Goldkurs

am 26. Febr. 1856.

Pistolen 9 fl. 43 kr. dto. Preußische 9 fl. 56 kr. Holländische 10 fl.-Stücke 9 fl. 48 kr. Randdukaten 5 fl. 35 kr.

20 Frankenstncke 9 fl. 25 kr. Englische Sovereigns 11 fl. 50 kr.

riß.

Soll leben! Wir muffen ja doch zu ihm, wie die Pfasten oeschricn haben; da ist'ö gur, wenn wir ibm sreundlich ihn»," enigegnele der Klaus, und riß den Kameraden mir fort in das dich- teste Gewüh' der Tänzer und Tiin- ker

- Ein friedlicheres Gespräch batte wäh­rend dem zwischen dem Schuldheiß nnd Die Wintererbse als Gründen, Priester begonnen. Sie waren al- §iltterti«anre. lein; alter ßuter Wein stand vor

' " ihnen und die Abendstunde Halle ihre

Die aus dem Versuchshose zu Graz Milde ausgegosscn ans die chiwürdigen erlangten günstigen Erfolge dieser Häupter. Der Schultheiß ergriff den

Pflanze erhielte» durch die vielen An­bauversuche in Baven ihre volle Be­stätigung. Troz der ungünstigen Frnh-

Becker und sagte:

Laßt den guten, dritten Fieund hier zwischen uns milthaten. Sagt

jahrswiltcrung im Jahre 1853 konnten mir, ehrwürdiger Herr, was wollt Ihr schon in den ersten Tagen deö Mai die! Morgen auf dem Landlhing vorbrin- 2'/- bis 3 Fuß hohen Erbsen geschickt-gen? Sagl's jezt schon, wo ein gutes ten werden, und erwiesen sich als ein Wort ein gutes Ort findet." sehr gutes und kräftiges Futter für! »Friede will ich bringe», Schuldbeiß! Rindvieh und Pferde. Bereits in der Friede!"

Mitte res Juni standen die Erbsen »DaS ist ein kostbares Wort, Pater; wieder über 2 Fuß hoch und wurde aber aber um welchen Preis? abermals gemäht um einer weiter» Eure Kirche, nehmt's nicht nbel, Pa-

Fiucht Plaz zu machen.

Die Stedinger.

(Fortseznng).

»Drei Jahre in der Hölle für eine

ter! Eure Kirche, thnt wenig um Got kessohn. Sagr'S kur, heraus: was fordert der Erzbischof?"

Für sich die nernn Zehnten und s»r die Oldenburger das H,rreng>richt O gcbt's, gcbt's Schuldhciß! Lasset Euch versöhne» mir Gott "

»Das bin ich, Herr Pater! Das

Stunde an ihrem Herzen," so rief er lwff' >ck zu sei»! Durch guten Wandel, jezt wieder und dann dazu:Und sechs Gebet und Fürbitte. Aber Herr

Jahre in der Holle für einen Griff an ^ackr ich war' cs nicht, wenn ich des Junkers Gurgel." >da;u thät, was Ihr verlangt, denn

Durch solch niiniittelbare wilde Na ture Kirche verlangt das Unrecht." Inrkrast rauschte die Leidenschaft »och! »Rom hat gesprochen in dieser Sa-

hiu wie ein seffelloser Bcrgstrom, grau bat gerichtet."

sige Schluchten reißend nnd die tiefsten! , »Rom kann nicht richten in seiner Tiefen drirckwülsend. Er war schreck-fflgenei, Sache." lich und bemirlcidenswerth, wie er so »Was die Kirche spricht, hat Gott da stand und durch das Fenster schau- g^h'wchen"

1e nnd Musik um ihn her klang und! »ll»d was das Recht sagt, ist auch Jubel nnd Tanz ihn umwogte, und die Gotte sworl. Und unter Recht spricht, tdönern n Decher ihm klangen wie sein daß wir freie Bauern sind; nur unter- Gradgelente. Der Klaus trat hinzu lban den, Kacker und nickü s uld'-g zu

und brachte ihm des Schulzen mahnen­des Wo>! und einen vollen Becher, er nickte nur. Dann hezte der Klaus ihn bitter und scharf, da zuckte er zw sawmen.

Der Teufel soll leben!" ries er jezt, indem er Lun Klaus den Becher cnt-

q>be» Zins, Sckoß oder Zehnten, wie Ihr verlangt; als Ihr bei uns wäret, sagt Herr Pater: war da ein Mann reicher im Stcdiugerland als Ihr? Gaben wir Euch nickt in Hülle und Fülle, was nur Euer Herz begehr­te? Wir gaben'S Euch, als dem Die­

ner Gottes, als dem Veiknndcr der heiligen Ehristuslehre, die uns hell und froh nnd gut gemacht hat, und gaben'S gern, weil wir wollten und weil wir Euch liebten. Ihr verließet uns irr

unserer Roth. Ihr-dock still

davon; still, sonst rrillelt'ö zn sebr am Heizen. Schenkt ein! So! Und nun iiirilt mit mir: Es lebe das deut­sche Reick! ES lebe der Kaiser, unser Herr!"

Der Scklildheiß war oufgestandcn voll Begeisterung; Hand und Stimme zitterte» noch von tiefer Bewegung. Der Priester stand ihm gegenüber, den feuchtglänzendeu Blick in das goldene Naß gesenkt, und sprach mit bebender Stimme:

»Er lebe!"

Dann klangen die Becher aneinander hell durch die kiese Stille des Zimmers nnd ei» einsames Lickt au der Decke warf seltsamen Schein auf die beiden ehrwüilügen Feinde, die hier so freund­schaftlich ver,int waren.

Und auch draußen stände» zwei Fein­de, vereint in Frenndschasl und Liebe: der trozige, dräuende Graf von Olden­burg und die Tockter des starren Bau­ern. Sie wann sie wußten selbst nickt wie - vom Tanze weggekomme», unter eine hohe, breitgeästete Bucke getreten, dock immer noch Hand in Hand, wobl gar Arm in Arm, als wen» sie wieder antret,n müßten zunr Tanze. Sie batten erst kein Wort mit einander gesprochen; darr» sprachen sic auf einmal vom Abschiede, den der Junker morgen früh nehmen müßte. Da bebten Beide, und Eines fühlte das Beben deS Ander» und bebte da­rum um so heftiger. Dann sprachen sie auf einmal von Krieg und Tod, von der Fehde zwischen Stcding und Oldenburg und Eins warf dem Ander» das Verderben vor. Dann sprachen sie wieder nichts; aber sie saßen auf einem Steine und hielten fick, leise um­schlungen; nun hörte man nichts ande­res als das Klopfen zweier Herzen, dann Flüstern, dazu sah man Thränen blinken; dann standen sic wler«r auf, und was sie n»n sprachen, das hör­te Niemand als die schon leise verge­hende Nackt, daS war ihr Abendmahl der Liebe.

»Engel seien um Deinen Schlaf,"