Die weiße Rose.

(Fortsezung).

Ich fordere nicht die Gnlhüllung des Geheimnisses, vo» dem Eie neulich

Dann, Helene," rief er aus,wer­de ick nicht ermüden, mich um Ihre Gegenliebe zu ln wer den Aber verken­ne» auch Sie Ihre Stellung nicht in unseim Hause"

r h>» Sie auf, »um Her,!" rief sprachen, daß es auf Ihrer Seele haf die jnii.e Lame in einer maileivoll.n tet; aber gebe» Sie mir Gewißheit, ob Angst, und rndem sie starren Blicks ans ich, zu welcher Zeit es auch sei, vonck.n Knuenv-n herabsah Ihrem Herzen eine günstige Entsckei-! Sie zog ihn empor und entwand sich düng erwarten darf." -sanft seinen Händen In dieser» Lri-

Jhre Mutter, mein Herr!" stam Fgenblicke ließ sich die Glocke der Kom melke Helene, erschreckt über de» Un- nrerzieniärbin vernehmen Helene ver gestrim des jungen Mannes. jneigle sim und verschwand durch eine

Meine Mutter wird es Ihnen vairFThür. ken, wen» sie ihren Sohn -u dem gluck-!Dieser Gugel wird mein Weib," liebsten der Menschen macke», unv er flnstole der enirnckie Rob«rt,und west Wird cs sein, Helene, wenn Sie sich fick die Welt mir enigegr»stillte! Sie entschließen können, seine Hand anzu kann mir anders handeln, denn sie ist nehmen Gnlreißen Sie mich den ein zausnhl.ndes, taktvolles Mädchen, furchtbaren Zweifeln, die mein Herz Ach, -ck »rockte alle M<»Icke» umariire», iernagen; sagen Sie mir nur mit ei-möchte sie all, »o glircklrch »lacke», wie nem emsigen Worte, ob ick hoffe» darf, ick jert druck das Geständnis! Hel nerr'S daß jenes Gebeimniß Ihnen keine Fes geworden bin. Sie liebt mick! sie liebt sein anlegt, daß es Ihnen nock frei mul ! Gs unterliegt keinem Zweifel!" steht, ohne Zwang den künftigen Le-s Gine Stunde später ließ sich , er Ad bensgefährten z» wählen." Pokal P,»i anmrlden Robert selbst

Ick habe Sie gebeten, mein Herr, führt, d,n Reck tsanwalt in das Zimmer

mir Zeit zu gönnen

r

stamm.lte sie. seiner M»"-r die ihn mit großer Nen-

Und auch Sie selbst bedürfen der Zeit, gierde empfing, um die kenne» zu lernen, die Sie in IhreM adam, , begann der Advokat, Familie aufnehmen wollen. V rgessenman hat mich z»»r Verkheidiger eines Eie nickt, daß es sich um ihre ganze g,wisse» Franz Osbeck berufen, der we- Zukunfi handelt." ^ge» politische» Verbrechens in Ihrem

O mein Gott, diese ewigen Bc-sHanse verhaftet wmde."

denken!" rief Robert hingeriffei,Ich fürchte nickt, daß meine Liebe sick än­dert, den» Sie/Helene, bleiben ja die­selbe, auch wenn Sie nie den Schleier'iiicht weiter r» verwickeln, denn ich ken

Leiber!" rief eniriistct die Wittwe. Uebriqens, mein Herr, ersuche ich Sie, mich in diese traurige Angelegenheit

vo» Ihrer Vergangenheit nehmen." jire Franz Osbeck nickt, will ihn nickt Sie sezc» ein großes Vertrauen i» kennen, obgleich er unglücklicherweise mich, das ick' vielleicht nickt verdiene." mein Neffe ist. GS bedarf wohl wei- M cin Mißtraue» erstreckt sich nur.ler keines Nachweises, daß die Korn­aus die Freiheit ib«es Heuens " -merzienräthiir Simoiri mit einem vagi- Jch würde eS Ihnen längst qcsagtckendeii Demokraten nicht in Verbindung haben, Herr Simon!, wenn ich in die-!sleht. Ich habe mich schon von ihm srr Beziehung gefesselt wäre. Tie losgcsagt, noch ehe er sich gegen den

Pflicht der Dankbarkeit erfordert eirsiStaat vergangen." unumwundenes Geständnis;." !Auch kann man nicht sagen," fügte

Heck ene, Sie können noch eine Wahl Robert hinzu,daß wir ihm seine Flucht

treffe» ? "

Ich kann es!" flüsterte sie. verwirrt die Au gen zu Boden senkend Roher k stürzte zu ihren Füßen nieder; hastig ergriff er ihre beiden kleinen Hände und bedeckte sie mit glühenden Küssen.

erleichtert haben; er forderte eine Geld untcrstüzung wir habe» sie ihm ver­weigert, um uns durchaus in keine Be­ziehung zu ihm z» sezcn."

Verzeihung," sagte ruhig der Advo­kat,es ist nicht ''.eine Absicht, irgend einen Mitgenossen des Angeklagten aus­

suchen z« wollen, um vi'ell,ickt dadurch feine Schuld zu verringern, die, leider muß ich es sagen, ek atant am Tage lieg«; aber die Pflicht gebietet mir, ru so,sperr, wieweit ich seine» Allgabin Glaub,» sch.rcken kann."

Sollte Her, Osbeck seinen eigenen Veriherdlger belügen?" warf Robert höhnend eNI.

Wenn auch nicht mit Vorsaz, mein Herr; aber das Unglück scheint seinen Geist so geschwächt zu haben, daß ich nur mit großer Vorsicht seine Aussagen ausnehmeri dars. So behauptet der Gefangene beharrlich, Ansprüche auf die Hälsie Ihres Vermögens zu ha­ben "

Der Advokat unterbrach sich, und sah mit einer» fein-n bäckeln die Wittwe an. Madame Limoni, die darauf vorbereitet war, bli,b nibig

lind Sie, mein Herr, wollen diese Ansprüche aelrend machen.

«Nein, Madame, daru bin ich nicht berufen Ick mußte ein schlechter Av- votar sein, w-nn ich einen Krinsinalprozeß mit einer Gibscl aflSangelcqenhcit ver­mischen wollte"

Was ist in diesem Falle der Zweck Ihres B.sricks?" fragte Robert.

Kein anderer, als mich über den Geisteszustand des Gefangenen zu in- formiren. Gs kommt Alles daraus a», vo» welchem Gesichtspunkte ick bei mei­ner Vertbeidigung ausgehe, die unstrei­tig eine der schwierigste» Aufgaben für eine» Rechtsgekchrten ist. Tbatsacken, die nickt nur ihre Wirkung ausgeübt, sondern auch durch Zeugen bewiesen sind, kann selbst der scharfsinnigste Jurist nickt hinwegdisputiren, und es würde ei» arger Fehlgriff sein, wollte ick in diesem Sinne meinen Klienten zu ver- theidigcr, suchen. Franz Osbeck ist nackt meiner Ansicht für das Leben verloren; man wird ihn sicher zum Tode verur- theiieir, wenn es mir nickt gelingt, ihm eine Stelle in der Irrenanstalt zu ver­schaffen. Meine Aufgabe ist, ihn so weit als möglich von der drohenden Strafe zu befreien, und wird er den Händen der Aerzte überliefert, so ist dich keine Strafe, sondern ein LooS, das ihn guck dann betroffen haben wür­de, wenn er sich des Vergehens nicht schuldig gemacht hätte."

Mutter «nd Sohn sahen sich mit