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glauben?"" fragte sie, indem ,ibr die Thräncn über daS Gesicht rannen Glauben Sie eS nur, Jungfer Kakba rtna! sagte ich, denn ich wußte damals uv» nicht, daß sie Ihre Frau war Du lügst! Du lügst!" " fuhr sie wie eine Wahnsinnige auf.Und wenn Du die Wahrheit sagst, so will er rssick nur bethören, damit ich schweige» und ihn nicht öffentlich anklagen seit! Doch das bat er nicht zn fürchte»,"" fügte sie mit einem Lächeln hin;», das mir Mark und Bein durch schnittDer Priester, der uns heimlich getraut hat, ist schon längst gestorben aber nein, wenn ich auch Beweise hätte, ich würde nie gegen ihn aufirete» Mag er sein reiches Fräulein heirathen, daS ihm der Pater bestimmt Hai, ick werde ja nicht lange mehr leben!" Sie ging aus der Laube» unv ich hätte nicht den Muth, ihr mehr zu sagen. Der Sommer ver- stoß, der Herbst kam, aber immer nock blieben Sie aus. Die Domestiken des

daS Schloß zurückkam, wurde mir an- geknndigt, daß ich am nächsten Morgen nach Wien zu meinem Herrn gehen solle, der von dort ans eine Reise nach Italien unternehmen würde. Mit Son­nenaufgang Mr ich gerüstet in hem Fvrsthause. Katharina, ein kleines Bündel tragend, erwartete mich schon Sie hatte sich heimlich aus dem Hause geschlichen, und, wie sie mir sagte, dem Vater einen Brief hinierlassen, in dem sie ihm ihre Abreise angekundigt. Um Mittag kamen wir aus die große Straße Ich miethele einen Wagen, und wir fuhren bis zur Nacht weiter. Katharina hatte keine Ruhe, ehe der Morgen au brach, befanden wir uns wieder au dem Wege.', Herr Baron, wie hat daS arme Wese» gelitten! Si nahm weder Trank noch Speise zu sich, von einer fürchterlichen Angst gefoltert, drang sie nur stets auf ein rasches Wei tcrreisc». Ich ricth ihr, einen Tag zu ruhen, weil ich sah, daß sie ernstljch

Schlosses zählten sich wirklich, daß frank war umsonst, sie drohcre allein Sie sich in Wien verbeirathc» würden !zu gehen, wenn ich sie nicht begleiten Da ging ich wieder- eines Tages nach würde Eine Tagreise vor Wien ward

dem Forsthause. Als ich mich dem Gar­ten näherte, sah ich. Katharina. Ach, Herr Baro», ich war erschreckt bei ihrem Anblicke, sie sah sich'nickt mehr ähnlich. Das Gesicht war bleich und hager, die Blicke der großen Auge»" ;

Ich erlasse Dir die Beschreibung!" uniechbrach. ibn Albreckt. ,Erzähle die Fluchs,..d.ie Reise nach Wie»!"

Friz, hatte sein Taschewuch hkivorgc- zogeyiMd fick,die Thränen getrocknet.

"OMNYsbaUe Mich dir arme Katha­rina gesehen,"-pikt «r bewegt fort,als sie meine Hrnd ergriff, und mich in die Lande. ;gg. Omn erfolgte die Scene, die ich.Ihnen früher schon oft geschildert habe«.. ^Weyn Du .mich nickt nach Wien,begleitest, so', gehe ich allein!"" ries sie verzweifiungsvoll aus Ich konnte ihren-Bitten: nicht widerstehen, als sie niedersank utid mcine Knie um klammerte. Sie. ist ja die Frau meines Herrn, dachte ich, und wenn du sie ihm -ufübrsti erfüllst, du deine Pflicht; du sollst scher sie wachen und darum kannst du sie nicht: allein reise» lassen. Wir sezten also de» folgenden Tag zur Ab reise fest, denn ich begriff ja wohl, daß Katharina nickt- zögern durfte. Der

ibr Instand so bedenklich, daß ich sie in ei» Kloster bringen mußte, dessen fromme Nonnen, wie man mir erzählte, sich mit der Pflege der Kranken beschäftigten Man fragte nickt, woher Katharina käme und wer sie sei man sah ihr Leiben und nahm sie großm.ülhjg auf. Ich blieb in einem Wirtkshause, das in der Nähe lag AlS ich sie am an­dern Morgen besuchen wollte, erfuhr ick, daß sie in der Nackt einen todten Knaben geboren habe. Id durfte sie nicht sprechen und ging in meine Her­berge zurück, die ick einer Nonne beieick- net hätte. An jenem Tage schrieb ick Ihnen den ersten Brief.' Denselben Abend kam ein Bote aus. dem Kloster und forderte mich auf, sogleich zn Ka tharinä zu kommen, die sehr krank ge­worden sei. Als ick in ihre Zelle trat, rang sic bereits mit dem Tode. Sie konnte , mir nichts weiter sagen, als: ich verzeihe ihm, möge er meiner gedenken, ick bin ihm treu geblieben bis in den Tod!"" Unter den Gebete» zweier Nonnen verschied sie. Am näck sten Morgen lag sie mit ihrem Kinde im Sarge. Ich drang darauf, die Be­erdigung nicht zu beschleunigen, da der

Zufall.untcrstüztc nirck, denn als ich iiisGatte der Verstorbenen kommen muffe;

man wartete noch drei Tage, aber Sie kamen nicht, Herr Baron, unv die Leiche mußte beigesezt werde». Betrüb, reiste ick nun allein nach Wie». Eie wissen, ich kam in dem Augenblicke an, wo Sie meinen Brief lasen Sie waren von einer Reise zuruckgek.hrt, die Sie ackr Tage von Wien fern gehalten hatte. Zwei Tage später standen Sie an dem Grabe Ihrer Gattin, wo Sic schworen, eine furchtbare Racke an dem boshaften Verleumder zu nbcn. Dann traten Sie, »IN sich zn zerstreuen, die Reise nach Italien an. Ei» Jahr später kehrten wir zurück, um Ihren Banr zu Grade zu tragen "

Friz schwieg Er schien von der Er­zählung ungewöhnlich angegriffen zu sein. Mil der stacke» Hand hielt er die her» vorgueUenven Thränen zurück. AK vreckk sta»rtc in finsterem Sinnen vor fick hin.

F'ft," sagte er plözlich,ich Hube ei» großes Versehen begangen, daß ich mir von der Priori,, deS Klosters den Todesfall nicht habe bescheinige» lassen Nickt wahr, Du kannst Deine Angaben beschwören?"

Mir gutem Gewissen, Herr!" ant­wortete der DienenDessen wird es aber nickt bebüisen, wen» Sie sich der aimlichen Bestätigung des Klosters ver­sichern, die man Ihnen nickt verweigern wird. Herr Baron, die arme Katha­rina scklummen so ruhig in ihrem Gra­be, daß Sie sich dreist als Wittwer be­trachten und eine neue Wahl treffe» dürfen. Legen Sie endlich D-ie Trauer ob und geben Sie sich .de» Freuden des Lebens wieder hin."

Friz," murmelte Albreckt,man bat mir i» Lpäa ein Blatt'gezeigt, das vou Kalharina'S Hand gesckricln n war und die Jahreszahl 184» ring."

Wer zeigte cS Ihnen?" fragte der Diener auffahrend.

Jener Herr von Fusical, der lange blasse Mann ES ssollte mir beweisen, daß meine Frgu noch lebt." ,

(Forisezung folgt).

Predigen wird am Sonntag den 5.! Okt: Vikar Fischer.

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