Matthäus Baier Hang, Schreiner Moriz Heermann Helber, Dreher Scifried, Knopfmachcr Gustav Korndörfer Jakob Stroh, Strumpfw.

Mehrere Burger.

Religiöser stav Werner Nachmittags

Calw.

Vortrag von Herrn Gu- , Freitag den 29. Okt. L Uhr.

Geld auSzu leihen, gegen gesezlichc Sicherheit:

70 fl. Pfleggelv bei Kaufmann Bätz- ner in Calw.

C a l,w.

Einen alten halben Morgen Wie- scn bei der Ziegelhütte an der Stra­ße verkauft

Christian Zipp er er.

Calw

Da ick einen Abnehmer meiner Ci­garren cn gros gcfunvcn habe, so hört mit dem heutigen der Detailver­kauf bei mir suf.

Zugleich empfehle ich meinen Watt- vorrath in schöner weißer Waare zu gefälliger Abnahme bestens.

Fried. Schiele.

Reisebilder

Allein auf der Welt. Erzählung des alten Portier.

(Fortsczung).

Wenn sich Neulinge in Ge des Hauptzoll-Amts wohl die schüch­terne Frage erlaubten, welcher Steuer­st!; wohl auf ein neu einzuführcndcs Fabrikat anzuwenden sei, so überflog ein düsteres Lächeln die schattenhaften Züge des Herrn Schnipsel das war ein glücklicher Moment in seinem Geschäftsleben. Eifrig blättertö er in seinem großen Buche, und wenn auch nur eine Möglichkeit vorhanden war, daß zum Beispiel das Fabrikat auch nur einen Schimmer von Seide besaß, so ricth der Zoll-Assistent und alsdann sogar freundlich, cs als Scidcwaare zu verzollen, wobei eine ungeheure Summe hcranSkam, und der junge Handlungsbeflissenc zu HauS die nach­drücklichste und unvergeßlichste Nase er­hielt. Wehe dann aber diesem Unglück­lichen, wenn schweißtriefend,

sich in früheren Zeiten einiges Vermö­gen erübrigt, und obendrein erzählte man sich noch, er habe einstmals in der Lotterie einen bedeutenden Treffer gezogen. Dem sei nun wie ihm wol­le; in seiner Wohnung sah cs nicht darnach aus, als sei der Besizcr der­selben ein Mann, welcher über Capi­talien gebieten könnte.

Von seinen beiden Zimmern hielt er immer eins verschlossen; Morgens, wenn man im äußern Gemach den Kaffee hinstcllte, blieb er in seinem Schlafzimmer, wurde dieß in Ordnung gebracht, so betrat er sein Wohnzimmer, welches sich von dem anderen nur da­durch unterschied, daß' sich in jenem ein Bett befand. . Beim Mittagessen machte er cs gerade so. In ein Kost­haus zu gehen, war ihm unmöglich, ich glaube, er wäre lieber verhungert, und aus dieser Menschenscheu kam eS denn, daß die Frau, welche ihn seit zehn Jahren bediente, mit Wahrheit behaupten konnte, sie habe ihn wäh­rend all' der Zeit nur ein einziges Mal gesehen und daS war an dem ersten er kurze Zeit nachherDage, wo er mit ihr die nothweudi- erhizt und atheinlos gen Verabredungen traf. Sein Abend

Calw.

Sehr schöne gerollte Gerste u 7 kr. per Pfund empfiehlt

Christian B o zc n b a rd t in der Ledergasse.

§ i c b e n z e l l.

(ArbeiterGesuch).

Tüchtige Maurer- und Steinhaucr-Geseilen finden sogleich dauernde Arbeit ge­gen gute Belohnung bei Maurermeister Strobe!

8 « l w.

Schwarzen Gsrkcribodcn hat zu ver­knusen

D. Thudium.

wieder vor der Kassematte erschien, und um Aendernng des Ct uerzettcls nach suchte! Bei solchen Gelegenheiten mußte meistenthcilS eine obere Zollbehörde entschreiten, und es gelang fast nur mit Gewalt und der Anwendung der vollen Amts-Autorität, den einmal er-

effen, das einfachste von der Welt, denn cs bestand Jahr ans Jahr ein aus einem Weißbrot» und einer Wurst, verschaffte er sich selbst, indem er bei einem Bäckerladen vorbei ging, durch das Fenster nach seinem Brod langte, das Geld hinwarf und alsdann schnell

grifsenen Fang seinen Zähnen respec- davoncilte. Ebenso machte er es auch

tive seinen Büchern zu entreißen. Auch schloß er bei solchen Fällen gewöhnlich seine Fensterläden mehrere Stunden lang und blieb dann in finsteren Betrach­tungen allein dasizen.

Ein solch' unbehagliches und unheim­liches Leben führte der Zoll-Assistent Schnipsel als solcher. Als gewöhnli­cher Mensch machte er cS ebenso, ja seine Beschäftigungen zu HauS waren jedenfalls noch einförmiger, und nicht im Geringsten menschenfreundlicher. In einer kleinen Straße des abgelegen­sten Stadtviertels bewohnte er im dritten Stock hinten hinaus zwei ärm­liche Zimmer. Man muß aber hier­aus nicht den Schluß ziehen, als ob seine Vermögens « Umstände gar so schlecht beschaffen gewesen wären im Gegentheil! Herr Schnipsel hatte

bei dem Mezgcr, und man war das seit einer Reihe von Jahren schon so gewöhnt, daß man ihm seinen tägli­chen Bedarf jedesmal zurecht legte, und das Gclv dafür, ohne nach ihm zu schauen, cinstrich.

Es ist wohl überflüssig zu sagen, daß der Herr Schnipsel nie Jemand einen Dienst erwies. Arme Leute die ihn um etwas ansprachen, wies er entweder kurzweg ab, oder gicng la­chend und pfeifend davon.

Seinen Kollegen machte er den be­ständigen Aufpasser und verriet!) cs pünktlich seinen Vorgeseztcn, wenn ir­gend Einer einmal einen Nachmittag fehlte, oder sich sonst etwas zu Schul­den kommen ließ. Dieß war aber ei­gentlich eine Art Wiedervcrgcltung, die er diesen seinen Kollegen angedei-