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Tüchtige Maurer und Steinhauer- Gescllen finden sogleich dauernde Ar­beit gegen angemessene Belohnung bei Maurermeister Strobel.

C a l w.

Guter neuer Wein ist zu haben bei E. L. Wag ner.

G ä r t r i n g e n. (Rauhkarten feil).

Bei der Unterzeichneten Stelle sind 13000 Stück Rauhkartcn von guter Qualität zu haben.

Den 8. Okt. 1852.

Freih. v. Hillenche GutS- Verwaltnng.

Sattler.

L i c b e n z e l l. (ArbeiterGesuck).

Einige gewandte Zimmergesellen finden nebst guter Belohnung sogleich Beschäftigung bei

Gebrüder Kappus.

Calw.

Auf kommende Kirchweihe bringe ich meine vorzügliche Hesse in Erinne­rung.

I. Buhl in der Mezgergafse.

A l z e nb e r g

50 Sri. Kartoffeln n 36 kr. per Sri. u. schonen Saatroggen verkauft C. Horlacher.

Calw.

(Ermahnung zur Nadelreifig- und Pfricmcnstrcu-Bcnüzuug).

Die häufigen Klagen über Be-I schränkung in dem Waldstreu-Beznff veranlassen den landwirthscbaftlichen Verein erneuert an die Nadelrcisigstrerr zu erinnern und die Pfriemenstreu zu empfehlen.

In Bezug auf die Nadelreisigstreu geschieht cS unter Verweisung aus nachstehende Belehrung hinsichtlich deS, Werths derselben welche der Nro. 22 des landwirihsck. Wochenblatts von 1850 entnommen ist, dcS Inhalts:

^Daß in den Gegenden des Lan­des mit dem ärmeren Boden und in der rauheren Lage der Bauer ohne Mithilfe von Waldstrcu nicht glaubt bestehen zu könmn, ist bekannt. Wir wollen hier nicht untersuchen, ob die­se Annahme unter allen Bcrhältnissen richtig sei; soviel aber iss Thatsawe, daß viele Orte dcS SchwarzwaldcS,

des Welzheimcr und Mainhardtcr Waldes u. s. w. bei ihren dermaligen wirthschaftlichcn Verhältnissen und Ein­richtungen die Waldstren nicht ganz entbehren können.

Gewiß ist aber auch wieder als unumstößliche Wahrheit anzuerkennen, daß eine zu starke Abgabe von aufge- rcchter Laub- oder Nadelstreu den^Hvlz- ertrag der Waldungen beeinträchtigt, ja daß dauernde Uebcrtreibung der Strcuabgabe die Waldungen rninirt. Daß aber die zu Deckung dcS Holz- bcdurfnisses der Bevölkerung erforder­liche Waldfläche in gutem Ertrag er­halten werden müsse, wird ein unpar­teiisches Urtheil stets einräumen, und darum ist es für das allgemeine Wohl unumgänglich, daß die Waldungen zu­nächst Holz, viel Holz produzircn, und daß dH Abgabe der W.ilrstreu erst in zweite? Linie stehe, welche Ab­gabe speziell nach den Lokalverhältnis­sen zu bemessen ist. Hat aber eine Gegend Ueberfluß an Wald, so wird es wiederum bester sein, daß von der Waldfläche an geeigneter Stelle Thei- le der landwirthschasilichcn Kultur überlassen werden, als daß man die große Waldfläche durch zu starke Streu- Abgabe so weit herabbriuge, daß sie nunmehr allerdings zur Deckung des HolzbcdarsS unentbehrlich wird. Holz- und Strcunuzungen find alsdann auf demKrebsgang" begingen.

Unsere Absicht bei diesem Aussaze, dem Vorstehendes als Einleitung die­nen möge, ist aber lediglich, den Land­mann in den Gegenden, wo regelmä­ßige Abgabe von Waldstreuc überhaupt als Bedürfniß anzuerkennen ist, wohl­meinend über seinen eigenen Bort heil zu belehren. Dieser sein eigener und wahrer Vortheil aber verlangt in Bezug auf die Deckung des Streubedürsinsses Folgendes:

1) ES ist eine übermäßige Bean­spruchung des Waldes zur Strcuab­gabe Las Mittel, die Zukunft der ak- erbautrcibcndcn Bevölkerung einer Ge­gend mit armem Boden noch mehr ausS Spiel zu sezen, denn die Wälder können durch Ucbertreiben 'in derStreu- abgabc dahin gebracht werden, daß sic weder Holz noch Laub mehr produziren.

2) Der Werth der Waldstreu wird von vielen Leuten überschäzt. Beson­

ders ist dicß der Fall bei der Laub- streu in dem Zustande, wie solche der Forstmann allein ohne zu großen Scha­den für den Waldboden abgebcn kann, nemlichausgelaugt" unddoch noch nicht vermodert." Solches vor unge­fähr 1 Jahr abgesallene Laub hat, genau erwogen, zur Düngung nur noch einen geringen Werth.

3) Dagegen wird die Nadelstreu oft untcrschäzt. Diese ist schon an u. für sich besser als die Laubstreu. Be­sonders aber hat daS abgehacktegrü­ne Nadelholzreisig" die sogenannte Schneidclstrcu" einen ungleich hö­heren Düngerwcrth, zumal für sandi­gen Boden, als das taube Laub. Auf die fleißigere Bcuuzung dieser Schnei­de ist reu in den Gegenden, wo sie zu haben oder zu gewinnen ist, ein­dringlich aufmerksam zu ma­cken, ist her Hauptzweck dieses Auf- sazcs. Der Verfasser weiß wohl, in­dem er hiezu auffordert, daß er nur dann auf einigen Erfolg rechnen darf, wenn ihm ein Vertrauen zu Thcil wird; möge darum der Leser ihm glau­ben, daß ihm ein für das Wohl deö ärmeren Landmanns bekümmertes Herz im Busen scklägt und daß er frei ist von allen sogenannten fiskalischen Ein­wirkungen und Absichten. Ich kenne aber auch den Werth dieser Streu aus Erfahrung und schlage einen Wa­gen voll grüne Schneidelstrcu noch ein mal so hoch an, als einenWagen voll altes Laub. Beispiele belehren am besten; darum diene hier die An­gabe, daß auf dem Welzheimcr Wald bis nach Ellwangen hin jährlich im Frühjahr große Massen Nadelreisig von den Forstbehörden um äußerst bil­lige Taren abgegeben und vom Land­manne sehr gerne genommen werde». Dagegen vernehmen wir aus den ver­schiedene» Schwarzwalbgegeuden, daß zwar die Forstbchördcn dort auck längst zur billigsten Abgabe des Nadelholz- reif,gs zur Streu angewiesen seien, daß aber der Landmann in jener Ge­gend nickt daran wolle. Für diese Gegenden bleibt aber gerade im ganz besonderen Interesse der Lanbwirthschaft zu wünschen) düß die S^neidelstreu allgemeiner benüzt werde. Möch- rcn dock die der Waldstreu bedürstigcfl Landbewohner nur versuchen, st?