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forderte. Frau Herzogin, Herr Paul Vermon ist die einzige Stütze seiner Familie und ich fürchte, daß ihm mein Vater diesen Schritt übel nehmen wird, worüber ich mich um so mehr kränken müßte, als ich fürchte, selbst die unwillkürliche erste Ursache der Entzweiung gewesen zu sein.

Sie bestätigen mir, was ich gestern schon vermuthete. Herr Ver­mon liebt Sie?

Ich glaube, ja entgegnete Elise kaum hörbar.

Und er mißfällt Ihnen nicht?

Nein, versetzte Elise noch leiser.

Armer Marquis! rief die Herzogin aus. ,

Herr Permon hat aber nie von Liebe mit mir gesprochen und...

Und hat sich doch verständlich zu machen gewußt. Indessen, liebes Kind, darf die Sache nicht weiter gehen. Herr Vermon kann seiner Herkunft und Stellung nach keinen Anspruch auf Ihre Hanv machen

und Sie werden sich die Sache jeden­falls aus dem Kopse schlagen müs­sen. Vor Allem lassen Sie mich jedoch wissen, wie Sie von allen diesen Vorgängen so gut unterrichtet sind?

Ich hörte laut sprechen und konnte durch eine halb geöffnete Thüre beinahe ohne zu wollen Alles ver­stehen, was im Zimmer nebenan verhandelt wurde.

Und Sie sind für das Leben dieses Herrn Vermon besorgt?

Nein, nicht für sein Leben, er ist tapfer und weiß die Waffen zu handhaben, der Oberst hat es gesagt. Ich fürchte, daß er als Sie­ger seine Anstellung verliert, die sein Vermögen ausmacht, und daß, wenn er zufällig doch unterliegen sollte, seine Familie . . .

Elise, seien Sie aufrichtig. Haben Sie in diesem Augenblicke wirklich an seine Familie gevacht!

Weinend und ihr Angesicht an der Brust der Herzogin verbergend,

entgegnete das junge Mädchen: Ach haben Sie doch Mitleid mit mir! Ich liebe ihn so innig ... Er ist so gut ... so edel.

Armes Kind! Ich dachte durch eine Verbindung mit dem Marquis Ihr Glück zu machen, Ihnen die Salons der vornehmen Welt zu öffnen, von dieser romanhaften Liebe konnte ich keine Ahnung haben. Sie müssen aber gerettet werden.

Retten Sie ihn, denken Sie nur an ihn.

Gercour würde wohl meinen Weisungen folgen, aber Vermon .. . Man müßte Ihren Vater aufmerk­sam machen, der aber dann Ihre Vermählung noch eifriger betreiben würde.

Wenn nur Paul's Leben und Zukunft gesichert sind, so will ich mich in alles fügen nnd auf jedes Lebensglück verzichten.

(Forts, folgt.)

Calw. Frucht, Brod- und Fleischpreise am 28. November 1857.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest

Schffl.

Neue

Zu­

fuhr.

Schffl.

Ge-

sammt-

Betrag.

Schffl.

Heuti­

ger

Veckf.

Schffl.

Im R e st gebl.

Schffl.

Höchster

Preis.

fl. i kr.

Mittel-

Preis.

fl. > kr.

Niederster

Preis.

fl. > kr.

Verkaufs-

Summe.

fl- ! kr.

Gegende

Durchsch

mehr fl-> kr.

n vorigen nittsprs.

weniger

fl-! kr.

Waizen, alter

neuer Kernen, alter

neuer

6

191

197

192

5

15

45

15

18

14

2938

7'/-

Korn

Gemasch Gerste, alte neue

3

30

33

30

3

10

6

9

56

9

54

298

6

Dinkel, alter neuer

3

70

73

70

3

7

6

27

6

12

451

26

11

Haber, alter neuer

5

64

69

59

10

7

15

6

59

6

30

411

48

2

Summe >

17

355

372

351

21

4099

14

Qualität:

Kernen: Gewicht: Bester 294 Pfund, mittlerer 289 Pfund, geringster 284 Pfund.

Brodtare: 4 Pfd. Kernenbrod 12 kr. dto. schwarzes 10 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 7 Loth. Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 10kr., Rind- und Kuhfleisch 8 kr., Kalbfleisch 7 kr., Schwemefleisct, unabqezogen 12 kr., abgezogen 11 kr., Hammelfleisch 6 kr.

Stadtschultheißenamt. Schuldst. __

Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.