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S i m m o z h e i m.

Es bat sich, eiir schwarzer langhari- gcr Prsdel mit weißer Brust bei mir eingestellt; der rechtmäßige Eigeutl,li­nier kann selchen bei mir gegen Ko- stencrsaz in Empfang nehmen.

Andreas Bleich.

C a l w.

(Geschäf s-Empfehlnng).

Unterzeichneter macht dem verehrten Publikum die ergebenste Anzeige, daß er mit gllen Sorten neuen Feilen und Raspeln, zugleich mit dem vollständi­gen Schuhmacherhandwcrkszeug verse­ilen ist und bittet lim geneigten Zu­spruch unter der Versicherung guter und billiger Waare.

Friedrich Fehle, Feilenhauer.

C a l w.

Einige Hundert Simü Asche verkauft Friz Schnaufer.

Ca l w.

Ein bejahrter Geistlicher, cinVolkS- frcnnd von Herzen, erlaubt sich die Llnfrage, ob eS nicht angemessen wäre, und gesegnete Fruchte tragen könnte, wenn Männer weltlichen Standes, von der Stadt und vom Hände, mit den Geistlichen zusammenkämen, um sich darüber zu besprechen, waS an unseren kirchlichen Anstalten vermißt wird, wie die Mängel derselben ver- . bessert werden könnten, wie und wo­durch dem. religiösen und sittlichen Leben aufznhelsen-.' wäre, u. s. w. Dabei könnte man-sich Erfahrungen, Wun­sche, Vorschläge und Anträge gegen­seitig und freundlich mittheilen, und Behörden und, Einzelne könnten sich Lie Hand dazu bieten, dahin znsam- mcnzuwirken, daß cs ^besser werde. Er ist sich dabei redlicher Absicht be­wußt, und die Redaktion seinen Na­men aus Verlangen zu nennen ermächtigt.

Calw,-22. Jan. 1850.

Tie 'Wahlen zur versassungsabän- dernbcn Ständeversammlnng sind aus den 19. 20. Feb. ausgeschrieben; ziemlich ungeschickt ist cs, daß ans den 19. Feb. gerade der hiesige Jahrmarkt fällt.

130 ILO Gefangene; dabei nur ein paar Luftlöcher, die innen breit durch die Dicke der Mauern lau­fen und aussen schmal kaum handbreit sind. Abends wenn die Unglücklichen sich aus ihr faules Stroh nieverlegen, rusin sie einander noch zu. In der Nacht fallen immer durch Neckereien oder Versuche der Flucht veranlaßt einige Schüße, den Schläfer jäblingö eiweckend, der auf , kurze Zeit seine Leiden vergessen durfte. Morgens, wenn der Tag graut, da rufen sie einander von Neuem an, die Schick­salsgenossen, eine dustere Tagwache.

Wenn der Nachbar nicht anwornt, auf wiederholten Ruf doch nicht ant wollet, betastet man ihn, rüttelt man ihn, eist leise, dann stärker und stär­ker. Wacht er auch dann noch nicht aus, dann weiß man, daß er tobt ist und giebt ihm ein kurzes Abschieds- worl mit auf die weite Reise. Sonst haue man täglich 12 bis 1L Leichen in den Kasematten, jeztabcr vielmehr, seit die ansteckenden Krankheiten wn- cken, als ih» die lhen, ras Nervenfieber und auch die mal wieder sahen.

Aus dem Kasematten-Leben in Rastatt.

In einer Kaffematte befinden sich

hinein gieng. Ein junger Mann, drr aus Versehen auch mit eingekerkcrt, aber bei näherer Untersuchung entlassen ward, beschrieb ne Lage als eine fürch­terliche. Im engen Raum konnten die Gefangenen nur stehen, fest anei­nander gepreßt, daß keiner weder Hand noch Fnß zu rühren vermochte. Nie­mand konnte auch nur einen Augen­blick hinausgehen. So blieben sie drei Tage und drei Nächte cingeschlos- sen und bekamen weder Speise noch Trank. Am Morgen nach der dritten und lezten Gräuelnacht schloß ein Of­fizier die Thüre auf; er öffnete, aber hineinzutreten wagte er nicht, die Luft war zu giftig, man vermochte kaum m hr in. düsen Dünsten zu alhmen. Der Offizier sagte mit Recht:Wer kann, gehe hinaus " Wie viele wa­ren umgefallen, ohnmächtig oder tobt! Da mußten die Leute erst die Leichen der ihrigen hinasiStragen, ehe sie selbst hinaus konnten. Der erwähnte junge Mann hatte den Arm voll rother Fle- tigen zum ersten- , . In dieser ersten Cholera, wie Unterrichtete versichern kSebreckenszeit der Gefangenschaft saug- wollen, Len ossiziellen Berichten zsim t n sich die Halbverschmack'tetcn das Trozc, welche nichts von den Sebilv-lBlnt aus den Armen, nur um etwas wachen melden, , die auf ihrem Posten'Feuchtes an die Lippen zu bekommen, umfallen, von dem asiatischen Würg-!Später brachte man ihnen das Essen Engel erfaßt. Manches, weis mir in Fässern und sie speisten von einem

Augenzeugen von diesen Festungsker- kern erzählt haben, erinnerte mich un- willknhrlich -an die Schauer der Skla-

irdencn Teller, auf dem vielleicht schon zwanzig vor ihnen gegessen." Wie mancher der an jeden Komfort, oder

venschiffe. Man hat mir von den Ka-doch wenigstens an den der Reinlich femattcn gesprochen mit finsterem Blick keit gewöhnten Söhne gebildeter Fa mit auf der Brust geballter

mit glühenden Zähren.

Fault, Mir wer selbst

an Ort und Stelle ist, erhält rinen

.., wie sehr das dort vergossene Blut die Menschen fanatisirt, und kann das gehäufte politische Märtyrer- thum wenigstens nicht politisch weise finden. Die gewaltsam konzentrirte Bitterkeit gräbt sich im Volke nur um so tiefer ein Das Unglück ist zu ver­zweigt, nicht eine Familie ohne schmerz­hafte Wunden.In der ersten Zeit, unmittelbar nach Unterdrückung des Aufstandes" erzählten mir zwar be­theiligte, aber glaubwürdige Personen, deren. Bericht sich von vielen Seiten ätigt,in der ersten Zeit ward in die Gewölbe von Rastatt und Ger- mersheim gebracht, was nur irgend

milienkreise mochte sich da mit Eckel äbwenden! DaS war freilich eine Gleich­heit, die kein r konnte anstrcben wol­len. Umsi-die Verzweiflung in diesen einst so gesegneten Gauen mit Einem Zuge zu zeichnen, erwähne ich, daß man mir zrpei, Frauen nannte, welche in kurzer Frist wahnsinnig geworden, die eine weil sie ihren Mann, die an­dere weil sie ihren Sohn in den Kase­matten wnßie. (Morgenbl).

Die März-Revolution.

Die März-Revolution, es ist wahr, hat-viel selbst rechtmäßige Hoffnungen getäuscht, sie hat bei. Weitem nicht alles gehalten? was sie versprochen; wenn man aber im Unmuthe darüber,