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An die Abonnenten.

Da mir schon einigemal Kla­gen zu Ohren gekommen, daß die Abonnenten des Wochenblatts, namentlich auswärtige, ihre Blät­ter nicht erhielten, so ersuche ich hiermit Jeden der verehrl. Abon­nenten, sobald ihm ein Blatt nicht zukommen sollte, mir sofort Anzeige hievon zu machen, da­mit ich diesem Uebelstand auf den Grund kommen und ihm abhelfen kann.

A. Öelschläger.

3)2. Neuweiler.

Liegenschafts-Verkauf.

Am

Freitag, den 21. August d. I., Nachmittags 2 Uhr,

Friedrich Weber, Krämer dahier, seine sämmt- licke Liegenschaft an den Meist­bietenden aus freier Hand. Die­selbe besteht in:

einer zweistöckigen Behausung, Scheuer, Stallung und ge­wölbtem Keller unter einem Dach mitten im Dorf. Das­selbe eignet sich zu jedem Was­ser bedürftigen Gewerbe, in­dem es an der unversiegbaren Quelle des Dorfbrunnens steht;

Garten:

11 Rthn. 4' beim Haus;

Ackerfeld:

circa 8 Morgen, größtentheils in der besten Lage hiesiger Mar­kung;

W Lesen:

circa 5 Morgen Wiesen im Grund.

Kaufsliebhaber werden hiermit eingeladen.

Den -1. August 1857.

Friedrich Weber.

Pforzheim.

Schreiner Gesellen.

Der jUnterzcichnete sucht in seine Etuisfabrik zwei tüchtige Schreiner- Gesellen. Guter Lohn und dauernde Beschäftigung wird zugesichert.

Carl Do mann.

Theater in Calw

im Saale des Gasthauses zum ba­dischen Hof.

Donnerstag, den 13. August j (dritte und letzte Vorstellung): !

Der Berräther,

Alte Liebe rostet nicht.

Lustspiel in 1 Akt von Hol dein. Hierauf:

Die Dienftboten-Wirthschast,

oder

Der Dorfbarbier und Zeitnngs- Redaktenr.

Posse mit Gesang zur Erschütterung des Zwerchfells.

WM" Es wird hiermit höflichst gebeten, alle Billette, welche durch Unvorsichtigkeit der Billctteure nicht abgenommen worden, gefälligst zu­rückzugeben, indem dieselben für diese Vorstellung ungiltig sind.

Zu dieser unserer letzten Vor­stellung ladet gehorsamst ein

Bertha Trandorf, Theaterunternehmerin.

2)2. Zu verkaufen:

Durch eine veränderte Einrich­tung in meiner Küche sind mir 1 eiserne Platte auf einen Kunsthecrd mit 5 Lochern, 1 weitere eiserne Heerdplatte ohne Löcher, 1 großer eiserner Bügelhafen, verschiedene eiserne Thürlen und Röste ic. ent­behrlich geworden. Sämmtliche Ge­genstände sind in ganz gutem Zu­stande und werden billig abgegeben von Immanuel Heermann in Calw.

Nächsten Sonntag sowie die ganze Woche über sind frische Lau­genbrezeln zu haben bei

Bäcker Gakenheimer.

Keller zu vermiethen.

Einen geräumigen Keller hat auf 1. Oktober zu vermiethen

C. Lodholz, Buchbinder.

auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:

100 fl. zu äVr Procent beiderStif- tungspflcge Obcrkollwangcn.

Rübsamen

Fcrd. Georgii.

Unterhaltendes.

Der Schulmeister von Friedethal.

(F^rtscrung.)

Von dem Fuhrmann des Frem­den vernahm man über dessen Per­son nur so viel, daß er ein Herr aus der Hauptstadt und von ihm, dem Fuhrmann, erst von der Epho- ralstadt aus gefahren worden sei; das nächste Ziel der Reise sei Erl­back gewesen. Seine Papiere, die leicht vollen Aufschluß gegeben hät­ten, erlaubte man sich nicht zu un­tersuchen, obgleich der Lehnrichtcr als Ortspolizeibehörde dazu befugt ge­wesen wäre, und so blieb man vor der Hand ungewiß, wen man unter so mitleidcrregenden Umständen in das Haus genommen.

Unter Klara's liebevoller Pflege genaß der Kranke schneller, als der Arzt vorher gesagt hatte. Wie er das erstemal das Bett verlaßen hatte, fand ihn seine liebenswürdige Wirthin und Pflegerin an dem Fenster sitzen. Er streckte ihr die Hand entgegen, die sie freundlich nahm, ihre Freude bezeigend, daß er so munter aussah.

Ja," sagte er,es ist eine große Gnade von Gott, daß ich so bald wieder von so schwerem Fall mich erholt habe. Aber er sandte mir auch einen lieben Engel dazu. Doch jetzt sagen sie mir doch, holdes Frauchen, wo bin ich denn eigentlich, was ist das für ein Dorf?"

Wissen Sie es denn nicht mehr?" gab sie zur Antwort,ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, Sie sind im Lehngericht zu Friedethal."

Zu Friedcthal bei Erlbach?"

In keinem andern."

Der Greis blickte wieder zum Fenster hinaus und schüttelte mit dem Kopfe.Die Berge, der Buchwald, der Standort der Kirche, der Bach, das Thal ja, das erkenn' ich wohl wieder" sprach er vor sich hin aber dieß schmucke Gotteshaus, diese zierlichen Bauernhäuser und Höfe, diese wohlgepflegten Gärten, diese