wenn solches Alifbrausen Vergebung findet, daß nicht voreilige Knaben, sondern bedächtige Vater iiu Nalh- slzen, ist eine wohleiprobie gute Ein richiung was mit Bedacht bescklof- sen, mag dann Mil Kühnheit ausgt- sührt weiden, Lübeck wild nif,«. wir werden Bundesgenosse! sinvci- und gern, wie inan mick an oie Spiz- dcö Rathes geslellr, weide ich ancu a>. d'er Spize deö Heereö gehen, lobaie es ausdrichl."

Dieser Entschluß kam nicht so ganz aus des Burgeimeisielö Seele abei hoffärlig und herrscksuchlig wie c> wa>, konnte er eS nicht eitiagen sich einen, Andern uiiieroibnen zu müssen unl da er die Wahl eines HeeisnheelS nicht beschränken lonnle, nicht geviß wußte, ob eine ihm unlciwuisige Krea- lur zu diesem wichtigen Pogen be>use>- werbe» wnidc, sonbein it)i» vielleicht ein gefährlicher Nebenbuhler «wüchse so stellte er sich, wie »ru das Wou Krieg" ausgesprochen warb, als küh­nen Feldherr» bar, und indem er bei Eiste war, der nach dem Schwelle giiss, hoffte er auch, der Kommando k>ab werbe ihm nicht entgehen.

Nach allen Seile» senbele man Bo­ten und Botschail. Lübeck Hane zue>u den Kileg beschlossen und Mil ihm ra­stete sich Wismai, Nosiock, Stralsund, Greisswalbe, Äntlani, Stettin unt Kokberg. Die Könige von Schwebet, und Norwegen, Glas Heinrich von Holstein und Herzog Henriia von Mecklenburg treuen dem Bundnlß bei. Dazu bewilligten bi preußischen Städte einen Psunvzvll und der Krieg war gegen Waldemar ei klärt. Bald war eine Ln>ehiillche Streitmacht beisammen bas Hee, der verbündeten Frusten befehligte bei Gras von Holstein, bas der Hansa der Bürgermeister Johann Witte» borg.

Ließ Alles war wohl angeregt wor den durch den einen Tag von WiSby, aber Wochen und Monate vergingen, eh' diese Bündnisse geschlossen wrilder und diese Beschlüsse zur Auöjührun^ kamen.

Diese Zwischenzeit denuzte Bertram mehr und mehr, in den Bürgermei,le> zu dringen, daß er ihm die Tochter verlobe, ja daß er auch die Hochzeit

beschleunige, damit sie als seine Gat­in einen sicheln Sckuz in seinem Han- e finde, indeß der Vater in den Krieg sirhe. Tenn Beiuand, zu feig, um ich an irgend einer Untelnehmnng zu beiheiligen, bei bei Gefahr war, rüste­te wohl seine Sckiffe aus und cnlbol ille seine Lenlc den Z»g Wider die Dänen mltzumeichen aber e» iviißic s als »olhwcndig daizuiiellen, baß ci) daheim in Lübeck bliebe, indeß das! 'Amt des BürgeimeisieiS zu vciwalleii iid über die Lladl zu wachen. Za, er besaß Gcwandlheil genlig, es seines Mitbürgern als ein Opffr darznuel- en, wenn er in ihien Mauern bliebe iiiid ans die Lorbeeren des Krieges ver- sickle. Der Bürgermeister gab seinen Hilten nur zu leicht Gehör, er lhcilte seine Wünsche bei Kalharinen ließ er feine Vorstellung unversucht, doch vermochte er nicht gegen die einzige Lvchter tyrannisch zn verfahren und ihren Thränen zu wideritehen. Er veisicherte ihr, daß er nur dann ruhig in den Krieg ziehen und dem möglichen Tod in's Auae sehen könnte, wenn er sie alS Beitrand'S Gattin wisse und während sie stark gewesen gegen zorni­ge Drohungen, wußte sie oft nickt, wie sic das väterliche Flehe» zurück-! weisen sollte, den emsige» und legten Wunsch, den er Angesichts eines Ab­schiedes, vielleicht für ewig alS denje­nigen ansstellte, der ihm Alles leicht machen würde: Leben wie Sterben. Nur jezt flehte sie, Angesicktö dieser trüben Zeit solle er sie mit dem Hock- wiiseste verschonen, ein Frevel sei es kr am deutschen Namen und an deut­scher Ehre, jeck an Persönliches zu den­ken und gar ein fröhlich Fest zu feiern und daß Bertrand dieß nur wollen könne, erniedrige ihn immer melsr in ihren Augen! Solch' ein Grund drang bei dem stolzen Bürgermeister durch: die Tochter sollte nickt seinen Patrio­tismus beschämen.

Aber wenn ich bleibe, wirst Du sein Weib!" sprach er, und nahm ihr Weinen für Zustimmung. Nur die Bedingung erfüllte er: daß Bertrand versprechen mußte, sick indeß ihr nicht zu nähern, da cs für eine ehrbare Zungsrau sich nickt geziemen wolle, daß in der Abwesenheit ihres VaterS ein Mann daS Haus betrete.

Mit ihrer alten Wirthsckafterin El­sa wollte sie indeß ganz zurückgezogen wie eine Gefangene leben. lind irm des guten Nuffs seiner Braut willen, da er aus die äußere Sitte vor der Welt das Meiste hielt, willigte Bert» raub auch in riese barte Bedingung. Lag dock leine Wohnung gegenüber mnd konnte er von seinem Fenster aus die Hauslhn, des Bnigermeisters hü­te» und sorgfältig kontroliren, wer da­durch aus- und einging. Aber freilich bis zur Hinteren Gaiteumaucr reichte weder sei» Blick noch sein Argwohn. Er ahnte nickt, daß am Abend, bevor die Mannschaft oer Flotte sich «schiff­te und diese die Anker lichtete, sein Komptoirist Wieringcr über diese Gar­tenmauer kletterte und die stolzeste keuscheste Jungsiau Lübecks, die mit edlem Zürnen der leisesten Berührung von Bertrand's Hand sich entzog, dort den armen Jüngling cnrailcle und zärtlich in seine Arme sank.

Der Gott der Liebe schstzte die Lie­benden vor Argwohn und Entdeckung!

ES ist zum lecken Male auf lan­ge Zeit, daß ick Dick in meinen Ar­men Halle!" flüsteite Erich,und doch übeiwiegt der Schmerz der Trennung den Gedanken, daß ick jezl die Mög­lichkeit vor mir sehe, statt ein Diener ekle» Krämeisin,us zu sein und zu bleiben, nun für deuische Ehre mein Leben einseun darf und außer oder durch den Lorbeer der Schlacht noch einen schöner» Preis mir erringen kann.

(Fortsezung folgt).

Vermischtes.

Wir essen ganz gemnthlich Blutwür­ste; aber vor 900 Jahren war es an­ders; die Bereitung wurde als Frevel betrachtet. Kaiser Leo erließ folgen­des Verbot:ES ist uns zu Ohre» gekommen, daß man Blut in die Ge­därme, wie in Säcke einpackt und et so als ein ganz gewöhnliches Gericht dem Magen zuschickt. Unsere kaiserliche Majestät kann es nicht länger zuschen, daß die Ehre unseres Staates durch eine freventliche Erfindung blos alt Schlemmerei freßlustiger Menschen ge­schändet werde. Wer hinfort Blut zui