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Calw.
Fortbildungs-Schule.
Der Unterricht in derselben wird in diesem Winterhalbjahr je Montags und Freitags, Abends von balb 8 Uhr bis 9 Uhr, und für die Lehrlinge der Baugewerbe auch am Mittwoch, wie voriges Jahr, erthcilt werden.
Im Freihand- und Linealzeichnen wird jeden Sonntag Morgen von 8 bis 9'/- Uhr Unterricht er- theilt; auch wird das Zeichnungslocal nach Umständen nach dem Gottesdienst noch benützt werden können.
Die Ortsschulbehördc.
2)2. Hirsau.
Bnmneiiteuchel-Beifuhr.
Die Gemeinde bedarf 60 — 70 Stück rothforchenc Vrunnenteuchel, je 14 Schuh lang und 2'/- alte Zoll «gerade) durchbohrt. Die Stammteuchel müssen am kleinen Theil 8—9 Zoll halten, wovon die Hälfte zu liefern ist, und die andere Hälfte 8 Zoll am kleinen Theil.
Die Abstreichs-Verhandlung ist am 28. d. M., als am Feiertag Simon und Judas, Nachmittags 2 Uhr, auf hiesigem Rathhaus.
Ten 19. Oktober 1857.
Schultheiß Keppler.
Oberamt Pforzheim.
Gemeinde Schellbronn.
Schafwaide - Verpachtung.
Die Gemeinde Schellbronn, Oberamts Pforzheim, beabsichtigt die Schafwaide auf ihrem Feld, auf welchem man circa 200 Stück Vieh vom 30. November d. I. bis 31 März 1858 vollkommen ernähren kann,
Dienstag, den 10. November d. I., Vormittags 10 Uhr, auf diesseitigem Rathhaus öffentlich in Pacht zu geben, wozu die Lusttragenden höflichst einladet Schellbronn, 19. Okt. 1857.
Bürgermeister Dietrich.
Außeramtliche Gegenstände.
Jgelsloch.
Einladung.
findet bei UnterzeiMetem musikalische Unterhaltung stat^ wozu er seine Freunde und Gönner mit dem Bemerken cinladet, daß Kuchen und guter Wein zu haben sind. Auch findet ein Preiskegelschieben statt.
Hirschwirth Hölzle.
Calw.
Wohnungs - Veränd erung.
Nachdem ich meinen bleibenden Aufenthalt hier genommen, wohne ich nunmehr bei Herrn Johannes Bozen Hardt in der Ledergaffe.
Rechtsconsulent lir. Lutz.
in verschiedener Größe hat komis- sionsweise sehr billig zu verkaufen F. Georgii.
Es wird auf Martini ein rechtschaffenes Mädchen gesucht, die mit häuslichen Geschäften wohl umzugehen weiß. Näheres bei der Redaktion.
Korsette
Hausknecht-Gesuch.
Ein ordentlicher junger Bursche, der militärfrei ist und sogleich ein- treten könnte, wird gesucht. Näheres bei der Redaktion dieses Blattes.
Verlorener Stock.
Am 1. Oktober Abends zwischen 6 und 8 Uhr, ging auf der Straße von Teinach nach Liebenzell ein Stock, ein gelbes Rohr mit elfenbeinernem Griffe, mit kleinem geschnittenem Hundskops versehen, verloren. Der redliche Finder wird gebeten, denselben gegen
einen Kronenthaler Belohnung bei Herrn Schuhmacher- meistcr Ziegler in Calw abzugeben.
Unterhaltendes.
Die beiden Marquis.
(Fortsetzung.)
— Nnd einen Reichthum, der in ganz loyaler Weise erworben ist, ein
Vorkommniß, das heutzutage zu den sehr seltenen gehört. In unserer Zeit ist man über die Wahl der Mittel, wenn es gilt, sich schnell zu bereichern, durchaus nicht skrupulös. Morin aber ist ein Mann von altem Schrot und Korn. Er ist dem Staate mehr als einmal zu Hilfe gekommen und hat dabei eine wahrhaft antike Uneigennützigkeit entwickelt. Dabei ist er auf seine Millionen eben so wenig stolz als aufseinen Adelstitel, den er seinen Verdiensten zu verdanken hat. Ein ganz anderes Bewandtniß hat es freilich mit seinem Sohne; käme dieser in die Alternative, zwischen dem Reichthume und dem Adelstitel seines Vaters wählen zu müssen, er würde lieber ein Bettler als wieder ein Bürgerlicher sein wollen. Der Junge ist der völlige Gegensatz zu seiner Schwester, der liebenswürdigen Elise, einem allerliebsten, sechzehnjährigen, schönen, blonden, zartfühlenden Kinde, ein wahrer Engel, der namentlich für die Armen eine zweite Vorsehung ist. Sie ist die würdige Tochter ihres Vaters, und der Mann , der einst ihr Gatte sein wird, darf jetzt schon für einen glücklichen Sterblichen gehalten werden.
— Warum treten denn Sie nicht selbst als Bewerber auf, mein Herr Oberst?
— Ich, ich bin ja alt genug, um ihr Vater sein zu können, und außerdem habe ich mich immer vor der Ehe gefürchtet.
— Ihr Name wird aber mit Ihnen erlöschen! — bemerkte Paul mit einem tiefen Seufzer.
— Mein Sohn, es gibt nichts Unvergängliches als Gott, und auf Erden muß Alles einen Anfang und ein Ende haben . . . Mit Ihnen verhält es sich jedoch ganz anders. Sie haben das Alter erreicht, in welchem man auf ernste Verbindungen bedacht sein soll; warum sollten Sie nicht der Gemahl Elisens werden?
— Ich, ein Offizier, der nichts als seinen Degen besitzt, ich sollte mich um die Hand der Tochter eines Millionärs, eines Vicomte bewer-