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Weise und doch so mannigfaltig znbe- rcitet werden und gewährt i» der ein­fachen Nahrung doch so viele Abwechs­lung wie sie? Welch andere Pflanze gewährt unS diesen sichern Ertrag wie ne vor der fatalen Krankheit? Aller­dings keine! Früher haben wir in gn tcm Boden und Klima 3, 4 bis 300 Simri Per Morgen gcerndet. Seit dem Erscheinen der Krankheit schwankt der Ertrag nur noch zwischen 30 und 130 Sri. per Morgen, und wird der Durchschnitt der lezten 7 Jahre sich nur auf etwa 80 Sri. per Birg, stel­len.

Da haben wir »un aber eine schone Zahl Pflanzen, welche einen höheren und sicherem Ertrag gewähren, als die Kartoffel seit der Krankheit, denn die NahrmigSkraft von 0 Psd. Kartoffeln kommt nur der von 1 Pfd. Körnern gleich , und so koniint der Ertrag von 3L 36 Ztr. Kartoffeln p. Mrg. in Beziehung aus Rahrmiffsfähigkeit nur einer Meizenerndte von 2 Schffln. per, sNorgen gleich. Das Doppelte an

obenan, die in Nro. 3 dieses Blattes ebenfalls empfohleneRiescnmöhre," ebenso der in Nro. 8 dieses Blattes beschriebeneEinguantino-MaiS"(Frnh- Welschkorn), und für Sandgegen­den der Buchwaizen, der nicht genug empfohlen werden könne.

Wenn die Tausende und aber Tau­sende von Morgen, welche im vorigen, Jahre noch im Kleinen mit Kartoffeln! angebaut waren, ans eine den verschie denen Klimateu des Landes entspre chenvc Weise eingebaut gewesen reu, so hätten sie zwar nicht diesen Er trag gegeben, da fast alle Früchte weit unter dem Durchschnitt geblieben sind, aber wenn sie auch bis ans V-, ja die Hälfte gesunken wären, so wäre im­mer »och ein schöner Ertrag gegenüber von 30 Simri Kartoffeln, welche der Morgen Heuer im Durchschnitt gewähr te, geblieben und wir hätten die Nvth nnter dem Volke nicht halb so groß. Ich möchte die landwirthschaftlichen Vereine angelegentlichst bitten, ihre Auf­merksamkeit auf diese Verhältnisse zu

Nahningskrast und darüber können wir!nchten, die Leute zum Anbau von de

aber von gar vielen Pflanzen auf 1 Mrg. erzielen, welche in ihren Erträ­gen bkos zwischen 1 und 2 und nicht, wie jezt die Kartoffel, zwischen 1 und 3 wechseln.

Aber auch für diejenigen, welche sich nicht mit der Landwirthschaft befassen, wäre cs besser, wenn statt der Kartof­fel andere Nahrungsmittel erzielt wur­den, denn so, wie sie seit der Krank­heit im Preise standen, sind sie ein kost­bares Nahrungsmittel, ja fast ein Lu- rusartikel geworden, denn ein Simri Kartoffeln hält sich so ziemlich in glei­chem Preis mit 1 Sri. Dinkel oder im 1 sich fachen des Habcrpreiscs, obgleich es nur si/z bis von diesen an Nah- rimgskraft enthält. Dieser Preis rührt hauptsächlich daher, weil ein gedüngter Aker nicht viel mehr Simri an Kar­toffeln gibt, als an Dinkel, theiks an Gewohnheit,, theiks die Liebhaberei aber noch an den Kartoffel» hängt, so daß die Nachfrage nach ihnen Verhältnis,. Mäßig größer ist, als ihr Angebot, echcr sie über ihren wirklichen Werth .ezäbkt werden.

gleichen Smrogatcn zu veranlassen, fftatt viel Geld an Kartoffclban zu rü­cken. Kommt einmal die Zeit wieder, so schließt Herr Walz seinen Aufsaz,

!wo in andern Gegenden oder auch beilaus den unS die Krankheit wirklich ansbleibt/ so ist bald wieder so viel Saatgut nach gezogen, als wir bedürfen. Gut wird eS aber immer bleiben, wenn wir nie mehr die Hanptnahrnng unseres Vol kcs auf eine einzige Pflanze sezen, und wenn das erreicht wird, so werden wir auch durch diese Kartoffelnoth etwas gewonnen haben.

^V6. Stuttgart den 13. April.

Die Charwoche und die Osterfeiertagc sind hier mit einer Ruhe und Ordnung vorübergcgangen, wie man sie nach den in lczter Zeit so häufigen Ercesscn und Sittciilosigkeiten kaum zu erwarten sich schmeicheln durfte. Wenigstens sind beglicht ermittelt, der Polizei nur äußerst wenige Veran­lassungen zu Verhaftungen vorgekom- währcr.d sonst namentlich der

samkeit der Geistlichkeit, sowie die an­gestrengten Bemühungen der früher so vielfach angefochtenen Psarrgemeinde- rärhe nicht ganz ans unfruchtbaren Bo­den zu fallen.

Das Gesammtmimstcnmn be­schäftigt sich vorzugsweise mit den Zoll- vereinsaugclegeuhciken. Gestern war wieder große Konferenz in dieser Sa­che, woran auch Staatsr. Frhr. v Lin­den, der köuigl. miss. Gesandte in Wien, und Fiumizdirektor v. Sigel Theil nah­men, denn es handelt sich jezt um Fest­stellung der Instruktionen für den lez- tcren für die bevorstehenden Zollkonfe- renzcn in Berlin. So wie diese An­gelegenheit erledigt ist, jedenfalls in ei­nigen Tagen wird Frhr. v. Linden aus seinen Posten nach Wien zmückkehrcnsi jedoch ohne Zweifel mir für kurze Zeit, da er für den Gcsandtschaftspostc» !» Berlin bestimmt ist. Direktor v. Si­gel, der noch vor Beendigung der Wiener Konferenzen die Kaiserstadt ver­ließ, hat dem Vernehmen nach seine Stimme für den Schluß derselben dem k. bayerischen Bevollmächtigten über­tragen.

TerStaatSmizciger" von dic- em Abend meldet ein schauerliches Ver­brechen, das in der Nacht vom 10.

11. hei Gaildorf begangen wurde. In dieser Nackt winde der bejahrte Bauer Wieland in Erlen- hvf von einem unbekannte» Mann über­fallen und mit einer Art zu Boden ge­schlagen, dem in der Stiibenkammer schlafenden Sohn des Wieland mit dem­selben Instrument im Bett der Kopf zerschmettert und der Haushälterin, welche auf den Hilferuf ihrer Dienst­herren vom ober» Theile des HanseS herbcikam, im HauSöhrn mit dem schar­fen Theile der Art mehrere Hiebe in den Kopf versezt. Der Sohn ist be­reits gestorben, die beiden Andern schweben in schwerer Lebensgefahr. Ter Thäter, der cs wahrscheinlich auf ci- lien Raub abgesehen hatte, ist noch

men,

Ostermontag durch Schlägereien und Mter den Pflanzen nmr, welche HerrjRanshändcl sich ausgezeichnet hatte. Walz ansiakk der Kartoffel zin» Anbau Dagegen waren die Kücken ungemein rewLdnS dringend ewpsiehlk, ftehcn'fftark besucht und scheint die Wnk-

° Redakteur: Gustav Riviuius.

Lruck und Pertag der Nn'riuue'sche:, Buch- drackerci in töißw. , , , . i