Rechnungen

in hoch 4° sind Vorrat!,ig und zu haben bei A. Oelschläger.

Kohlersthal.

Heu und Oehmd.

Unterzeichneter hat ungefähr 25 Zentner gut eingebrachtes Heu und Oehmd zu verkaufen.

Göttlich Burkhardt zum Schiff.

auszuleihcn gegen zwei­fache Versicherung:

W fl. Pfleggeld bei Christian Mall in Teinach.

170 fl. und 50 fl. Pfleggeld zu 4>/- Procent bei Wilhelm Röder, Hafner in Neubulach.

1000 fl. bei der Gemcindeflege Hir­sau auf 2 oder 3 Posten.

550 fl. Pfleggeld, in mehreren Posten abzugeben, bei Johs. Bozen­hardt, junior.

Ter Weihnachtsbmml.

(Fortscpmuz.j

Ach, der Gedanke strahlte auch ihm entgegen wie ein Christbaum mit Hellen Kerzen, und dieser Christ­baum breitete seine Arme aus bis in die Hütten der Armen weit und breit. Unzweifelhaft, dachte er, werden mir meine Collegen zustimmen, wenn ich ihnen Vorschläge, eine Sammlung für solchen Zweck zu veranstalten. Und werden uns die Wohlhabenden nicht die Mittel für solch Unternehmen gern überweisen? Gewiß!Klopftan, so wird euch aufgethan! Zum Fenster hinaus will Niemand das Seine werfen, aber für einen edlen Zweck sind die Taschen der Wohlhabenden wahrlich nie verschlossen.O Gott," schrieb er in sein Tagebuch,laß das Unter­nehmen unter Deinem Segen ge­deihen! Ich selbst kann aus meinen Mitteln nur so wenig der leidenden Armuth reichen. Wenn aber der Plan Anklang findet, dann bewirke ich, daß zu Weihnachten Hunderte von Armen s durch Gaben erfreut werden. O Gott, schenke mir diese

selige Weihnachtsfreude!" Und er­schloß mit dem Kocneman'schen Worte:

Wc:ui lieblich Kerzen flimmern Inder heil'- gen Weihnacht,

Dann blick mnher nnd sieh, we stille Thränen fließen.

Hast heiter dann ein Auch, ein Her; dn fevh gemacht,

Wirst wnndeisclig dn das hnhe Fest genießen."

Der Aufruf.

Scheucrlein hatte sich in Bezug auf seine Collegen nicht getäuscht, sein Vorschlag fand die freundlichste Zustimmung. Der uns bekannte Op­ponent zeigte keinen Enthusiasmus für die Sache, aber er war auch nicht dagegen. Man kam außer der Schul­zeit zu einer besonderen Konferenz zusammen, man sprach von der Sache, man wurde warm. Da sagte ein Lehrer:Freunde, manche unserer Schüler haben Geschwister oder Ver­wandte, die andere Armenschulen be­suchen. In unserer Schule soll bc- schcert werden, in jenen nicht? Da werden dann hinterher manche El­tern die übrigen Schulen und damit eben die Lehrer derselben zurücksetzen. Ich dächte, wir versuchten cs, die Angelegenheit zur Sache sämmtlicher Armenschulen zu machen". Mau ging freudig darauf ein. Sämmtliche Armenlehrer bildeten einen Verein, der sich mit pädagogischen Zwecken beschäftigte. An einem der nächsten Tage ward eine Sitzung abgehalten. Ter Vorschlag in Betreff des Weih­nachtsfestes stand auf der Tagesord­nung. Scheuerlein entwickelte ihn. Mit Begeisterung rief mall Ja und Amen dazu. Man wird Volksschul­lehrer für Unterstützung solcher Zwecke selten abgeneigt finden. Durch die Volksschule weht der Geist Pestalozzi's, des Mannes, der der Erziehung armer Kinder sein Leben und sein Ver­mögen geopfert hat. Seine Schriften athmcn die reinste Menschenliebe. Wie könnte es auch anders sein? Er selbst ist einer der größten und edelsten Männer gewesen, die die Erde bcrreten haben. Ewig schade, daß noch kein gediegenes Volksbuch da ist, das ihn dem Volke in seinem

Streben und in seiner Bedeutung würdig und allgemein faßlich dar­gestellt!

Der Verein der Armenlchrer hatte sogleich eine Commission ge­wählt, die einen Aufruf an wvhl- thätige Herzen erlassen sollte. Schon zwei Tage nachher erschien er in sämmtlichen Zeitungen der Stadt. Zu Anfänge hieß es:Unter dem kalten Hauche ist das Leben in der Natur erstarrt, im weißen Stcrbe- kleide ruhet die Erde. Aber Gott hat gesorgt, daß in den kalten Ta­gen das Herz nicht auch erkalte; er hat uns das große Liebcsfest gege­ben. Das Fest gehört der Kindlich­keit und dem Kindessinn, dem heiligen Kindessinn, der erweckt werden soll in den jungen Herzen, gestärkt und neu belebt in den alten. So dichtet uns der Winter gleichsam ein Früh- lingsfcst der Herzen. Je näher das Weihnachtsfest rückt, je Heller glühen Liebe, Freude und Hoffnung in un­zähligen Herzen empor. Die Men­schen sinnen nach über die Freude», die sie einander bereiten wollen. In verborgenen Räumen häufen sie die kleinen Schätze, die am Christabende auf dem Weihnachtstische prangen sollen. O wie strahlen schon in den Tagen vorher Vieler Augen so freu­denvoll! wie klopfen Vieler Herzen der frohen Stunde entgegen!" Nun wies der Aufruf auf die große Zahl der armen Kinder hin, denen am schönen Abende kein Lichtlcin angezündet wird. Diese Kinder, hieß eS, besuchen unsere Schulen. Wir erzählen ihnen von dem Christkindlein zu Bethlehem, aber wenn die frohe Stunde kommt, dann fitzt manches arme Kindlein in kalter Stube stumm und trübe, faltet voll Wehmuth seine kleinen Hände und schaut mit Thränen im Blick zum Himmel empor. Für­ste legen wir unser» woblhabendcn Mitbürgern eine innige Bitte ans Herz. Wir wollen ihnen ein Weih- nachtsfest bereiten, werden es aber nur vermögen, wenn uns Gaben der Liebe, an Geld, Kleidungsstücken, Spielzeug und dergleichen für diesen Zweck überwiesen würden. Schließ­lich wurden eine Anzahl Lehrer bc-