellt wer­den, und daß bei einem annehm­baren Angebot die Zusage sogleich erfolgen könnte, so wie auch mit mir jeden Tag ein Kaufsvertrag abge­schlossen werden kann. Hiezu Lust­tragende sind nun höflich eingeladen.

Den 18. Januar 1858.

Rößleswirth

Auer.

MMZ

Eine frische Sendung

Rettig-Bonbons

isff wieder eingetroffen und empfiehlt dieselben

Wilh. Enölin.

Nächsten Sonntag, sowie die ganze Woche über, sind frische Lau­genbrezeln zu haben bei

Bäcker Enz.

Calw.

Güter-Verkaus.

Die Güter der Metzger Johannes Hammer's Wittwc, beschrieben in diesem Blatt von 30. Dez. 1857, Nro. 101, kommen am

Montag, den 25. Januar, Nachmittags 1 Uhr, auf hiesigem Rathhaus zu m letzten M a l in den öffentlichen Aufstreich.

Liebhaber werden eingeladen.

Es wird ein

Kinderbettlädchen und ein Kinderwägele

zu kaufen gesucht. Näheres bei Rank, Schneider.

2)2. Calw.

Knecht-Gesuch.

Ein tüchtiger und solider Knecht, der mit den Feldgeschästen und dem Rindvieh gut umzugehen weiß, findet bis den 1. März einen Platz bei Kappler, Rothgerber.

C a l w.

Magd-Gesuch.

Eine ordentliche Magd, die mel­ken kann, findet bis Lichtmeß einen Platz nebst gutem Lohn. Wo? sagt die Redaktion.

Stelle-Antrag.

Ein geordnetes Mädchen, die Liebe zu den Kindern hat, auch et­was nähen kann, findet bis Licht­meß einen guten Platz. Wo? sagt die Redaktion.

zu vernuethen.

Mein oberes Lo­gis ist bis Lichtmeß

Witlwe Dietsck.

AL^K^ auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:

400 fl. Pfleggeld zu 4V-- Procent bei Kappler, Rothg. 2)2. 100 fl. Pfleggeld bei Friedrich Eßig, M etzge r.

Unterhaltendes.

Die Auktion.

(Fortsetzung.)

Während der Engländer und seine Tochter so sprachen, kam ein Jäger des Weges daher. Der Engländer fragte ihn nach den Bewohnern jenes Hüttchens. Ihr könnt cs dem versallnen Hause ansehen, sagte der Jäger, daß dort nichts als bittere Armuth wohnt. So lange der Mann lebte, der ein Führer durch die Berge war, ging's noch, aber seitdem er tobt ist, ist die Familie nach und nach in wahres Elend versunken. Und dabei ist die Hausmutter brav und arbeitsam, und würde ihre Kin­der redlich ernähren, wenn sie nicht seit Jahr und Tag mit Krankheit zu kämpfen gehabt hätte. Uebr-gens wird sie auch nicht mehr lange in dem Hüttchen wohnen, denn der Eigentümer hat ihr, weil sic den Miethzinö nicht zu bezahlen vermochte, gekündigt, und es ist, um die Schuld einzutreiben, für den heutigen Nach­mittag eine Auktion bei der Wittwe angekündigt.

Der jungen Engländerin standen die Augen voll Thränen.

Lieber Mann, sagte der Englän­der, ich danke euch für eure Mit- thcilung. Aber nun erfüllt mir einen Wunsch. Verschafft mir Bauernan­züge für mich und meine Tochter!

Der Jäger machte ein verwun­dertes Gesicht. Doch merkte er bald die Absicht des Engländers. Ihr wollt bei der Auktion zugegen sein? sagte er mit heiterem Gesicht.

Ja wohl!

Nun, das ist schön, fuhr der Jäger fort.

O liebster, bester Vater! rief die Tochter, und hing sich freudestrah­lend an seinen Arm.

Sehet, dort hinter den Büschen liegt mein Haus, sagte der Jäger.