Gaugcnwald, OA. Nagold.

Aufforderung.

Derjenige Herr, der beiläufig gesagt so ziemlich ermittelt ist, der bei der letzten General-Conferenz in Calw 27. Mai d. Js. im Beitter'schen Garten daselbst einen Regenschirm mit zwar älterem, jedoch gutem Metallgeftell, neuem grünem Üeberzuge, schwarzem zersprungenem mit einer Zwänge von Eisenblech zu­sammengehaltenen und mit schwarzem beinernem Knopfe versehenen Griffe mitgenommen, undin der Eile" ein ganz altes, werthloses Exemplar stehen ließ, wird hiermit zum schleunigsten Umtausche aufgefordert, um mir die Mühe, sich selber aber die Unan­nehmlichkeit zu ersparen, dieß durch Bermittlung eines Dritten bewerk­stelligen zu müssen.

Den 23. Juni 1857.

Schulmeister B e s ch.

Wohnhaus- nebst Papier­mühle-Verkauf.

Ein im Jahr 1852 neuerbautes Wohnhaus mit gut eingerichteter Papiermühle ist mit sämmtlichen zu letzterer gehörigen Geräthschaften billig zu verkaufen. Die Gebäulich­keit würde sich auch gut zur Einrich­tung eines andern Geschäftes eignen.

Nähere Auskunft ertheilt

die Redaktion.

Pflästerer Stickel hat einen

eisernen Kasten-Ofen

zu verkaufen.

^ auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:

200 fl. Pfleggeld hei Jak. Holz­äpfel in Oberhaugstätt.

600 fl. Pfleggcld bei Johann Georg Luz in Würzbach.

Gemeinnütziges.

Mittel gegen Fliegen. In der Schweiz schützt man die Metzgerbu­den und Fleischläden vor den häßli­chen, oft schädlichen Fliegen dadurch, daß man die innere Wanv mit Lor­beeröl bestreicht. Dasselbe Erperi- ment hat man in Häusern ange­

wendet, um Spiegel- und Bildcr- rahmen vor den unsauber» Gästen zu bewahren. Während mehr als eines ganzen Monats bleiben die Gemächer vor den lästigen Besuchen geschützt und wenn sie sich wieder zeigen, genügt ein leichter Oelan- strich der Vergoldung, um die Flie­gen den ganzen Sommer über da­von abzuhalten.

Butterpriifnng. Man er­wärmt einfach 4 Loth Butter und 8 Loth destillirtes Wasser in einem Glase, wobei die Butter schmilzt, das Salz sich im Wasser löst und fremde Beimischung einen Bodensatz bildet.

Unterhaltendes.

Zwischen Elm und Dorm.

(Fortsetzung.)

Ob diese Zurückhaltung dem Mädchen wirklich von Herzen kam, wird manche unserer schönen Leserinnen vielleicht zweifelnd fragen; doch lag ein Grund zur Bejahung nicht so fern. Paul Schallncr hatte sich in eurem kleinen Hause, welches gerade leer stand, schon seit Wochen emgemiethet und ,rieb dort sein stilles Westn. Nur zuweilen begleitete er Georg in den Wald, um dort Skizzen aufzunehmcn; meistens ging er allein, und war öfter zu Haus, als es das schöne Wetter gerade nöthig machte. Da arbeitete er an einem größeren Bilde, zu dem seine Umgebung ihm allerdings die Landschaft gab, wenn die es bele­benden Figuren auch keineswegs der Jetztzeit entnommen waren.

An der steil sich erhebenden Berg­wand des Dorm, nur einige hundert Schritte hinter den Häusern des Dorfs, ragt eine düstere Felspartie aus kargem Bergrasen auf. Jedes Auge wird von ihrer dunkeln Farbe und besondern Form angezogen; sie ist nicht aus dem graugelben Muschel­kalk des Berges von der Hand der Natur gebildet, sondern Menschen­hand thürmte die ungeheuren Granit­blöcke, welche die Eismassen der Urgewässer vom Harzgebirge hieher trugen, zu einem riesigen, unheim-.

Viedigirt, gedruckt und verlegt von A. Oeischlä

lichen Altar. Einzelne alte, knorrige Eichen, die umher stehen, waren vielleicht noch Zeugen der grausen, blutigen Opfer, welche hier dem Allvater Odin fielen, der nächtlichen Orakel und Gelage, die hier statt hatten. Den Wippstein nennen die Bewohner diesen altgermanischen Altar, weil der obere ungeheure Block so genau auf eine scharfe Leiste der Unterseite gelegt worden ist, daß, wenn ein Kind nur auf die vordere Ecke tritt, er wohl um zwei bis drei Zoll sich senkt und wieder erhebt.

Hierher sah man oft den stillen jungen Mann mit seinen Zeichnen- geräthschaften gehen, und schwerlich hatte Grctchen es nicht bemerkt, daß er, wenn sie im Garten am Hause arbeitete, hinter den Vorhängen seiner Fenster ihr stundenlang zusah. Nur ein rohes Gemüth kann solche stille verschwiegene Huldigung übersehen oder gar verhöhnen; roh aber war Gretchcn keineswegs.

Ein frffcher Herbstmorgen graute. Ein Reif hatte die Wiesen längs der Schnitter weiß gefärbt und ein leichter Nebel stieg aus dem Strom auf, um mit dem Oftwind dem Berghang entlang zu schwimmen und dann zu vergehen. (Forts, folgt.)

§ Liebenzell. r

L Einladung, r

x Morgenden Sonntag, den x ß 28. dieß, kommt die Gesellschaft A L Freundschaft von Pforzheim r x hierher, und ladet hiermit alle x r diejenigen vom Nagold-Thale, L L welche gerne sich an die Gesell- r A schaft anschließen wollen, erge-f r benst ein. Aus Auftrag der Ge- r E sellschaft L

Z Wilhelm Stock ß

^ z. obern Bad. r

Auslösung -es Niithsels in Nro. 47: Sund.

Predigen werden am Sonntag, den 28. Juni (Reformationsfcst): Helfer Rieger; am Feiertag Petri und Pauli: Vikar Fischer.

ger.