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Die Magdeburger Hagelversicherungs-Gesell­schaft

übernimmt auch in diesem Jahre Versickerungen zu b :l Ilgen festen Prämien.

Wird die Versicherung ans fünf Jahre oder länger genommen, so gewahrt die Gesellschaft einen an­sehnlichen Rabatt.

Wer seinen Prämien-Bctraq nicht gleich bezahlen will, erhält Borgfrist bis Martini.

Die Entschädigungen rverve» in alle» Jahre» stets prompt, voll und i» daarem Gclde binnen Mo­natsfrist nach Feststellung des Schadens ausgezahlt

In Wirtemberg wurden im vorigen Jahre auf L2 Feldmarken Entschädigungen geleistet und waren die Versickerten mit Regulirnng der Schäden vollkommen zufrieden.

Prospekte, Polize - Bedingungen, Antrags - Formulare werden gratis abgegeben, sowie jede zu wünschende Auskunft bereitwilligst crtheilt.

Der Haupt Agent:

Fcrd. Garnier in Stuttgart.

Bezirks-Agent:

Feld. Gcorgii Kaufmann in Ealw.

Brennölersparnifi. i

Die Erfahrung hat auf eine Erspa­rung von Brennöl geführt, die bei je­der Lampe angewendet weiden kann. Das Verfahren ist einfach folgend-s: Man fülle die mit Docht versehene Lampe bis zur Hälfte mit gewönlichem Kochsalz und gieße dann gereinigtes Oel bis ungefähr V- Zoll über die Oberfläche des Salzes darauf. Ver­suche haben bewiesen, daß hierdurch mehr als die Hälfte erspart wird. Das Salz wird während des Brennens lang­sam verzehrt und muß daher von Zeit zu Zeit erneuert werben. Das Licht ist reiner nnd Heller als beim Verbrennen des Oeles ohne Salzzuthat, und an der Spize dcS Docktes bildet sich kein Sckmuz.

Johann Wittenborg und seine Tochter.

(Fortsczung).

Gerade weil man früher den Bür­germeister Wittenborg so hoch geehrt, weil man noch vor Kurzem so stolz auf ihn gewesen und seines Lobes sich nimmer hatte genug thun können, gerade darum verurtheilte man ihn nun so hart und so überschwänglich; wie man ihn erst gehuldigt, schmähte man ihn nun. Laut forderte mau: daß er

rur Rechenschaft gezogen, gefangen ge­halten, bestreut, enthauptet werde ja, um ihn der Volkswnth zu entziehen, konnte man nicht genug eilen ihn von dem Schiff auf das Rakhbaus und dort i» sichere» Gewahrsam zu bringen.

Katharina halte nicht so bald diese Schreckensbotschaft erfahren, als sie an baö Fenster trat und wartete, wenn sie Berirand, der ohne Zweifel auf dem R>rlhhaus war, werde von da zuinct- kehren sehen Aber oft trat sie wieder zurück und mußte sich feschallen nickt umzusinken, wenn sie von Vorüberge­henden zürnende Blicke wider das Haus gerichtet sah, Flüche und Verwünschun­gen ausftoße» hörte. Sic konnte dar­aus schließen, was ikr Vater selbst von einer solchen Stimmung zu erwar­ten habe. Endlich kam Bertranv und kaum war sie ihn ansichtig geworden, so verließ sie ihr HauS und betrat kurz irack ihm das seinige. Es war der schwerste Gang ihres Lebens aber er war der einzige Mann, von dem sie Beistand für ihre» Vater hoffen, vor­erst Wenigstens von, ihm hören konnte, da er" ihn gewiß gesehen und was thäte eine Tochter nicht für ihren Va­ter?

Bertrand lächelte höhnisch, da er Katharina in sein Haus treten sah, ging ihr höflich entgegen und sagte, ihre Hand ergreifend und küssend:Ei, was verschafft mir denn die Ehre die­ses holden Besuches?"

Das branckt Ihr nickt erst zu fra­gen, Herr Bertrand!" antwortete sie, unter diesem Empfang zusammeuzuckend. Mein Vater ist hier und gefangen Ihr habt Gewalt über ihn, seine Hü­ter gehorchen Euch laßt mich zu meinem Vater!"

Das ist cm sehr kühnes Verlan­gen!" sagte Heirrand.Euer Vater ist als Verräther am Bund der Han­sa angeklagt und in Gewahrsam er darf Niemanden sprechen"

Als Euch!" fiel sie ihm in's Wort, und unmenschlich wäre cs, ihm den Trost scines Kindes zu verweigern; ick will ihn nickt befreien, keine Mit­tel zu seiner Veriheibigung ihm ange­ben weiß ick denn, wessen man ihn anklagt? Ick will nur als Tochter seine schweren Tage theilen! Sperrt mich mit ihm ein, laßt mich ihn pfle­gen und trösten!"

Man hört, daß Jbr von den Din­gen der bürgerliche« Gesezgebung Nickt» versteht," sagte Berirand hämisch,eS ist nickt Brauch, eine solche Erleichte­rung Staatsgefangenen zu gewähren; und außerdem," fuhr er fort, da Ka­tharina eben wieder gegenrcden wollte, wäre es sehr unklug von Euck, Jung­frau Katharina, Euch mit ihm einsper- rcn lassen zu wollen Ihr würdet cs nickt lange anshalten, und währen» Ihr frei ctwaö für ihn thun könnt, würdet Ihr Euch dieß ja selbst unmög- sich machen, wenn Ihr Euch gefangen