173
2)1. Heilbronn.
Empfehlung von amtlich ge prüftem kölnischem Wasser zum Waschen nach dem Baden und Stärkung der geschwächten Glieder.
Beim Beginne der Badezeit empfehle ich mein selbst fabrizirtes kölnisches Wasser, welches amtlich geprüft und untadelhaft erfunden, und dessen Verkauf im Königreich Würtemberg, Sachsen und Großherzogthum Baden genehmigt worden, auch deßhalb wegen seiner erprobten anerkannten Güte und feinem Parfüm sehr zu empfehlen ist.
Von diesem kölnischen Wasser erlaffe ich
die ganze Flasche zu 22 kr.
die halbe „ „ 12 kr.
Zur geneigten Abnahme empfiehlt sich bestens
Joh. Chr. Fochten beiger.
Niederlage bei Kaufmann Reuscher in Calw.
Liebenzell.
Einladung.
Morgenden Donnerstag den 4. Juni feiert unser Herr Stadtschultheiß seine Hochzeit im Gasthof zum untern Bad, wozu wir alle guten Freunde und Bekannte hier und in der Umgegend höflichst einladen.
Mehrere Bürger.
GGGGGOAKGGGGGG G G
G 3)2. Liebenzell. O G Unteres Bad. G K Ich mache hiemit die er- G>
G gebenste Anzeige von der Er- G G öffnung meiner Badeanstalt G G und Sommerwirthschaft und G G lade zu gütigen Besuchen Höf- G H lichst ein. H
G Ernestine Wetzel. K
G G
KGGOGKGGGGGGGG Oberkollbach.
Holz-Verkauf.
Die Unterzeichnete verkauft am Donnerstag den 11. Juni, Morgens 9 Uhr,
circa 150 Stämme eichenes und rothtannencs Holz, für Küfer oder Kübler tauglich, an den Meistbietenden.
Wittwe Bohnenbergdr.
2)1. Calw.
Sensen, Sicheln, Wetzsteine
in schöner Auswahl empfiehlt
F. Müller, am Markt.
Calw. Nächsten Sonntag, sowie die ganze Woche über, sind frische Laugenbrezeln zu haben bei
Wilhelm Bücheler.
auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:
300 fl. Pfleggeld zu 4>/-Proc. und 70 fl. zu 5 Proc. bei I. Georg Kübler in Liebelsberg. 2)2. 200 fl. Pfleggeld bei Schuhmacher Schwämmle in Calw. 2)2. 200 fl. Pfleggeld bei Christian Bozenhardt, Kaufmann.
125 fl. Pfleggeld bei Ulrich Noth aller in Sommenhardt.
Gemeinnütziges.
Srreitung von Sohnwachs für FNeubel.
Vier Loth weißes Wachs wer den in einem irdenen Geschirr mit drei Loth Terpentinöl übergoffen, der Topf mit Schreibpapier zugebunden und das Wachs bei gelln- der Wärme (in wenig warmem Wasser oder auf einer warmen Ofenröhre) mit dem Terpentinöle geschmolzen. Sodann läßt man das Geschmolzene langsam und so weit kalt werden, bis die Masse anfängt, weißlich und fest zu werden, thut dann zwei Loth starken Spiritus hinein und sucht eine gleichmäßige Mischung zu erzielen. Anstalt Terpentinöl nimmt man bisweilen Lavendelöl, was aber theurer ist und weiter keinen Vortheil gewährt, als daß das Bohn- wachs einen Ladendelgeruch dadurch annimmt. Je mehr man Spiritus anwendet, desto besser wirddas Wachs, allein dann ist cs nöthig, die Mcubel mehr zu reiben und zuletzt mit einem trocknen Tuche abzureiben.
Unterhaltendes.
Die Neise auf einer Eisscholle.
Der Wind trieb die Wogen des Meeres weit über die Ufer; die schäumenden Wellen brachen sich am Fuße der Dünen. Die Seeleute verließen das Ufer und eilten zitternd vor Kälte nach ihren Wohnungen.
Edmund, daS kränkliche Kind des reichen Kaufmanns Hausen, hüllte sich in feine wollene Delle, kehrte rasch heim und sagte zur Haushälterin :
„Das ist ein schlimmes Wetter, Mutter Martens. Es wäre Tollheit, sein Schiff jetzt dem Meere anzuvertrauen."
„Ich glaub' es wohl, lieber Knabe; es würde auch schlimm ausfallen," antwortete die gute Alte.
„Ihr könntet schon einem solchen Sturme besser Trotz bieten," sagte Edmund lächelnd. „Eine kleine Reise wie die, die Ihr gemacht, unternimmt man nicht oft. Mein Vater- Hat mir häufig davon erzählt. Ihr seid gegen Wind und Wogen gepanzert."
„Ja, ja!" rief die Me, „wir sind überall unter Gottes Hut; was er schützt, ist wohl geschützt."
„DaS ist wahr, Mutter Martens," sagte der Kaufmann. „Ihr habt die Güte und Macht Gottes erfahren, wie selten Jemand. Der Wind braust noch immer; schließen wir die Läden. Trinken wir Thee und erzählt noch einmal die Sache von Anfang bis zu Ende. Edmund hört die Geschichte gar zu gerne wieder."
„Ich spreche aber nicht gerne von mir; man muß das Andern überlassen. Indessen ist die Sache wohl lehrreich für ein junges Ge- müth, und da ich weiter nichts mehr zu thun habe, so will ich dem Kleinen erzählen, wie mir Gott einen Beweis seiner Güte und Macht gegeben."
Bei diesen Worten schloß die Pächterin die Läden des Zimmers, setzte das Wasser an's Feuer, und als es heiß und der Thee eingesottcn war, begann sic also:
„Sieh, lieber Knabe, ich bin alt