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Calw.

Die rühmlichst bekannten ächtenRheinischen Brust ..aramellen" sind in versiegelten rosarothen Düten ü 18 kr. auf deren Vorderseite sich die bildliche DarstellungVater Rhein und die Mosel" befindet stets zu haben bei

Wilhelm Enslin.

2>1. Calw.

Stellen - Antrag.

Einige Mädchen finden bei uns sogleich dauernde Beschäftigung gegen , guten Lohn.

Schill und Wagner.

Lehrlings - Gesuch.

Der Unterzeichnete nimmt einen soliden jungen Menschen in die Lehre. Rudolph Scheuerte, Stricker.

2)1. Tübingen.

Geld-Antrag.

Zu 4'/- und 5 °/o weiß ich immer Änlehcn von jeder Größe aus dop­pelte gerichtliche Sicherheit anzuschaf- fcn, wobei ich bemerke:

1) Anlehen bis zu 500 fl. zu 5°/°.

2) Anlehen von 600 bis 15,000 fl. zu 4V- °/°-

Z) Müssen bei den Unterpfändern die Güter jedenfalls mehr be­tragen als die Gebäude nach dem Anschlag.

4) Das schuldenfreie Vermögen ge- meinderäthlich bezeugt sein.

5) Ist im Jnformativschem anzu­führen, wie die Unterpfänder im Kauf oder durch Erbschaft d. h. für welchen Preis erworben worden.

6) Um welchen Preis die Unter­pfänder bei einer früheren Ver­pfändung angeschlagen worden sind.

7) Bemerke ich, daß Waldungen ohne Holzbestand beim Unter- Pfand zu tariren sind.

Die Herren Ortsvorsteher und Hilföbeamteu bitte ich, von diesem Antrag gefällige Notiz zu nehmen mit dem Bemerken, daß Jnsormativscheine franko anher einzusenden wären.

Den 16. Mai 1857.

Erekutions-Commissär Rauck.

Calw.

Wohnungs-Vermiethung.

Das untere Logis mit Keller und Stallung in seinem Hause in der Metzgergasse vermischet aus Jakobi Hirschwirth Schöning.

2)2. Stammheim.

Geldanerbleten.

Bei der Heiligenpflege in Stamm­heim sind 100 fl. und bei dem Schul­fond daselbst 80 fl. auszulcihen.

auszuleihen gegen zwei­fache Versicherung:

100 fl. Pfleggeld bei Deuschle, Tuchscheerer. 2)2.

100 fl. Pfleggcld bei Peter Süsser in Gechingen. 2)1.

200 fl. Pfleggeld zu 4V- Proc. bei Johs. Ham mann in Oberkoll- wangen.

500 fl. Pfleggcld zu 4'/- Proc. bei Jak.Braun von Oberkollwangeu.

Geld

Luther s Denksprüche.

^Es ist auf Erd' kein schöner Kleid, Denn Tugend, Ehr' und Redlichkeit; Je länger man dasselbe trägt,

Je mehr es ziert und wohl ansteht.

Rede wenig, rede wahr.

Was wir nicht wissen sollen,

Das sollen wir nicht wissen wollen.

Unterhaltendes.

Fräulein du Nilian.

(Fortsetzung.)

Als Gott meinen Vater zu sich nef (die Mutter hatte ich am Tage meiner Geburt verloren)", fuhr Riban fort,machte mich die Einsamkeit und Verlassenheit, in der ich nun dastand, so unglücklich, daß ich mich durch Rei­sen zerstreuen wollte. Ich begann mit der Bretagne . . . und mit der Bre

tagne schloß ich auch; denn dort lernte ich Deine Mutter kennen, deren Eben­bild Du heute bist. Mein Her; und mein Schicksal fesselten sich für immer: ich war bürgerlicher Abkunft, sie eine Adelige; aber sie glaubte in meinem Herzen einen Seelenadel zu finden, der sie über die Standcsvorurtheile wcgsehen ließ, während mein Gold den Fürsprecher in einem Hause machte, das seit den Zeiten der Ligue zu Grunde gerichtet war.

Ich brachte meine Frau nach der Normandie, wo sie sich rasch an die Handelsgeschäfte gewöhnte; und der Himmel erhöhte unser Glück, in* dem er mir Dich schenkte. Sechs Jahre ging alles gut, und nichts blieb uns zu wünschen übrig. Eines Mor­gens sehe ich den Marquis von Lu- rucl in mein Comptoir treten, dessen Gefälligkeit mein Vater mehr als ein­mal hatte kennen lernen; er war blaß und erschöpft.Mein lieber Riban," sagte er,wenn Sie mir nicht zu Hilfe kommen, so bin ich entehrt, ver­nichtet; ich habe diese Nachtim Spiele fünfzig tausend Thalcr verloren, die ich nicht bezahlen kann. Ich habe Güter von mehr als dem dreifachen Werthc, aber ich brauche die Summe inner­halb der nächsten vicrundzwanzig Stun­den, und bin aus Rücksicht aus meine Frau und meinen Sohn nicht im Stande, eine solche Thorhcit zuzuge­stehen. Wollen Sie mir die fünfzig tausend Thaler geben, so werde ich Ihnen eine Verschreibung all' meiner unbeweglichen Güter auSsiellen, die Sie oder ich im Verlauf der nächsten zwei Jahre verkaufen, damit cs nicht den Anschein habe, als ob ich dazu gezwungen worden wäre." Ich ant­wortete dem Marquis, daß ich im Ganzen nicht mehr besitze, als die fünfzig tausend Thaler, daß jedoch, wenn meine Frau damit einverstanden