Donnerstag, den 37. Januar tSSS
-4us 8tadt und Kreis caild
Der Winter bringt sich wieder in Erinnerung
Während der letzten frühlingsschönen Januartage hat man eigentlich kaum mehr an ihn gedacht, nun bringt sich der Winter selbst wieder in Erinnerung. Als es heute früh tagte, sah man mit einigem Erstaunen, daß Dächer und Talhänge winterlich weiß waren,' es schneite leicht und in den Straßen zerfloß der Schnee. Wenn es nicht kälter wirb, dürfte auch diese kleine Winterüberraschung bald zu Wasser werden, oder sollte der Winter im Februar doch noch Ernst machen wollen?
Calw erhült einen neuen Ratsherrn
In der heutigen Besprechung des Bürgermeisters mit den Ratshcrren auf dem Calwer Rathaus wird Organisationswalter Pg. Siegfried Weiß als neuer Ratsherr feierlich in sein Amt eingeführt werden.
Die Pimpfenschlacht ist geschlagen
Nun ist die große Schlacht geschlagen, auf welche die Calwer Pimpfe schon lange gewartet hatten. Punkt 16.10 Uhr flogen die ersten Speerc der Angreifer gegen die Reihen der Verteidiger. Diese hatten sich auf den Barrikaden verschanzt und kämpften von dort aus mit aller Macht gegen die anstürmenüe Übermacht der „Franzosen" an. Es bauerte nur kurze Zeit, bis die ersten Barrikaden fielen.
An den Salzkastenstaffeln rannten die Angreifer mit einem Rammbock an. Dort war eine hohe Bretterwand errichtet worden, die auf der Rückseite durch Balken und Stangen verstärkt worben war. Langsam aber sicher neigte sich diese vorn über. Die Angreifer hatten jedoch trotzdem keinen Erfolg, wurden ihnen doch, nachdem die Barrikade übersteigbar geworden war, alle „Lebensmüden abgenommen.
Am Spritzenhaus wurde mit dem allergrößten Einsatz gekämpft. Während das Ringen um die anderen „Tore" schon abgeflaut war, standen sich hier die ersten Jungzüge der beiden Fähnlein gegenüber. Es ging um die Entscheidung: Zwei „Tore" waren schon gefallen, eines war siegreich verteidig worden. Wie wird der „Krieg" enden?
^ Hier wurde auf einen Pimpf angestürmt, der am Boden lag nnö sich verzweifel um seinen Faden wehrte, dort wurden einige allzu vorwitzige Angreifer wieder über das Hindernis zurückgeworfen, und an einer anderen Stelle sah man ein wild kämpfendes Knäuel von Armen, Beinen und Pimpfenleibern. Die Zahl an „Toten" und „Halbtoten" wuchs immer mehr, da machte ein Trompetensignal dem Ringen ein Ende, so baß die Verteidiger an dieser Barrikade Sieger blieben.
In einer Schlußansprache auf dem Marktplatz hob der DJ.-Beauftragte des Bannes hervor, daß es in diesem Stadtgeländespicl in erster Linie um die Vorbereitung auf die „Fehde" gegangen sei. Wir wollen die Jugend bewußt hart erziehen im Hinblick auf die Auf- gaben. Sie auf jeden deutschen Jungen warten.
Dienstnachrichten
Obersekrctär Gschwenüer beim Staatsrentamt Hirsau wurde zum Staatsrentamt Weingarten versetzt.
Obersekretär Wohlfrom beim Oberamt Neuenbürg ist auf seinen Antrag aus dem Württ. Landcsbienst entlasten worden.
Warum sahen wir das Polarlicht?
Über die Entstehung der am Dienstag beobachteten Polarlicht-Erscheinung erklärt Dr. Thüring von der Sternwarte München, daß von der Sonne Ströme kleinster Teilchen (Elektronen) ausgehen, die auf die allerhöchsten Luftschichten der Erde auftreffen und sie durch den Anprall zum Leuchten bringen. Daß diese Erscheinung in der Nähe der beiden Erbpole am häufigsten vorkommt, ist darauf zurückzuführen, daß die Erde magnetisch ist und die beiden Magnetpole in der Nähe des Nord- und Südpols die von der Sonne kommenden Elektronen zunächst zu den Polen hinziehen. In dem beobachteten Falle handelt es sich um ein ganz besonders starkes Leuchten.
Die Polarlichter treten am häufigsten in 100 bis 108 Kilometer Höhe auf, einzelne For-
Nachbarliche Hilfe in
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Der Begriff „Nachbarschaft" erstreckt sich auf dem Lande viel weiter als in der Stadt. Er umfaßt hier in gewissem Sinne alle im Dorf lebenden Familien. Allerdings gibt es auch auf dem Lande zwischen den unmittelbar benachbarten Familien ein engeres persönliches Verhältnis. Hieraus haben sich im Lause der Zeit bestimmte Gewohnheiten und Bräuche herausgebildet, deren strenge Beachtung als eine Art Ehrenpflicht angesehen wird- Selbst wenn sich bas Verhältnis Ser Nachbarn vorübergehend auch einmal trübt, so enthebt dies den einzelnen nicht der Verpflichtung, bei bestimmten Anlässen oder Ereignissen seine Hilfsbereitschaft zum Ausdruck zu bringen.
Bet Schicksalsschlägen, von denen der einzelne Volksgenosse z. B. durch eine Brandkatastrophe heimgesucht werden kann, wird es als eine Selbstverständlichkeit angesehen, daß jeder Bauer und Landwirt die WieSeraufbau- arbeiten nach Kräften unterstützt. Es ist etwas erhebendes um diese Bereitwilligkeit zur Mithilfe an der Linderung und Überwindung der Not des anderen, die in den Dörfern festzustellen ist. So finden sich die Nachbarn einer durch Brand obdachlos gewordenen Familie auch jeweils bereit, diese bis zur Fertigstellung des Neubaues bei sich aufzunehmen. Auch für die Unterhaltung des Viehes wird bis zur
men reichen bis 000 Kilometer und höher. Auf dieser großen Höhe beruht es, daß die Nordlichter weithin sichtbar sind. Die Polarlichter treten in den verschiedensten, zum Teil phantastischen Formen und Farben auf. Sie können als Bögen, Strahlen oder vorhangartig erscheinen. Daneben gibt es den gestaltlosen Polarlichtdunst.
Um jeden Erdpol in einem Abstand von etwa 20 Grad befindet sich die Zone größter Häufigkeit der Polarlichter. Ist der Erdmagnetismus gestört, so rückt diese Zone dem Aequator näher. Es zeigen sich bann Polarlichter auch in unseren und noch niedrigeren Breiten. Auf der südlichen Halbkugel reichen die Polarlichter oft bis nahe an den Aequator heran.
der Dorfgemeinschaft
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Neuerrtchtung der Gebäude Sorge getragen. Sind durch den Brand Lebensmittel für die Familie und das Saatgut vernichtet worden, so ist es für die übrigen Dorfbewohner eine Ehrenpflicht, den Unterhalt der Familie des Geschädigten und die Aufrechterhaltung seines Betriebes zu ermöglichen, soweit ihm eine anderweitige Hilfe nicht zuteil wird. Besonders starken Anteil nehme» die Nachbarn untereinander an den Vorgängen in der Viehwirtschaft.. Wenn sich auf diesem Gebiet eine zusätzliche Hilfe für notwendig erweist, sei es bei Krankheit oder aus irgendwelchen anderen Gründen, so schickt der Landwirt zu seinem Nachbarn, der ohne Zögern sich bei jeder Tages- und Nachtzeit zur Hilfeleistung bereit- findet.
Auch in den alltäglichen Dingen kommt die Nachbarliche Hilfe immer wieder zum Ausdruck. Die Nachbarn leihen sich Hilfsgeräte gegenseitig aus und greifen unter Umständen auch bann helfend ein, wenn eine bringende Arbeit erledigt werden muß- Auch die Frauen unterstützen sich gegenseitig bei allen Arbeiten, die sich aus ihrem Wirkungskreis ergeben. Sie nehmen untereinander Anteil an allen Geschehnissen der Wirtschaft die im nachbarlichen Verhältnis -er Dorfge- meinschast zum Ausdruck kommt.
Neue Bäckermeister
Die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk haben vor der Handwerkskammer Reutlingen Hermann Buck und Theodor Frank mit Erfolg abgelegt.
Die Bevölkerungsbewegung 1937 in Althengstett
Die Ältesten -er Gemeinde Althengstett.
In Althengstett leben zur Zeit etwa 50 Leute, die über 70 Jahre alt sind. Im Jahre 1860 und früher sind folgende Personen geboren: Hans Arnold, geb. 1857: Marie Bauser, geb. 1850; Johannes Betsch, geb. 1858; Christian Broß, geb. 1860; Christiane Flik, geb. 1854; Friedrich Essig, geb. 1860; Christiane Frohnmeyer, geb. 18S6; Karl Gehring, geb. 1860; Christiane Hagcnlocher, geb- 1857; Christiane Luz, geb. 1858; Johanna Müller, geb. 1851; Barbara Schund, geb. 1858; Christian Schöffler, geb. 1858; Karl Stolz, geb. 1853;
j Margarethe Strähle, geb. 18SS; Marie Uhland, geb. 1858; Gottlieb Weik, geb. 1854; Jakob Weiß, geb. 1857; Karl Weiß, beim Gasthaus z. „Lamm", geb. 1853 und Kaspar Wibmaier, geb. 1867. — Im Jahre 1037 waren 19 Geburten zu verzeichnen (1076 : 60, 1886 : 43, 1896 : 53, 1906: 81, 1916: 13, 1926: 16, 1935: 16, 1936 : 27). Heiraten sind 9 zu verzeichnen (1876 : 9, 1886 : 3, 1896 : 4, 1906: 10, 1916 : 2, 1926: 11, 1935: 10, 1936 : 6). Stcrbe- fälle sin- nur 13 zu beklagen (1876: 40, 1886: 32, 1896 : 37, 1906 : 38, 1916: 16, 1926: 17, 1935: 10, 19M: 8). Diese Zahlen geben ein interessantes Bild und können uns viel sagen; vor allem sind die Jahrgänge 1376 und 1886 zu beachten.
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Da« Jungvolk sammelt wieder Altmaterial
Hausfrauen stellt am Samstag das Abzuholende bereit.
Am Samstag werben die Pimpfe rviödäv von Haus zu Haus und von Wohnung zw Wohnung gehen und Altmaterial sammeln. Sie holen wie immer nur Metallfolien (Silberpapier), Flaschenkapseln und Tuben ab,! nicht aber Alteisen und Lumpen. Da auch das über Weihnachten angefallene Altmaterial noch nicht abgeholt worben ist, werden in den einzelnen Häusern größere Mengen als sonst angefallen sein.
Heute ist bas ganze Wirtschaftsleben durch den Vierjahresplan bestimmt. Da «vollen auch die Pimpfe nicht beiseite stehen, sondern mit der Tat am Gelingen dieses großen Werkes mithelfcn. Das Jungvolk bittet deshalb alle Hausfrauen, ihr Altmaterial am Samstagnachmittag bereit zu stellen.
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Voraussichtliche Witterung für Württemberg, Baden und Hohenzollern bis Donnerstagabend: Zeitweise auffrischende Winde um West, vorwiegend bewölkt und hauptsächlich im Norden auch leichte Niederschläge. Höchstens kurze Zwischenaufheiterungen, in Tief» lagen Temperaturen wenig verändert. Im Süden vereinzelt schwacher Nachtfrost.
Voraussichtliche Witterung für Württem» berg, Baden und Hohenwllern bis Freitag» abend: Weiterhin unbeständige Witterung. Kühl.
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Nagold, 26. Jan. Gestern früh verschied der älteste Einwohner unserer Stadt, der frühe« Tuchmacher Gottlieb Freiythaler, der am 28. März 1845 geboren «vurdc und also nahezu 93 Jahre alt geworden ist. Er ist gleichzeitig der letzte Veteran, der die Kriege von 1866, 1870/71 mitgemacht hat.
Nenenbitrg, 26. Jan. Die Handwerksober- meister des Kreises tagten im „Schiff" unter dem Vorsitz von Kreishandwerksmeister Krebs. U. a. berichtete der Kreishandwerks» meister über die Buchführungspslicht der Handwerker.
Pforzheim, 26. Ja«. Hier ivur-e unlängst ein polnischer Jude fcstgenommen, der unter dem falschen Namen eines Rabbiners in ganz Deutschland herumreiste und verbotene jüdische Schriften vertrieb. Der Jude machte in seiner Kleidung einen heruntergekoinmenen Eindruck. Als man ihn ins Gefängnis brachte und dort untersuchte, fand man bet ihm in seinem Mantel eingenäht über 1000 Mark in verschiedenen Gelbsorten. Der verschmitzte Jude machte über die Herkunft des Geldes bi« widersprechendsten Angaben. — Gestern nachmittag gegen >L4 Uhr wurde an der Einmttn» düng der Durlacherstraße in die Westliche eine
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Dennoch ruht in der ganzen Kette deS Ge- schehens irgendeine geheimnisvolle Notwen- digkeit. Aber was soll ich mich in diesen Aufzeichnungen lange mit Gedanken beschweren, die doch immer wie ausgescheuchte Vögel durcheinanderschwirren? ... Lieder will ich sagen, daß es inir als unsagbar, ja. als unfaßbar trauriger Ausklang erschien, als damals wir Kameraden in ein Deutschland zurückkehrten, das blutrote Fahnen hißte, das die Menschen anfiel, die für dies Vaterland draußen gekämpft und geblutet hatten!
Nie verwinde ich's, daß man mich Wehrlosen schlug, daß man mir die Kokarde und d«e Epanlctten abriß, daß man — zwanzig gegen einen — mich fesselte und wie einen räudigen Hund einsperrte, um mich dann auf die Straße zu werfen, wo ich freind und verzweifelt stand: Ein Fremder unter „Brüdern"!... Was hatten denn diese „Brüder" aus dem „Bruder" gemacht?... Nein. nein, so was vergißt sich niemals!
Nun verfalle ich schon wieder ins Sinnie- ren. — Lassen wir's. Erzählen wir lieber:
Also, — es ist schon eine Reihe von Jahren her. daß ich auf Strömö war. Damals fuhr ich von Jnverneß in Schottland aus mit einer dänischen Brigg, die sich im Gegensatz zu ihren Registertonnen etwas großmäulig „Kjoebenhavn" '.
In Jnveruco entsernte väterliche
Vorwandte besucht. Min. ich war nach kur
zer brieflicher Ansage zu ihnen geflohen, aus einem Deutschland, das ich nach vier Jahren Krieg ebensowenig erkannte, wie es mich erkennen wollte.
Aber diese lieben Verwandten gewährten mir zwar Gastfreundschaft, aber nicht ihr Herz und nicht den leisesten Versuch, mit mir zu fühlen und zu denken.
Mit viel Bitterkeit packte ich meine Paar Sachen, vor allem Stasfelei und Leinwand und Farben. Tenn ich hatte malen «vollen. Und der Zufall fügte es. daß ich in einer Hafenschenke einen Kapitän Larsen traf, den Kommandanten der „Kjoebenhavn".
Da er einigermaßen Deutsch sprach, fragte ich ihn nach seinem Fahrtziel, sagte ihm, daß ich Maler sei, zudem Deutscher, daß ich aber von den sogenannten Anverwandten nicht gerade als Verwandter angesehen werde.
Er lächelte. „Kommen Sie mit nach Strömö!"
„Nach Strömö? In die Färöer?" fragte ich.
„Warum nicht? Erstaunt Sie das so sehr?"
„Nein, nein; es ist nur so überraschend!"
„Man muß sich von Ueberrafchungen frei- machen!"
Er hatte recht. Ich wollte ja fort von In- vernetz. n ,
„Wann fahren Eie?" fragte ich., > > s
„Heute abend um sechs." l ? >
„Das ist noch lange hin!"
„Wenn's brennt, können Sie auch gleich aufs Schiff kommen!" meint« Larsen freund- lich.
lieber alles andere einigten wir unS sehr schnell. Und abends, als die Turmglocken von Jnverneß die sechste Stunde kündeten, stand ich an Bord der „Kjoebenhavn". — - ^ ^
Jetzt, da ich wieder daran denke, ist's als wäre es erst gestern gewesen, daß die Leute der Brigg scheuerten und schrubbten und daß sie. als die späte Sonne und Wind die Plan- ken hellgrau trocknen ließen, kalfaterten und letzte Segelarbcit verrichteten.
Larsen wies darauf hin: „Das muß alles tadellos im Schuß sein! Wenn wir zwischen den Orkneys und Shetlands einigermaßen heil durch sind, setzt es sicher Sturm! Es ist da eine verdammt zugige Gegend!"
Und Kapitän Larsen behielt recht.
Die Fahrt bis Lerwick glich zwar einer Vergnügungsreise. Der Himmel stand wie eine lichte Saphirglocke über der See; die Sonne ließ das Wasser wie Silberschuppen aufblitzen, die sich mit leisem Geklingel an den Planken der „Kjoebenhavn" rieben. Mö- wen kurvten in weißen, eleganten Bögen um uns.
Aber schon bevor wir in Höhe der Mainlandnase segelten, erhob sich über der Kimmung eine jähe, fahlgelbe Wand, die uns rasend entgegenzuwachsen schien, und di« vor ihrem untersten Rande fegendes Wolkengefetz vor sich her trieb.
Larsen deutete aus die heranstürmende Wetterwand. „Ich dachte mir's doch; nicht ein einziges Mal habe ich diese Route ohne den tollsten Hagelsturm gemacht!"
Dann ließ er sein« Augen über mich glei- ten. als wolle er sich meiner Furchtlosigkeit oder Angst vergewissern: „Sie können in mein Quartier runtergehen, einen Rum nehmen. oder auch sich in Ihre Koje legen; ganz, wie Sie wollen!"
Dann wandte er sich seinen Leuten zu, gab seine herrischen Befehle und kreuzte unter klei. nem Segelwerk gegen den Sturm auf. Der itzrang uns wie ein wildes Tier an. daS
beutehungrig ist, und umtobte uns um to mehr, je weiter das Schiff die Mainland- spitze hinter sich ließ.
Die See röhrte, brüllte, donnerte aus wühlenden Wolkengebirgen, die zwischen den Wellenbergen und den sich anwälzenden Sturzseen einherzupreschen schienen.
„Machen die Färöerstürme das immer so?" schrie meine Stimme zu Larsen hin. der mit dem Steuermann die Radspeichen umspannte.
„Die wollen einen nie ranlassen!" schrie er zurück.
„Aber die .Kjoebenhavn' hält daS aus!" schrie der Steuermann. Larsen und er starrten geradeaus.
Tie Brigg, die erst nur auf und nieder tümpelte, war nun inmitten des Sturmes kaum mehr als ein Spielball, der hochgeschleudert wurde, um wieder in die Tiefe zu stünen. Ehe sie sich aber erneut emporstemmen ließ, rasten vorne über ihren Bug die gischtenden Kämme wie aufgerissene Windtiermäuler.
Die Planken des Schiffsleibes und die aH Deck ächzten und stöhnten wehrhaft und doch auch so, als könnten sie jede Minute ber- stend auseinanderplatzen. Aber sie hielten wie durch ein Wunder und der Bug schien sich nun seinerseits angreiferisch in d»e Wände der rollenden See einzubohren.
Es war wie ein tödliches Ringen Brust gegen Brust. Am Fock brach knirschend die Marsrahe und klatschte über? Deck. Vom Großmast riß daS Sturmgefauch die Bram und Oberbram. Und dann vergrissen sich unsichtbare Fäuste am Besanmast. knickten ihn zur Hälfte weg. als sei er nur ein dünnes Zündholz.
' (Fortsetzung folM»