und als die Folge hoffnungsloser Liebe betrachtet, nicht vielleicht einen anderen Grund habe. Dann hätte sie aber auch, — so folgerte sie weiter,
— einem Gleichgiltigen das Geheim- niß ihres Herzens erschlossen, das dieser nicht verstanden, oder vielleicht gar nicht verstehen wollte.
Noch ein anderer Gedanke durchzuckte ihren Geist: Wie, wenn Ver- mon eine Andere liebte? Die Qualen der Eifersucht gesellten sich zu ihren anderen Leiden. Sie konnte nickt länger an sich halten und unterbrach die Erste das für Beide so peinliche Schweigen.
— Sie rathen mir also, — sagte sie mit kaum hörbarer Stimme,
— mich dem Willen meines Vaters zu fügen?
— Es ist dieß die bescheidene Meinung eines aufrichtigen Freundes.
— Wie doch der Schein trügt! Mich wollte bedrucken, daß Sie feindselige Gesinnungen gegen den Marquis hegten!
— Ich? Warum denn? Ich kenne ihn gar nicht!
— Und doch sah ich deutlich, daß Sie ihn mit forschenden, finsteren Blicken betrachteten.
— Bloße Neugirde, und dann nahm mich auch die Verlegenheit Wunder, die er zeigte, als der Graf von seiner Familie zu sprechen begann.
— Das mag Alles wahr sein, gibt aber noch keinen Grund, für ihn das Wort zu führen . . . Sie würden nicht so sprechen, wenn Sie . . . liebten.
— Und wer sagt Ihnen denn, Fräulein, — rief der einen Augenblick sich vergessende Paul aus, — daß ich nicht liebe unv leide?
Sich rasch eines Anderen besinnend und völlig bemusternd fuhr er sodann fort. Ich habe aber vor Allem nur eine Liebe und kenne vorzugsweise nur ein Gesetz, die Liebe zur Pflicht, das Gesetz der Ehre; weil aber, Fräulein, weil diese beiden
l jedes andere Gefühl in mir überwältigen, konnte und durfte ich so zu Ihnen sprechen, wie ich zuvor gethan habe. Gestatten Sie mir, um Sie von der Loyalität meiner Rathschläge zu überzeugen, daß ich Ihnen an einem Beispiele zeige, daß man jederzeit Alles über sich vermag, falls man nur auch alles Ernstes will... Ein junger Mann, den ich sehr genau kenne, liebt leidenschaftlich.
— Kann man denn anders lieben?
— Er liebt ein liebenswürdiges, junges Mädchen voll bezaubernder Anmuth, von vornehmer Herkunft und reicher Familie, während er kein Vermögen besitzt und sich auch keines vornehmen Namens rühmen kann.
— Das ist ja wohl kein Unrecht!
— Nein, aber ein Hinderniß, da man jeder seiner Bewerbungen den schnödesten Eigennutz als Motiv unterlegen würde.
(Forts, folgt.)
Calw. Frucht, Brod- und Fleischpreise am 21. November 1857.
Getreide-
Gattungen.
Vori
ger
Rest
Schffl.
Neue
Zu
fuhr.
Schffl.
Ge-
sammt-
Betrag.
Schffl.
Heuti
ger
Verks.
Schffl.
Im
R e st gebl.
Schffl.
Höchster
Preis.
fl. > kr.
Mittel-
Preis.
fl. ! kr.
Niederster
Preis.
fl. j kr.
Verkaufs-
Summe.
fl. ! kr.
Gegende
Durchsch
mehr fl > kr.
n vorigen nittsprs.
weniger
fl-! kr.
Waizen, alter
— neuer Kernen, alter
— neuer
34
129
163
157
6
16
15
25V-
14
12
2422
27
21V-
Korn
Gemasch Gerste, alte — neue
4
27
31
28
3
10
15
10
2
9
54
281
8
Dinkel, alter — neuer
5
101
106
103
3
6
40
6
23
5
48
657
16
1
Haber, alter — neuer
112
112
107
5
7
12
7
1
6
36
751
—
—
—
—
6
Summe — >
43
369
412
395
17
1
Zuc
ilität
4111j 43
Kernen: Gewicht: Bester 296 Pfund, mittlerer 289'/- Pfund, geringster 278 Pfund. Brodtare: 4 Pfd. Kernenbrod 12 kr. dto. schwarzes 10 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 7 Loth. — Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 10kr., Rind- und Kuhfleisch 8 kr., Kalbfleisch 7 kr., Schweinefleisch unabgezogen 12 kr., abgezogen 11 kr.
_ _ Stadtschultheißenamt. Schuldt._
Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.