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— ich weiß nicht wie?"
„Weißt Du's denn »och nicht? Tn bist ein Kino deö Todes, wenn man Dich cikennt, — komm lasch lüeher und der Pater zog den Bauer unter ein altes Gemäuer, wo sie vor Wem gen sichtbar waren. Nu» erzählte ei rasch, daß Steding vogelsrei gegeben sei; daß in wenigen Tagen, vielleicht schon Morgen, ein Kreuzzng unermeßlicher Macht gegen sie loszllhen weide.
Kun erstarrte; „also wir sind die beiden, nach denen ich vorhin fragte?!
„Das darf er nicht mehr, der Ver rälh.r," sprach Klans mit bebende, Stimme und beide stiegen schweige»! Humus aus's Schloß. Ter Ritter stani oben; v>.r Pater blieb zürnet, — Kuii »ai feste» Schrilles vor Georg hin Georg wurde »o b bleicher als er sä on war; er schlug die maile» Äugen »» der; dae» sah er »ul schmerzlichem Bli che den Bauer au. Tiefer b.gauu ruhig:
„Heir Junker! An dem Abend, da das ävcheu, was ich mehr als mei
Uns also gelten alle die Männer ^»e Seligkeit lieble, Euch als verlobie Fahnen und Lieber, — uns, — den Braut küßte, mich dann bei der Hand
guten, treuen Christen?!" dieß war Ab les, was er sagen konnte. Gr sah einen Augenblick trübe vor sich nieder, dann den Pater forschend an und sragte: „Und Ihr, hochgeiahrter Herr? Und Ihr? — Werdet denn auch Ihr das Kreuz tragen gegen uns? Gegen Eure Brüder?"
„Niemals! Niemals! — und vielleicht ist das mein Berderben," antwortete der Pater.
„Ihr habt uns verl—- doch davon nichts mehr; kommt wieder zu uns, Pater. Ihr werdet so lange in der Mitte stehen, bis Ihr platt gedrückt werdet; rettet Euch zeit»; ans dieser Mitte heraus, lommt mit mir." So sprach Kurt und faßte die willige Hand dcS gerührten Paiers.
„Rette Tu Dick, selbst, Kurt;" sprach
nahm, mich zu Euch suhlte und sagte: „„Kurt! Habe ihn lieb, meinetwegen, denn er macht mich so glücklich, wie nur ein Erbciikiiid sein kann,"" seht, da glaubte ich eist, der Boden müßte sich unter mir austhun und mich verschlingen, Euch und auch daS Mädchen. Dann aber faßte ich den Teufel in mir beim Hals und warf ihn zu Boden und trai aus ihn und dann — dann liebte ich Euch; — Gott sei mein Zeuge, — red tdat's, — weil Ihr sie so glücklich machtet. Und dann hielten wir Waffen- und TodeSbruder- schasl und duzten uns, — und ich will ewig in der Hölle lodern, wenn ick's nicht gehalten hätie. lind Ihr schwüret auch mir: Ihr wolltet treu hangen an dem Mädchen, allewiglich. Nu» sagt mir, Herr Junker, waö habt Ihr
derselbe jezi dringend. „Eile zurück.daraus zu sagen?" Kurl vom Buhri wie der Wind, sonst bist Du verloren."chatte noch nie so viel hintereinander „Erst muß ich meine Botschaft wer-gesprochen; noch nie so ruhig, so ge- ben und sollten mich darüber tausend miessc» gesprochen und doch noch nie Henker fasse». — Wo sind' ick ihn? so gelstten, so grimmig gehaßt als — Ihr wißt ja dv-ch schon, wen ick jezt.
meine." Er sah a»ö .wie eine Ge-j Georg schwankte vor Schmerz wie ei- witterwolke, der Kurt! als er daS ne junge Eiche im Sturm. „O armer
sagte.
Der Pater verstand ihn und antworte schüchtern: „Sie haben ihm arg
Kurt! Armer Genosse! O sag: wie geht cs ihr?"
-!^ie ist sehr blaß, sehr schwach ge-
mitgespielt, fürchterlich; da gab er nach; worden. Möchte Euch jezt wohl nickt nun ist er elend geworden, ganz elend mehr gefallen. Sie ist weich und still und zerschlage». Manchmal ist er wild wie eine Märtyrerin. O sie ist not und troff»." wie! schöner so als ehedem. Und sr-
„Jch auch!" knirschte Kurt; „dock hofft auch noch. Ein liebend Herz hoff, führt mich zu ihm ick muß ihn sikcn." ja noch über die Hoffnung hinaus; das „So folge mir dnrck dieses Gaß- weiß ich an mir. Aber nun will sll chen; ick fahre Dick aui geheimem Weg Gewißheit haben. Vielleicht, so sagll aus's Schloß; dort steht er auf der sie beim Abschied — und nannte mich Rampe und schont äii's Land. . Ich dabei lieber Kurt — vielleicht halten glaube hinaus nach Steding." sie ihn fest, daß er nicht kommen kann;
vielleicht liegt er im Thnrme. Geh gi ihm, sagte sie, frag ihn von mir; beschwör ihn bei silum Kuß und je- oem meiner iniuu Augen: Jst's Euer sieur Wille, daß Ihr nickt kämet und t>uer Madeln n venaihet? So sagte sie, io sollt tck frage». Und Ihr schweigt Imster? Wurdet Euch nickt; sprecht ein einfaves Ja oder Nein, bind ist's ein Ja, nun, um des Mäbckens willen will ich's den» schon einsädeln und ver- orämeln, daß es ihr nicht gleich den Tod giebr, wen» auch ich Euch verabscheuen weide. Nun sprecht "
Lo sei's denn ein starkes, ehrli- „Ja!" fprach der Ritter, mit ernstem und festem Ton. Dann fuhr er milder sott: „Aber sage ihr auch, daß ick sie noch liebe bis über die Ewigkeil hinaus; daß mein Herz ihr noch angehött, aber daß die Pflicht — und daß ich sie rillen will, retten! Sie und Dich und wen ich kann; sag's ihr Kurt — sag's ihr."
„Ich weide. Aber nun ein Wort zu Euch Euer Herz ist so faul wie Euere Pflicht Ick: hasse, ich verachte Euch. Und bei Euerm Schwur, den ihr mir als Waffenbruder gegeben: veispieckr in» einen i»iiieeln-Kampf mit Euch aus dem Schlachtfeld. Ich werbe Euch suche», finden und müßt' ick durch tausend Söldlinge mich hindmch- schlagen. Bettpreckt Ihr mir'S?"
„Ick! verspreche es Dir, doch erst will ich sie retten "
„Ihr habt sie ausgcgebeii, Ihr habt kein Recht mehr an ihr; nun ist sie mein und Du sollst, Du darfst sie nickt retten. Das ist mein Amt — und nun —"
I» diesem Augenblicke hörte man von ferne ci» furchtbares Geschrei, wie von Wahnsinnige» herrührend: „Nieder, nieder mit dem Kezer! — Gott will es! — Wo ist er?!" so sckoll eS grell zur Burg hinaus; hastig stürzte der Knappe Georg's hervor: „Rettet Click, Paler! Auf offenem Plaze seid Ihr so eben verurthcilt, als Kezer und Kezcr- ireiind. Heute Abend sollt Ihr vertu aiun weiden, man kommt Euch zu suche».
Der Pater sah entsezt sich um.
„Ich verberge Euch, Pater," sprach Georg, „rasch in mein Gemach."
„Die Burg wird durchsucht," mghn-