342
Ten 18. Okt. 1855.
Schnldheißenamt.
Dreher.
Außcramlliche Gegenstände.
Calw.
Mein oberes hinteres Logis ist ans Martini oder Lichtmeß an eine stille Familie zu vermiethen. Auch ist fortwährend gedruckter Zeug, Sarsnct und Futterbarebet zu haben. Um gütigen Zuspruch bittet.
Karl Schramm,
Färbers Wiliwe.
Calw.
Bei mir sind zu haben:
JahlungS - Mahnbriefe an Schuldner solcher Forderungen, welche nach dem Geseze v. 6 Mai 1852 mit dem lezten Dez. d. I. sich verjähren. 1 Stück 1 kr., 12 Stück 9 kr.
Ferner:
SÄNlldklagschrciben für dergleichen Foiderungen, 1 Stück 1 kr.. 12 Stück 9 kr.
Durch, das Veijährnngsgese; vom 6. Mai 1852 cvollständig abgedrnckt in Nro. 40 Jahrg. 1852 dieses Blattes) werden stets eine große Zahl Mahnungen an zahlnngösäumige Schuldner sowie Schnldklagcn nothwendig werden, so daß es, der Zeiteisparniß wegen) gewiß zeitgemäß eischien, gedruckte Formulare anznfert'igc», in welch^ blos der Name des Schuldners und der Betrag der Forderung eingeschrieben zu werden braucht.
Buchdrucker Rivinius.
C a l w
(Wohiiunqs Veränderung).
Der Unrern'ichiieie wobnt von jczt an im Hause des (gottlob Strobl Notdgerbers, außerhalb der Ziegel- Hütte.
Heinrich Widmann, Zimmer meister.
Geld' au'Szuleiben gegen zweifache Versicherung:
306 fli ch i der SrislungSpflegc in Gückingen. - .
250 fl. Pflcggeld bei Gemeindepfleger Chniö in Teinach.
Calw.
Tyrolcr Kranthöbel sind zu haben bei
Zeugschmied Köhler.
C a l w.
Einen gebrauchten Säulenofen mittelgroß verkauft billigst
Adolph Stroh neben dem Nößle.
Calw.
Bei Schuhmacher Zitzmann, ist fortwährend gute Pfundheffe zu haben.
GOGGGKGGGKGKGGG' G G
G Amerika G
G Gelder von und nach Ame- V
G rika besorgt billigst G
G Ferdinand Georgii. G G V
VGGGGGGGGGGGGGE
Der gestohlene Brantfchaz.
(Forlsezung).
„Wenigstens meine Hälfte will -ich. Wir wollen theilen, auf der Stelle."
Die Augen des jungen Mannes funkelten zornig
„Höre, alter Narr," sagte er, „sprichst Tu noch ein Wort, so schmeiße ich Dich aus dem Fnster, daß Du da unten im Mnislcin die Knochen zerbrichst."
Er Halle.dem Allen imponirt. Dieser würde still; aber mit leeren Händen das Zimmer zu verlassen, bas schien dem alten Gewohnheitsdiebe unmöglich. Er blickte um sich her. Er sah den Kleiderschrank. Er flog daraus zu. Der Schlüssel steckte darin Er öffnete ihn.
„Laß die Kleider hängen!" ries ihm
sein Gefährte zu. „Sic können uns vcrrathen."
Der Alte war eigensinnig geworden.
„Bekümmere Dich um Dich," antwortete er trozig.
Er bepackte seinen Arm mit den Uni- sormstücken des Offiziers. So wollte er forkslürzen.
„Mack erst den Schrank zu!" befahl ihm der Jüngere.
„Warum das?"
„Ich habe es von Dir selber gelernt. Ein Diebstahl muß so spät entdeckt werden, wie möglich."
Der Alte verschloß gehorsam den Schrank. Der Andere hatte bereits sorgfältig den Sekretair wieder ver- schlossen. Er löschte vorsichtig das Lickt aus. Beide verließen die Stube. Draußen verschloß er nickt minder vorsichtig die Thür der Stube.
Es war Mitternacht, als der Lieutenant von Marcnstcrn in sein Quartier zurückkehrte. Von seiner Braut bat er sich noch zu Zagor begeben müssen, wo. siine Freunde zu seiner Bewillkommnung in Bei lin ein kleines Abendessen vcianstaltet hatten.
Dci Lieutenant kehrte in der heiterste» und glücklichsten Stimmung von der Welt zurück. Seine Braut hatte bei Mittheilung seines und ihres GlückS vor Freuden geweint. Erst jezt da es bald zu Ende sein sollte, haßte sie ihm alles das L-ide» vertraut, das sic seit Jahre» in dem Hause deS Frcuudes ihres Vaters eiduldet hatte. Sie hatten tausend Pläne deS neuen Glücks und der Freude gemacht.
Tie Freude der Kameraden und der Jagor'scke Wein halten den Offizier noch fröhlicher gestimmt.
Er batte den Schlüssel seines Zimmers mit sich geiiommcn. Tie Thür öffnete sich damit. Er fand das Licht