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es soll in meinem Berichte nichts davon ruchbar werden, was ich heute hier erfahren habe."

Es thut mir leid, Ew. Hoch­würden Verlangen nicht entsprechen zu können. Es ist mir unmöglich, mein Amt in einer meinen Grund­sätzen und meiner langjährigen Er­fahrung widerstreitenden Weise zu verwalten."

Ist das ihr unabänderlicher Entschluß?"

Ja hier steh' ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen, muß ich mit Doctor Luther sprechen."

Dann kann ich Ihnen nicht helfen, dann muß ich nicht allein das Ergebniß meiner Revision der Oberbehörde treulich berichten, son­dern Sie auch sofort vom Amte zus- pendiren."

Dem muß ich mich unterwerfen," sagte Jonas, und die Unterredung hatte ein Ende. < Forts. folgt.)

Jagd- und Lebensbilder ans Amerika.

Eine Kärenmutter.

Wir hatten zwar unter freiem Himmel, aber recht gut geschlafen; der Morgen dämmerte in dem Walde, und wir wollten das Frühstück be­reiten, als wir etwa hundert Schritte von uns drei Gestalten erblickten, eine größere mit zwei kleinen. Die elftere streckte zwei starke Arme aus und bewegteste in eigenthümlicherWeise. Lauerten Indianer auf uns? Wir hatten noch keine Gewißheit erlangt, als cs plötzlich um Vieles Heller wurde. Jetzt konnten wir nicht mehrim Zweifel sein: die größere Gestalt war eine aufrechtstehende Bärenmutter und zwei Junge befanden sich bei ihr.

Freund M. griff sofort nach sei­nem Gewehre, und ehe ich ihn ab­halten konnte zu schießen, hatte er der Bärenmutter eine Kugel zuge­sandt. Kaum knallte der Schuß, so ließ sich die Bärin auf alle Viere nieder und sie schnaubte gewaltig. M. hatte in dem noch zweifelhaften Lichte nicht scharf zielen können, und das Thier nur leicht vorn an der

Schnauze getroffen. Die Schnauze aber ist bei dem Bär sehr empfindlich, und die leichteste Wunde daran bringt ihn in den heftigsten Zorn. Unsere Bärenmutter schüttelte eine Zeit lang stark brummend den dicken Kopf-und kam dann in schnellem Laufe auf uns zu. Die schon ziemlich heran­gewachsenen beiden Jungen folgten.

Es blieb uns kein Ausweg, als schnell Jeder auf einen Baum zu klettern. Wir befanden uns in einem Walde von Eichen, und das war ein Glück, denn die Eichen streckten hier schon wenige Fuß vom Boden Aeste aus, die also ohne große Mühe zu erreichen sind. K. kletterte ander dicken Eiche hinauf, unter welcher wir die Nacht verbracht hatten und die auch das Ziel der Bärin war. Bald hatte diese sie erreicht und sie beschnoberte die daliegenden Decken und Felle. Dann ging sie um den Baum herum, während sie an ihm hinaufsah. K. hatte Zeit gehabt, den dritten oder vierten Ast zu erreichen. Er hätte noch höher steigen können, glaubte aber, der Bär sei ein soge­nannter grauer, und da er wohl wußte, daß der graue Bär im Klet­tern ungeschickt ist, hielt er es nicht für nöthig, sich hoher zu flüchten, er setzte sich vielmehr bequem auf seinen Ast und sah aufmerksam herunter. Da leider mußte er sich überzeugen, daß er einen braunen Bär vor oder vielmehr unter sich hatte, wel­cher bekanntlich ein höchst gewandter Kletterer ist.

Das zeigte sich denn auch bald, denn die Bärin richtete sich an dem Baumstamm empor, umfaßte ihn mit den Vordertatzen und fing an, daran hinaufzusteigen.

Es war ein schrecklicher Augen­blick.

Wir, M. und ich, kletterten von den Bäumen eilig herunter, auf die wir uns geflüchtet hatten. Ich griff sofort nach meinem Gewehr, und sandte der Bärin zwei Kugeln in das zottige Fell. Leider waren sie von so kleinem Kaliber, daß sie kaum durch die dicke Haarmasse durchgingen, die Bärin aber nur noch mehr reizten,

was ihre Brummtöne verriethen, die nichts weniger als freundlich klangen. Einen Augenblick hielt sie sogar im Klettern an, als überlege sie, ob sie wieder herabsteige und den züchtige,, der sie neuerdings angegriffen hatte, oder ob sie den ersten Feind weiter verfolge. Sie entschloß sich zu dem Letztem.

K. blieb auf dem Baume, wie sich denken läßt, nicht ruhig sitzen, er kletterte vielmehr unter den Zwei­gen fast so schnell und geschickt wie ein Eichhörnchen höher nnd höher hinauf. Als er sich etwa sechzig Fuß vom Boden befand, rutschte er auf einen Ast vor, der sich horizon­tal von dem Stamm hinausstreckte. Er hatte seinen guten Grund dazu; er bemerkte nämlich, daß sich gerade über diesem Ast ein zweiter befand, und er glaubte diesen erreichen und auf ihn sich Hinaufschwingen zu kön­nen, sobald die Bärin ihm auf den ersten folgte; auf diese Weise hoffte er den Stamm wieder zu erlangen und daran heruntersteigen zu kön­nen, so lange die Bärin noch drau­ßen auf dem Aste sei. Der Plan war ganz gut erdacht, leider aber zeigte es sich bald, daß der erste Ast unter der Schwere seines Körpers sich bog, und dabei von dem obern sich so weit entfernte, daß er den­selben nicht einmal mit den Finger­spitzen erreichen konnte. Er wollte also umkehren und einen andern Ast suchen, als Entsetzen! die Bärin bereits von dem Stamm her auf denselben Ast trat und sich an­schickte, unfern Freund K. da zu holen. (Schluß folgt.)

Gold-Cours.

Frankfurt, den 29. Juli.

ft. kr.

Pistolen. 9 3839

Friedrichsd'or . . . . 9 5556 Holland. 1« st.-Stück . 9 4849

Dukaten.5 31 32

SvFrankenftücke ... 9 2921 Engl. Sovereigns ... 11 4448 Preußische Kassenscheine. 1 44'/,-45'/,

Sonntag, den 2. August wird predigen: Herr Dekan Heberle (Antrittspredigt und Investitur).

Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.