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und bewohne seit langen Jahren dieses fremde Land, der Tag aber, an dem ich meine Heimath verließ, stehl noch lebendig vor meiner Seele, als wäre es gestern gewesen. Die Hütte meiner Eltern lag am Ufer des Meeres drüben in Schweden. Ich kannte nie den Reichthum. Unser größter Schatz war eine schwär; und weiß gefleckte Kuh. Wir hatten sic aufgezogen und sie war uns theuer. Ich mußte sie jeden Tag auf's Feld führen; im Sommer war das meine liebste Beschäftigung: im Winter machte mir's aber wenig Vergnügen. Mein Vater lebte von der Fischerei; wenn der Schnee jedoch alle Wege bedeckt und das Meer mit seiner Eis­kruste überzogen, litten wir viel und würden vielleicht Hungers gestörten

sein, wenn wir unsere Kuh nicht ge­habt. Das arme Thier war der Gegenstand unserer emsigsten Pflege. Es war ein außerordentlich kalter Winter; rings um unsre Hütte hatte sich der Schnee aufgethürmt, und ich kaum sechzehn Jahre alt sehnte mich nach dem Frühling wie ein Vogel nach der Sonne. End­lich nach vielen kalten und nebeligen Tagen zog mich die Sonne vor die Thüre und ich führte unsre Kuh an'S Ufer, wo sich da und dort am Fuße der Dünen einige Grasflecken fand. Die Kuh hüpfte vor Freude; ich war glücktich. Plötzlich lief sie nach dem Meere. Das Wasser war mit einer dicken Eisdecke überzogen, die krachend zerborst. Unsere Kuh sprang auf eine ungeheure Eisscholle

und begann dort zu trinken. Ich war ihr gefolgt und blieb bei ihr stehen; in der Ferne sah ich ungeheure Eis­stücke von den Wogen forttreiben. Bald fühlte ich, daß die Scholle flch häusig senkte. Ich rief die Kuh und wollte sie an das Ufer treiben; .aber sie hatte ihren Durst noch nicht gestillt und blieb taub für meine Stim­me. Ich schrie, ich faßte die Kuh ,an den Hörnern und zog mit Ge­walt. Ich wandte mich um, und o allmächtiger Gott! die Eisscholle, auf welcher wir uns befanden, löste sich vom Ufer los und schwamm in's freie Meer hinaus. Rechts und links, vorne und hinten, alle Eisschol­len wurden fortgetrieben. Ich sah mich rings um; ich entfernte mich limmer mehr vom Lande.

> (Forts, folgt )

Calw. Frucht- und Brod- w. Preise am 30. Mai 1857.

Getreide-

Voriger

Neue

Ge-

Heuti-

Im Rest

Höchster

Preis

Wahrer

Niederster

Verkaufs-

Rest

Zufuhr

sammt-

gerVer-

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Preis

Summe.

Gattung

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fl-

kr.

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fl-

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Walzen, alter

neuer

Kernen, alter

neuer

250

250

234

16

20

19

43

19

24

4615

47

Dinkel, alter

neuer

24

80

104

84

20

8

30

8

7

36

671

48

Gerste, alte

24

neue

8

32

10

22

13

52

13

47

13

42

137

50

Haber, alter

8

neuer

80

80

40

40

30

8

14

7

48

329

18

Roggen, alter

15

30

neuer

2

2

1

1

30

15

30

15

30

15

Erbsen

Linsen

Wicken

Bohnen

-

Summe..

48

420

468

369

99

5770

13

In Vergleichung gegen die letzte Schranne sind die Durchschnittspreise Waizcn umfl.kr.

Kernen alter um fl. kr., neuer weniger um fl. 2 kr., Dinkel alter um fl. kr., neuer

mehr um fl. 3 kr., Gerste alte um fl. kr., neue mehr um 27 kr., Haber neuer weniger um fl. 8 kr. Brodtare: 4 Psd. Kernenbrod 16 kr. dto. schwarzes 14 kr. 1 Kreuzerweck muß wägen 5'/« Loth. Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 13 kr., Rindfleisch gutes 11 kr., geringeres 10kr., Kuhfleisch gutes 11 kr. geringeres 10 kr., Kalbfleisch 9 kr., Hammelfleisch kr., Schweinefleisch unabgezogen 13 kr., abgezogen 12 kr.

Stadtschultheißenamt. Schuldt.

Nedigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.