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Dieser lezte Grund ließ sie von die­ser Bitte absiehc».

O sagt mir, was kan» ick für ihn tbun?" rief sie.

DaS wird sich wohl später finden," sagte er ausweichend.

Noch einmal, »och dringender bat sie, ihr das Woveisihe» mit ihrem Va ter zu erwirken sic sank sogar vor ihm auf die Knie nieder. Nie halte er sie schöner gesehen, als in diesem Schmerze, dieser Demuih; er hatte sie lange nicht so »ah gesehen, jezt des merkte er erst, welche Veränderung seit­dem mit ihr vorgegangen. Der Liebe ihres Erich gewiß und ln der Hoffnung, daß sie seit seiner Heldenlaiisbahii ihm noch ganz vereinigt werbe» könne, hat­ten alle ihre Reize sich reicher und vol­ler entfaltet, und die Si-gesgewißhei» der Liebe hatte ihrem Miliz den Stem­pel der vollendet weiblichen Schönheit aufgedrückt. Bertrand'ö sinnliche Na­tur regte sich mehr und mehr er hob Katharinen aus und sagte:

Ich will sehen, ob es möglich ist, daß ich Euch morgen zu Eurem Vater fuhren kann allein dürft Ihr ihn nicht sprechen und es wild schwer dal» te». daß Ihr von den andern Richtern »nd Magistraispcrsonen durch meine Verwendung diese Erlaubniß erhaltet

aber ich bringe damit Euck in rnei- ner Stellung ein großes Opfer welchen Dank Hab» Ihr dafür?"

Den innigsten Dank eines gerühr­ten Tochterherzens!" sagte sie, vor sei­nen Blicken zitternd.

Er lächelte faunisck, legre seine Hand aus ihre Schulter und sagte:Nun, Zbr werdet dock endlich dafür mir ei­nen Kuß gönnen?"

Sie trat schaudernd zurück und sagte tonlos:Fuhrt mich zu meinem Vater

Ihr veripracht's kein Dienst fin­det seinen Lohn, bevor er nickt ausge sübrt ist."

Er biß sich in die Lippen und ent­ließ sie ohne weitere Entgegnung.

Als sie fort war, ging er aufgeregt in seinem Zimmer ans und nieder »Jezt läuft sie mir selbst in's Garn!" rkf er,wie schön sie ist! Was soll sch thuii? Versuche ick'S, Witten borg zu retten, erwerbe ich mir seine! Frcukdschaft, den Dank der Tochteru

chann darf sic sich nicht mehr weigern, mein Weib zu werden! Aber die Toch­ter eines abgese-ren Bürgermeisieiö? Nein, nimmermehr! Und käme es sucht zur Äbjezmig so entginge mir sein Amt. Das geht nickt. Witleu- borg muß schuldig sein ich werbe meine Maßregeln darnach ergreifen."

IV

Katharina duiste ihren Vater wie- veisehen. Wie ward ihr, Va sie seinen Kerker betreu! Eine elende Zelle war's, in der jedes Geiälhe maiigelle, einen Strohsack und eine hölzerne Bank ab­gerechnet, aus welcher d^r Gefangene sag. Wie war er verändert! Die stol ze Gestalt mil der niajenätischeii Hat tun» war gebeugt und zusammeuge funken, das sonst so fusche Amliz war bleich und runzelig, der Glanz seiner Augen halb erloschen.

z» bringen bereit wäre!"

Vertraut» lächelte arglistig. Dann versprach er hoch und theuer, daß er Alles ausbielen werde, Wittcnborg zu reuen, daß aber seine Sache sehr schlimm stunde, va alle Heimkehrenden wider ihn zeugten, und die Hansa eS nickt iiiigesirasi hiiigeyen lasse» könne, wenn ihre Feldherren durch Pflickrvrt- gessenheil eine ganze Flokle opferten ivun viel gegeben, von dem werde viel gefordert.

(Fortsiznug folgt).

Vermischtes.

Der neue Sommersahrlenplan unse« rer Eisenbahn ist erschienen und tritt derselbe mil dem 1. Mai in's Leben. Nach demselben gehen von Stuttgart An äußereö!guS folgende Züge ab: nach Fried« Wohlleben gewohnt, hatte die Eillbeh-si j chsha seit: Morgens 5 Uhr 30 rung desselben ihn schnell gealtert-siMn, Vormittags 11 Uhr, Nackmik« noch mehr dieser Sturz von seiner- tags 3 Uhr 55 M. (Eilzuq bis Ulm); he, diese Beraubung seiner Würde,^nur bis Ulm. AbendS 5 Uhr 50 Min., dieß Bewußtsein, sein Unglück, wenn ^dann nur ViS Eßlingen: Morgens nicht verdient, so doch verschuldet zu 8 Uhr 30 M-, Nachmittags 2 Uhr haben. luriv AbendS 8 Uhr. 15 M. Rach

An Bertrand'S Seite trat die Toch-Bruch sal und Bietigheim (resp. ter bei ihm ein und umarmte ihn un-jHeilbroiin): Morgens 6 Uhr LO ter Thränen. Auch der Gefangene M , 9 Uhr 15 M., 11 U. 25 M.,

konnte zum Erstenmale weinen, da er^Eilzug bis Bruchsal); Nachm. 3 Uhr sei» Kind wieder sah. Gerührt streckte 5 M., Abends 6 Uhr 5 M-, nur hi­er Berliand die Hände entgegen und Bietigheim geht «in Zug AbendS 8 ries: -Uhr.

Daran erkenn' ich Eure Treue!f

Ihr haltet in dieser Prüfung bei unS^ Die Großartigkeit der Kön­aus wenn sie übelstaiidc», wudsumtio» in Wien läßt sich ermes-

Euch Katharina dafür belohnen wir feiern bann vereint daS Fest Eu­res Glückes und meiner Wiedereinse- jung!"

Beltrand lächelte und indem er

sin, wenn man siebt, was im vergan­genen Jahr allein fnr materielle Ge­nüsse eingesührt worden ist. Es ka­men in die Kaisersiadt lrL Millionen Eier, 88.000 Ockfen, 100,000 Käi-

Kacharina de» Kuß raubte, de» er sich! her, 90,000 Schweine, i00,000 Ei- gefter» auSbebuiigen, sagte er:Und mcr Wein und 1 Million L00.000 sagt jezt Katharina immer noch nein?" Hühner.

Der Vater sah sie stehend an undj

flüsterte:Auf seine Stimme wird daS Meiste ankommen wen» Du ihn verschmähst, so"

Katharina ließ ihn nickt vollenden, sondern sagte, schnell ihr Haupt demü müthig zur Erde neigend:Für meines Vaters Leben und Freiheit giebt kein Opfer, das ich nicht mit Freuden

Wer noch baieriscke Zehngulden- Bank »oten vom Jahr 18ls1 liegen hat, der mag sie flott macken, denn sie gelten nur noch bis 31. August d. I.

Redigirl verlegt und'gedruckt von Rivlniur-