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Calwerlayblatt
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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztaät unä Rreis Lalw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826
Nr. 280
Calw, Donnerstag, 2. Dezember 1937
112. Jahrgang
Die Parole für die neue Erzeugungsschlacht
Der Reichsbauernführer spricht zum Landvolk — Reichssendung am 12. Dezember
Berlin, I. Dezember. Im Hinblick auf die starke Beanspruchung der Dienststellen des Reichsnährstandes durch die Maul, und Klauenseuche und die Gefahr einer weiteren Ausbreitung hat der Neichsbauernführer. wie vor kurzem gemeldet, ungeordnet, daß der auf Ende November festgesetzte Reichs- bauerntag, die alljährliche Parolenausgabe an das Führerkorps des Reichsnährstandes, in diesem Jahr nicht stattfindet. Der Reichsernährungsminister und Neichsbauernführer Larr6 wird daher an Stelle des ausfallenden Neichsbauerntages am Sonntag, den 12. Dezember von 11.3h bis 12.00 Uhr über alle deutschen Sender aus der Neichsbauernstadt Goslar eine Rede an das deutsche Landvolk halten, in der er die Parolen für den kommenden Abschnitt der Erzeugungsschlacht sowie die Ausgaben der Er- nährungswirtschaft im Jahre 1938 bekanntgeben wird.
Dabei wird Neichsbauernführer Darr6 alle grundsätzlichen aktuellen Probleme der Agrarpolitik und Ernährungswirtschaft behandeln, die heilte das Landvolk bei der Durchführung der Erzeugungsschlacht in der Praxis bewegen. Die Reichssendung am Sonntag, den 12. Dezember wird dann zugleich der Auftakt zu dem neuen Offensivabschnitt sein.
Aus der Reichsbauernstadt wird sich der Neichsbauernführer an alle deutschen Bauern. Landwirte, Landsranen, Landarbeiter und die im Nahmen der Ernährnngswirtschaft tätigen Stellen wenden. Der Zeitpunkt die- ser bedeutsamen Neichssendung ist so gewählt, daß fast jeder die Ansprache des für die deutsche Ernährungspolitik verantwortlichen Reichsministers und Reichsbauern- sührers hören kann. Es ist E h r en p fli ch t des ganzen deutschen Landvolkes, sich zu der festgelegten Zeit vor den Lautsprechern zusammenzusinden.
Der Landarbeiter-Mangel lm Osten
Der Neichsbauernführer, Reichsminister Walter Darrs, besichtigte am Mittwoch in Begleitung des Reichsobmannes Behrens und des Landesbauernführers Wendt landwirtschaftliche Betrjxbe verschiedener Größen in der östlichen Kurmark. Im Mittelpunkt der Besichtigungen und Besprechungen standen die Fragen des Arbeitseinsatzes. Der starke Landarbeitermangel behindert besonders im Osten die letzten Auswirkungen der Maßnahmen zur Erzeugungsschlacht. Die Wohnungsverhältnifse
oer Landarbeiter wurden eingehend geprüft. Es wiederholt sich der Fall, daß neu erbaute, vorbildliche Landarbeiterwohnungen nicht besetzt sind.
„Grüne Woche Berlin 1938" noch größer
Wie es schon langjährige Tradition -ist, wird die „Grüne Woche" die Reihe der großen Berliner Schauen im kommenden Jahr eröffnen. Vom 21. bis 30. Januar ruft die „Grüne Woche" Berlin 1938" das gesamte deutsche Landvolk, aber auch die Städter, nach Berlin. Das Programm der „Grünen Woche" liegt schon heute fest. Es wird mit der Reichhaltigkeit und Lebendigkeit seiner Sonderschaucn, seiner tierzüchterischen Veranstaltungen und sei- ner gewaltigen Parade technischer Hilfsmittel alle Vorgängerinnen in den Schatten stellen.
Dr. Mikmr
?"M ernannt
Berlin, I. Dezember. Der Führer und Reichskanzler bat durch Erlaß vom Heu-
tigen Tage »erlügt, daß der Staatssekretär und Chel der Präsidialkanzlei in Zukunft die Am^sbezeilbnung ,S t a a t s m i n i st e r und Cbef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers" führt und im Range den Reichs- Ministern gleichsteht. Auf Grund dieses Erlasses bat der sichrer und Reichskanzler den Staatssekretär Dr. Meißner zum Staatsminister ernannt.
Dr. AM spricht in Stockholm
Berlin, 2. Dezember. lieber Einladung der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft in Stockholm wird Reichsminister Dr. Fr ick am Sonntag in Stockholm einen Bvrtrag über die deutsch-schwedischen Be- ziehungen und das neue Deutsch- land halten. Am Nachmittag vor dem Vor- trag ist ein Empfang des Reichsminist->rs Dr. Frick durch den König Gustav vorgesehen. Reichsminister Tr. Frick und Frau Frick treten die Reise nach Schweden am heutigen Donnerstag an.
Die Japaner stehen vor Nanking!
Fieberhafte Räumung der Stadt — Die Verteidigung erscheint zwecklos
LigenbericI, 1 6er dI8?re»8e
cg. London, 2. Dezember. In Nanking sieht man — nach englischen Blättermeldungen — jetzt schon während oer Nacht den Schein brennender Ortschaften am Horizont und hört den Geschützdonner von der Front. Die Japaner rücken unentwegt vorwärts. Der Flüchtlingsstrom aus der Stadt in das Innere Chinas hält unvermindert an. Die überaus kostbaren Sammlungen chinesischer Knnstschätze, die Vor zwei Jahren in London ausgestellt waren, sind nunmehr in 15 000 Kisten und Truhen verpackt von Nanking ins Innere des Landes geschafft worden.
Nanking selbst wird mit allen Mitteln b e- sestigt. Schützengräben und ausgedehnte Stacheldrahtverhaue sind südlich und östlich der Stadt angelegt worden und werden weiter^nisgebaut und verstärkt. Tie Stadt könne ^war von einer energischen Verteidigung längere Zeit gehalten weHen. schreibt die „Times", hätte aber nur schlechte Rückzugsmöglichkeiten. Ganz abgesehen von der Gefahr einer Einschließung. Vom strategischen Gesichtspunkt aus sollte
Tschechoslowakei soll bolfchewifiert werden
gar nicht der Versuch gemacht werden, sie zu verteidigen. Aber Tschiangkaischek sei ans politischen Rücksichten gezwungen, aus Nanking ein zweites Schanghai zu machen, um die Stimmung im Lande hochzuhalten.
Die 1l noch in Nanking verbliebenen deutschen Staatsangehörigen sind an Bord eines auf dem Dangtse liegenden Schiffes untergcbracht. Ein englisches Kanonenboot hat am Ticnstagmittag Hankau verlassen, um sich nach Nanking zu begeben.
Die japanischen Behörden in Schanghai haben ihr lebhaftes Bedauern über den Zwischenfall der Beschlag, nähme der ausländischen Schleppdampfer ausgesprochen und die Schiffe zurückgegcben.
Die Beschießung eines englischen Flugzeuges über Hongkong hat folgende Ausklärung gefunden: Das Flugzeug kam aus einer Wolkenbank und blies Rauch ab, um die Windrichtung sestzustellen. Ein unerkannt gebliebenes Kriegsschiff glaubte sich bombardiert und eröffnete das Abwehr, feuer. Ter britische Admiral in Hongkong untersucht gegenwärtig noch den Zwischen- fall, der für die gespannte Lage in Hongkong charakteristisch ist.
Enthüllung eines Moskauer Planes-Verstärkte Wühlarbeit in der Armee
Warschau, 1. Dezember. Die polnischen Telegraphen-Agentur lenkt in einer Prager Meldung die Aufmerksamkeit auf einen Ver- such der tschechischen Kommunisten, sich in die Negierungskoalition einzuschleichen, um dadurch sozusagen „salonfähig" zu werden und wie in den „Volksfronten" anderer Län- der ohne Störung und Polizeimaßnahmen ihr Zersetzungswerk fortführen zu können. Tie „Pat" weiß zu melden, daß in Prag aus Veranlassung der Moskauer Komintern- Zentrale eine Versammlung der kommunistischen Oberbonzen in der Tschechoslowakei stattgefunden habe, in der die Aenderung der kommunistischen Taktik besprochen wurde. Die Kommunisten versprächen sich von einer Regierungsbeteiligung wachsenden Einfluß auf die marxistischen und liberalistischen Parteien. Als Hauptziel des Manövers sei aber in der Sitzung ganz offenherzig die E i n- sührung desSowsetstzstems in der Tschechoslowakei bezeichnet worden. Den tschechischen Kommunisten seien iür chre. Agitationsiätigkeit folgende Richtlinien gegeben worden: l. Eintritt in die Negierung unter Ausnutzung der kölsche- wistensreundlichen Einstellung eines Teils der marxistischen Parteien; 2. Schaffung einer..Volksfront".
Der an der Sitzung teilnehmende Abge- sandte der Moskauer Komintern - Zentrale gab Anweisungen für die Verstärkung der Wühlarbeit in der tschechischen Armee und empfahl Methoden zur
Spaltung und Zersetzung der tschechoslowakischen bürgerlichen Parteien, vor allem bei Erörterung von Versassungsfragen. Hierbei will man besonders die Personen als A u S h ä n g e s ch i l dchenutzen. die dem Komitee zur Feier des Jahrestages der kölsche- wistischen Oktoberrevolution in der Tschechoslowakei angehörten und dadurch ihre Zugänglichkeit gegenüber den von Moskau aus- gehenden zerstörenden Einflüssen bekundeten. Die polnische Telegraphenagentnr weist dar- aus hin. daß diesem Komitee angesichts des bestehenden Bündnisses mit Sowjet-Rußland zahlreiche politische Persönlichkeiten der Tschechoslowakei angehört hätten, insbesondere auch viele Pseudo»Wissenschaftler, bei denen bolschewistische Neigungen immer mehr zum Vorschein kämen. ^
Täglich neue „AMrufunsen-
Die GPU.-Atkion gegen die Sowjetdiplomatie
Paris, 1. Dezember. Der „Matin" will berichten können, daß unter dem Verdacht der „Spionage zugunsten faschistischer Mächte" und des „Attentalsplanes gegen Stalin" neun sowjetrussische Militär- attachees unter verschiedenen Vorwänden nach Moskau zurückberufen worden seien, wo sie vor ein Militärgericht gestellt werden sollen. Als „abberufen" nennt der „Matin" den MMärattachee der Sowsetbotschaft in Paris, General Semenoff, sowie die Militärattachees in Tokio, Nanking, Teheran, Kabul. Nom, Valencia. Athen und Ankara.
Der chinesische Rückzug auf Nanking
Nach der Einnahme der Kiangyin^Forts durch die japanischen Truppen ziehen sich die Chinesen weiter in Richtung auf Nanking zurück. Sie versuchen jetzt, eine neue, von Tschinkiang über Tanyang in nordsüd- licher Richtung nach Kintan verlaufende Stellung zu halten. Auch eine neueFluß- sperre wird bei Tschinkiang vorbereitet, um nach Möglichkeit das Vordringen japanischer Kriegsschiffe nach Nanking zu verhindern.
Englands Geschäftsträger geht nach Schanghai
Nach einer Meldung aus Hankau wird der Geschäftsträger der britischen Botschaft in China mit weiteren Mitglie- dein der Botschaft am Freitag nach Schanghai abreisen. Begründend wird erklärt, daß man von Schanghai aus die Entwicklung der Lage besser verfolgen könne. Ein Mitglied der britischen Botschaft wird jedoch in Hankau blei- ben, um mit dem dortigen chinesischen Außen- amt die Fühlung zu behalten.
Großes Aufsehen erregt in Tokio die aus Hongkong stammende Meldung, daß der dor- tige japanische Generalkonsul, offenbar auf Weisung seiner Regierung, im britischen Generalgouvernement vorgesprochen und auf die „antijapanische Tätigkeit dort anwesender Mitglieder der Nanking-Regierung aufmerksam gemacht" habe. Der General- tonsul habe gefordert, daß alle in Hongkong feststellbaren Umtriebe gegen Javan völlig zu unterdrücken seien
Gr/ch-ieArm-
-er -eut/chen <kr§ooreaie
Es soll Leute gegeben haben, die die im Juli dieses Jahres erfolgte Gründung der R e i ch s- werke AG. für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring" mit einem gewissen Achselzucken zur Kenntnis nahmen. Für sie stand es fest, daß die Bemühungen zu einer verstärkten Förderung einheimischer Erze den Aufwand an Geld und Zeit nicht lohnen würden, der mit diesen Bemühungen nun einmal verbunden ist. Diese Leute lebten in der vorgefaßten Ansicht, daß die deutschen Erzlagerstätten einmal nicht reichhaltig genug seien und zum anderen wegen ihres geringen Gehaltes an abbauwürdigen Erzen für eine rentable Erschließung nicht in Frage kämen. Weil der Gesichtspunkt der Rentabilität für sie ausschlaggebend war und zum Teil auch noch ist, türmten sie kurzerhand da Schwierigkeiten auf, wo in Wirklichkeit keine vorhanden sind.
Deutschland hat durch den Vertrag von Versailles rund 72 v. H. seiner Eisenerzgrundlage verloren. Betrug die Eisenerzförderung 1913 noch etwa 29 Millionen Tonnen, so ging sie in den Nachkriegsjahren bis etwa ziini Jahre 1930 auf 5 bis 6'/r Millionen Tonnen im Jahr zurück und sank dann bis zum Jahre 1932 auf den erschreckenden Tiefstand von nur 1,3 Millionen Tonnen. Daß dieser Entwicklung so oder so Einhalt geboten werden mußte, wird jedem klar sein, auch wenn er sich sonst über die ungeheure Wichtigkeit einer ausreichenden Eisen- und Stahlgrundlage im Rahmen der deutschen Volkswirtschaft nicht in allen Teilen bewußt ist. Die — nicht von Deutschland gewünschte und verursachte — Abriegelung unserer Wirtschaft von den großen außerdeutschen Eisenerzlagerstätten ließ nur zweiMöglickikeiten offen: Entweder Kapitulation und bedmgungs- lose Auslieferung der deutschen Wirtschaft an die Besitzer jener Erzlagerstätten oder tatkräftiger Aufbau und Ausbau der einheimischen Vorräte aus eigener Kraft. Ja, wenn es nicht Nationalsozialisten wären, die heute das Staatsrnder führen, dann wäre vielleicht über die zweckmäßigste d'eser beiden Möglichkeiten diskutiert worden. So aber gab es nur den einen Weg: Erschließung der deutschen Erzvor- rate und damit volle Wahrungderwirt- schaftlichen Unabhängigkeit des oe irischen Volkes.
Am 24. Juli hielt Ministerpräsident Gencr.il- boerst Göring vor den Vertretern der eisenschaffenden und -verbrauchenden Industrie jene bedeutungsvolle Rede, in der er d'e Maßnahmen und Verpflichtungen für die künftige Eisenwirtschaft darlegte. Rund vier Monate sind seitdem verstrichen. Den Zweiflern, die damals aus wer weiß was für Ueberlegungen heraus an diesen Maßnahmen herummäkelten, muß die Schamröte ins Gesicht steigen, wenn sie das in diesen vier Monaten Erre'chte heute betrachten. Es steht bereits iekt fest, daß noch vor Ablauf des Jahres 1938 mehrere Mil- lionen Tonnen Er; von den Reichswerkcn zu den Eisenhütten an der Ruhr gesckialft werden, während im Laufe des Jahres 1939 bereits rund eine Million Tonnen Rohstahl in den neu zu errichtenden Anlagen im Salzgittergebiet hergestellt werden sollen. Das Tempo, in dem sich der Ausbau der Reichswerke vollzieht, ist wahrhaft gigantisch zu nennen, und man weiß tatsächlich nicht, was man mehr bewundern soll, dieses Tempo oder die organische Arbeit, mit der die einueleiteten Maßnahmen vorwärtsgetrieben werden. Geht doch gleichzeitig mit der Errichtung der Göring- Werke der Ausbau des Mittellandkanals und des vom Mittellandkanal zu den Göring-Werken abzweigenden Stichkanals vonstatten. Wenn dann in wenigen Jahren die Binnenschiffahrt das in den Reichswerken gewonnene Eisen zur Ruhr befördert, dann nimmt sie auf dem Rückwege den für die Verhüttung der Erze erfordertichen Koks mit in das Salzgittergebiet, und mit einem Schlage ist so das Problem der Hin- und Rückfracht gelöst.
Vor etwas mehr als einem Jahr hat der Führer die Parole zum zweiten Vierjahresplan ausgegeben. Das Ziel, das damit dem gesamten deutschen Volke in allen Schichten und Berufen gesteckt worden ist, wird erreicht werden! Jedes wirtschaftliche Vorhaben braucht nun einmal eine gewisse Anlaufzeit, ehe sich die einzelnen getroffenen Maßnahmen reibungslos mein- ändernden, um aus volle Tourenzahl M
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